Sind die beiden Gewinde für die Montage erst einmal im vorgegebenen Abstand auf einem Armboard oder einer Basis fertiggestellt, geht der Aufbau des Odin relativ leicht von der Hand. Zuerst wird die „Level Board“ genannte Aluminium-Platte mit Bohrungen, Gewinden, einer Vertiefung für eine Stahlstange und einer Stahlkugel mit dem Untergrund verschraubt. Danach wird die Stahlstange in ihre Position gelegt und anschließend der Tonarm aufgesetzt und mit zwei Schrauben gesichert. Dank der Langlöcher in der Grundplatte des Tonarms lässt sich dieser von der Stahlstange geführt in Längsrichtung verschieben. So kann später die Nadel des Tonabnehmers mithilfe der Schablone auf die Gerade zur tangentialen Abtastung justiert werden. Da die Stahlstange dicker ist, als die Führungen in Level Board und Grundplatte des Arms tief sind, lässt sich die Grundplatte minimal um die Stange kippen und damit der gesamte Arm in der Horizontalen ausrichten. Sobald der Tonabnehmer im Headshell montiert, die Auflagekraft eingestellt und die Höhe des Lagerrohrs mit den Luftaustrittsöffnungen justiert wurde, braucht man den Arm gegenüber dem dem Level Board nur noch so weit verschieben, dass der Tonarm keinen Überhang hat. Beim Festziehen der Schrauben der Grundplatte ist jedoch darauf zu achten, dass Arm wieder exakt horizontal steht. Aber das hört sich komplizierter an als es in Realität ist. Der Arm ist gut durchdacht, so dass schon der Aufbau Freude macht.
Als erstes montiere ich das Lyra Etna in den Odin, vorrangig, um die Tonarmverkabelung einzuspielen. Da es beim Clearaudio/Souther und selbst bei Kuzmas Airline immer mal wieder vorkam, dass die Nadel die Rille verließ, griff ich nicht zu irgendwelchen audiophilen Schätzen, sondern zu lange nicht gehörten Scheiben, die einfach Spaß versprachen wie etwa I Giganti Del Jazz 13 mit Milt Buckner. Diese LP des italienischen Billig-Labels ist musikalisch und klanglich ein Glücksfall – was man leider nicht von allen Scheiben der Serie sagen kann. Bei der magischen 13 jedenfalls scheinen Milt Buckner an der Hammond, Buddy Tate am Tenorsax und Wallace Bishop am Schlagzeug um die Wette zu grooven, immer wieder mal verbal vom Organisten angefeuert. Auf „When I'm Blue“ ist der Rhythmus trotz des mittleren Tempos einfach unwiderstehlich, die Hammond wimmert, flüstert, schreit und klackert, und die fette Bass-Drum stünde auch mancher High-End-Produktion gut zu Gesicht. Bei „You Have Changed“ umschmeichelt das Tenorsax mit seinem satten, warmen Ton den Zuhörer – zum Dahinschmelzen!
© 2024 | HIFISTATEMENT | netmagazine | Alle Rechte vorbehalten | Impressum | Datenschutz
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.