Satelliten-Systeme haben grundsätzliche Vorteile, wenn man klug damit umgeht und nicht willkürlich die Basseinheiten im Raum platziert, oftmals, um sie unsichtbar unterzubringen. Aber auch dies wäre bei Lumiks kein Problem. Im Unterschied zu vielen Satelliten-Systemen ist das Performance Line 2 optisch außergewöhnlich attraktiv. Ich würde die Lumiks deshalb eher als Klang-Skulpturen bezeichnen. Damit die Oberfläche der Bass- und Satelliten-Kugeln je nach Lichteinfall leicht schimmert und auf diese Weise noch ein wenig reizvoller wirkt, ist der Glasur vor dem Einbrennen eine kleine Menge Aluminium beigemischt. Die Oberfläche der Keramik-Kugeln ist nicht nur in sämtlichen RAL-Farben erhältlich. Wer will, kann auch ausgefallene Dekor-Wünsche erfüllt bekommen. Individuellem Geschmack sind hier kaum Grenzen gesetzt. Das dürfte die Akzeptanz im Wohnraum nochmals steigern. Dazu ist diese Oberfläche sehr unempfindlich, was das Risiko von Kratzern sehr gering hält.
Betrachten wir erst einmal die Bass-Kugeln. Eine Ventilier-Öffnung macht klar, dass es sich um ein Bassreflex-System handelt. Innen arbeitet ein 25-Zentimeter-Tieftonchassis mit einer Sandwich-Membran aus Glasfaserschichten und Polyestergewebe. Die ist extrem fest und neigt nicht zu Partialschwingungen. Mittels eines Profil-Ringes aus Holz sind die Chassis in die Keramik eingepasst. Die Bässe werden aktiv angesteuert. Dies funktioniert so: Der Sockel der Bässe ist aus neunzehn Lagen Buchen-Multiplex-Holzes aufgebaut. Die Holzoberflächen sind mit mehreren Lagen Hartwachs-Öl behandelt. In einem dieser zwei Sockel sind die Stromversorgung, ein Stereo-DSP und zwei Class-D-Endstufen als jeweils einzelne Module integriert. Eine dieser Endstufen versorgt über ein Lautsprecherkabel die zweite Bass-Kugel. Die ist also passiv. Das DSP übernimmt die Aufgabe der aktiven Frequenzweiche und ermöglicht zudem die wichtige akustische Anpassung an den Hörraum. Je nach Raum-Gegebenheiten ist eine Übernahmefrequenz für die Bässe im Bereich zwischen 30 und 120 Hertz wählbar.
Die optimale Einstellung wird bei der Auslieferung beim Kunden vor Ort messtechnisch ermittelt. Per Messmikrofon erfasst Wolfgang Kühn die Raumverhältnisse. Darauf werden alle Parameter wie Trennfrequenz, Art der Filter für Tiefpass und Subsonic-Filter, Zeitverzögerung (abhängig von der Positionierung der Woofer im Bezug zu den Satelliten), Pegel und Frequenzgang-Korrekturen manuell angepasst. Auf eine automatische DSP-Korrektur wird bewusst verzichtet, weil diese nicht immer optimal linearisiert. Raummoden und ausgeprägte Welligkeit im Frequenzverlauf werden auf diese Weise in der Elektronik geglättet. Damit herrschen beste Voraussetzungen für einen linearen Frequenzgang, eine korrekte Phasenlage und präzisen Klang bei tiefsten Tönen.
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