Mindestens ebenso aufwendig wie das Netzteil der Endstufe sind die der Vorstufe. Jedes der Netzteile, die die Audioschaltungen versorgen, besteht aus einem Ringkerntransformator und 120.000 Mikrofarad Siebkapazität. Darauf folgt dann – wiederum kanalgetrennt – das eigentliche Highlight, ein Batterienetzteil mit wiederaufladbaren Bleigel-Akkus, die genügend Power für etwa 15 bis 20 Stunden Hörgenuss im reinen Batteriebetrieb haben, bevor sie automatisch wieder nachgeladen werden. Im Batteriebetrieb besteht keine Verbindung zur Netzspannung und das Netzkabel könnte theoretisch sogar abgesteckt werden. Von den Batterien geht es dann zu den Audioschaltungen im oberen Gehäuse. Dort kümmern sich zunächst Vierpolkondensatoren von Mundorf um die weitere Siebung und Entkopplung, bevor es dann final in diskret aufgebaute Längsregler geht, die unmittelbar auf den Audioplatinen sitzen. Mit dieser Konzeption trägt Jiri Nemec dem Umstand Rechnung, dass Batterien direkt an Audioschaltungen ohne weitere Maßnahmen keineswegs ein Garant für ausgezeichneten Klang sind.
Auch im Vorverstärker sind alle Audioschaltungen einfach gehalten und diskret aufgebaut. Die Topologie ist dabei ähnlich wie in der Endstufe: Eingangsdifferenzverstärker mit JFETs und Spannungsverstärkerstufe mit MOSFETs. Die Ausgangsstufe mit bipolaren Transistoren arbeitet selbstverständlich im reinen Class-A-Betrieb und hat eine sehr niedrige Ausgangsimpedanz von 25 Ohm. Für den echt symmetrischen Betrieb kommen pro Kanal zwei dieser Verstärkerschaltungen zum Einsatz, so dass sich hier eine Ausgangsimpedanz von 50 Ohm ergibt. Die Lautstärkeregelung ist mit Relais aufgebaut, die digital angesteuert werden und Präzisionswiderstände von Vishay Dale schalten.
Zu einem guten Klang gehören eben nicht nur clevere Schaltungskonzepte, sondern auch hervorragende Bauteile. Block Audio lässt hier nichts anbrennen: Sowohl in der Endstufe als auch im Vorverstärker werden durchweg Bauteile höchster Qualität verwendet. Mindestens genauso wichtig ist aber auch der mechanische Aufbau der Geräte, dessen Einfluss auf den Klang oft unterschätzt wird. Jiri Nemec verfolgt das Konzept, die Wege für das Audiosignal so kurz wie möglich zu halten und auf Kabelverbindungen grundsätzlich zu verzichten. Die Gehäuse selbst haben die Qualität eines Tresors. Wie weit die Liebe zum Detail geht, kann man am Vorverstärker sehen: Die senkrechte Platine mit der Lautstärkeregelung und die Vierpol-Kondensatoren sind über ein gemeinsames T-Stück an das Gehäuse gekoppelt, um Vibrationen zu vermeiden.“
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