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PS Audio PerfectWave Bridge II und Yale Update

14.12.2015 // Roland Dietl

Als Jürgen Sachweh, der Chef des deutschen Vertriebs von PS Audio, uns vor einigen Wochen in der Redaktion besuchte, hatte er eines der ersten in Deutschland erhältlichen Exemplare der PerfectWave Network Bridge II im Gepäck.

Die Bridge II ist der Nachfolger der PS Audio Bridge I und kann in jeden PS Audio PerfectWave DAC oder DirectStream DAC eingebaut werden. Gegenüber dem Vorgängermodell weist die neue Version einige wichtige Verbesserungen auf wie Gapless-Wiedergabe, eine stabilere Netzwerkverbindung, niedrigeren Jitter und soll wesentlich besser klingen. Also genug Gründe, mich ausführlich mit der Bridge zu beschäftigen. Bei der Bridge handelt es sich um einen Renderer in Form eines Steckkarteneinschubs, der es ermöglicht, den DirectStream DAC über Kabel direkt mit dem heimischen Netzwerk zu verbinden. Der DirectStream DAC kann damit direkt auf einen Netzwerkspeicher (NAS) zugreifen, so dass auf einen PC in der Audiokette und die nicht unproblematische USB-Verbindung verzichtet werden kann.

Der Kern der Bridge besteht aus einem kleinen 32-Bit-Prozessor mit 500 Megahertz Taktfrequenz und 256 MB Arbeitsspeicher. Eingangsseitig wird PCM bis 32 Bit/192 Kilohertz sowie DSD 64 akzeptiert, ausgangsseitig erfolgt in einem speziell programmierten Baustein eine Umsetzung der Daten in das I2S-Format für die Weiterverarbeitung im DirectStream DAC. Die Daten im I2S Format werden in einem Speicher zunächst gepuffert und von einer hochpräzisen Clock mit einem neuen Takt versehen. Der ganze Aufwand dient dazu, dem DAC ein möglichst Jitter-freies Signal zur Verfügung zu stellen.

Die Bridge vor dem Einbau
Die Bridge vor dem Einbau

Ich habe die Bridge mit dem DirectStream Dac verwendet, mit dem ich mich aus einem anderen Grund gerade nochmals intensiv beschäftigt hatte. Der DirectStream DAC verwendet ein frei programmierbares FPGA (Field-programmable Gate Array), das alle Rechenoperationen, wie Umrechnung, Filterung und Wandlung durchführt. Die Verwendung eines FPGA bietet nicht nur den Vorteil der völligen Flexibilität in der Konzeption, sondern ermöglicht auf einfache Weise, Weiterentwicklungen der Firmware – PS Audio spricht hier mittlerweile von einem Betriebssystem – umzusetzen. Dieses Konzept klingt zumindest in der Theorie sehr überzeugend, sollte es doch damit möglich sein, die stolzen Besitzer eines DirectStream Dac mit aktuellen Weiterentwicklungen zu versorgen.

Ich halte diese Möglichkeit für hoch interessant, denn haben Sie sich schon einmal Gedanken über den Werterhalt Ihrer HiFi-Anlage gemacht? Gerade im Bereich der Digital-Analog-Wandler war der technische und klangliche Fortschritt in den letzten Jahren enorm groß und das wird sicherlich noch eine Weile so anhalten. Als Folge bringen die Hersteller in relativ kurzen Abständen neue Geräte auf den Markt, die ihre Vorgänger im wahrsten Sinne des Wortes „alt“ aussehen lassen. Die Upgrade-Fähigkeit der bisherigen Geräte steht dabei meist nicht im Vordergrund. Doch es gibt Ausnahmen!


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