Zuerst habe ich den Vergleich beider Varianten so durchgeführt, dass ich auch für den MacMini die FritzNAS benutzt habe. Dies ging solange gut, bis ich die Trondheimer Solistene mit Mozarts Violinkonzert KV 21 in der originären PCM Auflösung mit 352,8 kHz (DXD) abspielte. Da setzte mein Mac, Baujahr 2010, zwischendrin aus. Der Musikfaden riss wohl wegen seiner zu schwachen, schon relativ altertümlichen WLan-Fähigkeit. Der Aries spielte munter durch und zeichnete farbenfroh und zart die Violinen in den Raum. So schön habe ich diese Aufnahme nirgendwo und zu keiner Zeit je gehört.
Ab jetzt schaufelte mein Mac seine Audio-Files von der eigenen Festplatte und der Aries weiterhin vom FritzNAS. Lange brauchte ich nicht, um zu erkennen, dass hier der Bessere des Guten Feind ist. Die klangliche Überlegenheit des Streaming mit dem Auralic Aries war klar. Leichter und frischer klangs mit mehr Offenheit und ohne irgendein Manko im direkten Vergleich. Da lösten sich die Instrumente vor allem bei komplexer Musik wie Mussorgskys Pictures at an Exhibition, „The Great Gate of Kiev“, mit dem New Zealand Symphony Orchestra unter Peter Breiner, nicht die remasterte Version, in 96 kHz von highresaudio.com. Hier wird schlichtweg mehr Tiefe geboten. Das Orchester spielt gestaffelter in der dritten Dimension. Auch bei kleinen Besetzungen war der musikalische Mehrwert des Aries klar, wenn ich nach längerem Hören auf den Mac zurückging. Auch wenn es schwer an Details festzumachen und zu beschreiben ist, der Aries bescherte mir mehr Hörvergnügen. Er interpretierte unbeschwerter.
Zu bedenken ist jedoch auch, dass der Aries auch die kostspieligere Lösung darstellt. Wenn wir die NAS bei der Rechnung außen vor lassen, bekommt man für den Preis des Aries auch einen anderweitig nutzbaren Apple Rechner. Nur nach diesem Hörvergleich ist der musikalische Sieger eindeutig der Auralic Aries. Seine Überlegenheit konnte er am Teac-Wandler unter Beweis stellen. Investiert man in einen besseren DAC, dürfte der Unterschied noch evidenter sein.
Den Aries gibt es auch für 650 Euro weniger als Aries LE. In zwei wichtigen Punkten unterscheiden sich diese zwei Steamer. Der LE besitzt nicht die Femto Clock und hat ein wesentlich bescheideneres Netzteil im Lieferumfang. Für diesen Test hatte ich die Version mit der Femto Clock beim deutschen Vertrieb bestellt, weil mir deren positive Auswirkung auf die Klangqualität bekannt war und ich darauf nicht verzichten wollte. Nun gibt es bei der Schwesterfirma des Auralic Deutschland-Vertriebes ein Netzteil namens SBooster, das die klanglichen Fähigkeiten des Aries nochmals steigern soll.
Netzteile von SBooster (ehemals Squeeze-Upgrade) aus den Niederlanden begeisterten Dirk Sommer bereits in zwei Testberichten hier und hier. Nun macht das originale Netzteil des Aries wirklich keinen schlechten Eindruck und lädt, betrachtet man den Aufwand, nicht dazu ein, es auszutauschen. Das im Kunststoffkleid relativ schlicht wirkende SBooster BOTW P&P ECO ist jedoch deutlich größer und wirkt somit recht vielversprechend. Auffällig sind zwei in den Kabel-Weg vom Netzteil zum Anschluss an den Aries integrierte schwarze Gehäuse, von denen eines aus der Stromleitung herausgenommen werden kann. Kompliziert? Fangen wir vorn an. Das klassische groß dimensionierte Netzteil ist in unserem Fall extern zugänglich von 15 auf 16 Volt umschaltbar. An die jeweils vorhandene Netzspannung ist der SBooster intern anpassbar, so dass das Gerät weltweit einsetzbar ist. SBooster Netzteile sind in ihrer Ausgangsspannung optimiert auf die anzuschließenden Geräte. So findet man im Web auch entsprechende Kompatibilitäts-Listen für D/A-Wandler. Der Wirkungsgrad des ECO-Designs ist laut SBooster um 50 Prozent effektiver als konventionelle Netzteile und auch gegenüber dernVorgänger-Modelle. Integriert sind, so sagte mir Firmen-Inhaber Wiebren Draaijer auf der High End, Netzfilter im Plus- Minus-Leiter sowie auch Drosselfilter am Erdleiter. Der Ringkerntrafo ist elektrostatisch abgeschirmt. Fest im Anschlusskabel zum Auralic Aries integriert ist ein Filter mit Kapazitäten, die für kurzzeitigen Strombedarf Leistungsreserven bereithalten. Die zweite Blackbox im Kabel ist zwar nicht obligatorisch, jedoch für die Qualität des Aries sinnvoll, und somit auch fester Bestandteil der Test-Konfiguration. Dieses aktive Ultra-Filter reduziert zusätzlich Störanteile im Strom.
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