Die Auralic Aries Bridge ist nicht brandneu, wurde aber im ersten Jahr nach Markteinführung im Detail verbessert und wirft die spannende Frage auf: Klingen Audio Files über das Netzwerk mit dem Aries besser als vom Computer? In beiden Fällen wird ein externer Digital-Analog-Wandler benötigt. Eine Netzteil-Option von SBooster erregt zusätzliches Interesse
Schon vor vier Jahren veröffentlichte Dirk Sommer seinen „PS Audio Perfect Wave DAC: USB versus Bridge“ überschriebenen Erfahrungsbericht zu Thema. Dort verglich er am D/A-Wandler dessen optionales Streaming Modul mit dem Computer als Zuspieler. Sein Resümee damals war: Keine signifikanten Unterschiede. Seit dem ist viel Zeit vergangen, und mich lässt dieses Thema nicht ruhen, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass es klanglich keinen Unterschied machen soll, ob ich Audio-Dateien vom Rechner über ein geeignetes USB-Kabel an den Wandler schicke oder ob ich die Dateien von einem NAS (Network Attached Storage) über den Router per Lan oder WLan an einen Streamer sende. Mehr Unwägbarkeiten beinhaltet die zweite, die Streaming-Variante. Denn dort fließt der Router und die Qualität der WLan/Lan-Verbindung zusätzlich mit ein. Darüber gibt es eine Kabelverbindung mehr, nämlich die vom NAS zum Router per Ethernet. Falls andererseits am Computer die Audio-Dateien auf einer externen Festplatte liegen, benötigt diese auch eine USB- oder Firewire-Verbindung zum Rechner. Nicht ohne klangliche Auswirkung ist auch die Wahl der Player-Software auf dem Computer. In diesem Erfahrungsbericht verwende ich überwiegend Audirvana Plus, weil es sehr verbreitet ist. Klanglich steht er nach meiner Auffassung auf dem gleichen Level wie meine Amarra-Software, auch wenn beide unterschiedlich klingen. Der Auralic Streamer verwendet eine eigene Player-Software namens Lightning DS 1.0. Also entfällt hier die mühsame Suche nach der optimalen Player-Software, üblicherweise nach den Kriterien Klangeigenschaften und Anschaffungskosten. Meine grundsätzliche Frage nach dem besseren Weg zu beantworten ist nicht einfach, da in der Regel Streamer und D/A-Wandlern in einem Gerät kombiniert sind. Wenn ich aber nicht denselben DAC verwende, vergleiche ich Äpfel mit Birnen. Genau dieses Problem löst nun die Streamer Bridge von Auralic. Sie ist in der Lage, hochaufgelöstes PCM bis 384 kHz und DSD nativ sogar bis 256 an den DAC weiterzugeben. Dies ist mit der neuesten Firmware möglich, nur muss der folgende DAC DSD256 auch erst einmal verarbeiten können. Im Hause Auralic ist man gern einen Schritt voraus.
Zwei Wochen vor der High End bekam ich den Aries und freute ich mich auch darüber, im Wesentlichen nur eine klangliche Beschreibung machen zu müssen. Denn Bert Seidenstücker hat kurz nach der Markteinführung den Auralic Aries umfänglich beschrieben und getestet. Wer also über den Aries im Detail informiert sein möchte, lese bitte Berts Bericht.
So einfach, wie ich es mir vorgestellt hatte, gestaltete sich das Probieren dann doch nicht. Denn ich habe in meinem Heim kein Musik-Netzwerk. Somit installierte ich meine externe Seagate-Festplatte, die üblicherweise über Firewire mit meinem MacMini verbunden ist, im Wechsel über ihre USB-Schnittstelle mit dem USB-Eingang des Aries und dem des Rechners. Dies ist eine komfortable Anschlussoption, die seit dem Firmware-Update 1.10 Ende 2014 möglich ist. Den Aries verkabelte ich per Coax-SPDIF und zum Vergleich per AES/EBU mit meinem Antelope Zodiac+. Mein MacMini war ursprünglich ein MacMini Server. Er ist mit zwei 500-GB-Festplatten ausgestattet, von denen eine ausschließlich die Audio-Dateien beinhaltet. Im direkten Vergleich Aries gegen Computer mit interner HD konnte ich keine bewertbaren Unterschiede festmachen. Dies wurde jedoch anders, als ich die Audio-Files dem Computer von der externen Seagate HD über Firewire zuführte. Da hatte der Aries die Nase vorn. Ganz gleich, ob ich seinen Coax- oder XLR- Digital-Ausgang benutzte, die Musik klang eindeutig befreiter und vermittelte etwas mehr Offenheit. Bei Genesis´ The Lamb Lies Down on Broadway in CD-Qualität war der Unterschied frappierend. Der Aries steigerte das Hörvergnügen deutlich.
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