Wenn man den Prototypen des USB-Kabels an den Aries Femto und den Chord DAVE steckt, kann einem schon Angst und Bange um die Buchsen werden. Aber erstens haben sie während des Tests trotzt häufigen Umsteckens keinen Schaden genommen und zweitens sollen die beiden „Schläuche“ der USB-Verbindung in der Serienversion ja graziler ausfallen. Selbst wenn zuvor das ganz hervorragende Habst Ultra III den Signaltransport zwischen Streaming-Bridge und Wandler übernommen hat, fällt es nicht schwer, die klanglichen Vorzüge des Lacorde Statement zu entdecken – und dazu bedarf es keines besonders aussagekräftigen Teststücks. Auf dem Tablet entdeckte ich eine seit Jahren nicht gespielte Pop-Produktion, Vaya Con Dios Album Night Owls. Schon beim Hit „Nah Neh Nah“ überzeugte das Lacorde Statement mit einer größeren, klarer strukturierten Abbildung. Die Background-Sängerinnen umgab ein wenig mehr Hall, und die Wiedergabe geriet rhythmisch noch eine Spur zwingender. Da brauchte es kein mehrmaliges Hin- und Herstecken der etwas sperrigen Leitung, um mich völlig von den klanglichen Qualitäten die Göbelschen USB-Kabels zu überzeugen – und das, obwohl mir das Habst Ultra III erst kürzlich als Kabeltraum erschien. Nichts gegen dessen wirklich hervorragende klangliche Leistungen, aber das Bessere ist auch des sehr Guten Feind. Und das Bessere ist eindeutig das Lacorde Statement, das sich aber leider auch preislich in einer ganz anderen Liga bewegt.
Beim beschriebenen Vergleich habe ich, wie es sein sollte, lediglich das Habst- gegen das Göbel-Kabel getauscht, und das bedeutet, dass sich Audioquests Jitterbug zwischen Aries und dem USB-Kabel befindet: Zusammen mit dem Habst-Kabel war diese Konfiguration einfach die klanglich überzeugendste. Das muss aber nicht zwangsläufig auch für das Lacorde Statement gelten. Also habe ich den Jitterbug mal aus der Signalstrecke genommen – und nach nur einem Song wieder einfügt. Auch die Investition in ein Göbel USB erspart nicht die in einen Jitterbug. Er ist auch in diesem Umfeld unverzichtbar.
Beinahe genauso gespannt wie auf das USB- war ich auf das Ethernet-Kabel. Momentan verwende ich auf der langen Strecke vom Router zum Melco im Wechsel das Audioquest Carbon und das Cardas Audio Network Clear. Kabel in dieser Länge wird Oliver Göbel nicht anbieten. Aufgrund des aufwändigen Fertigungsprozesses wird er sich wohl auf maximal drei Meter beschränken. Der Prototyp misst nur einen Meter und kann daher nur zwischen dem Melco und Aries Femto zum Einsatz kommen. An dieser Stelle verwende ich manchmal ebenfalls ein Network Clear, häufiger aber das Audioquest Diamond. Obwohl ich beispielsweise auch beim Test des Cardas Clear das lange Kabel zum Router nicht veränderte und nur die kurze Strecke änderte, brachte dieser Kabeltausch deutlich nachvollziehbare Veränderungen. Ich erwarte aber keine so große Verbesserung wie beim Einsatz des Lacorde Statement USB. Trotzdem lasse ich noch einmal Test-Songs Test-Songs sein und wähle das Titelstück von Night Owls aus. Schon nach nicht einmal 30 Sekunden steht fest, dass ich falsche Erwartungen gehegt habe: Der Austausch des Lacorde Ethernet macht sich noch ein gutes Stück positiver bemerkbar als der des Lacorde USB gegen das Habst. Feindynamische Änderungen, Nuancen in der Artikulation und rhythmische Akzente treten nun noch deutlicher hervor. Wenn ich mich für eines der beiden Lacordes entscheiden müsste, würde ich mit Sicherheit die Ethernet-Variante wählen. Unglaublich, wie viel mehr klanglichen Genuss dieser eine Meter Kabel in einer hochauflösenden Kette bewirken kann!
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