tests/14-08-09_techdas
 

TechDAS Air Force One, Graham Phantom Elite und TechDAS TDC01 Ti – Teil 1

09.08.2014 // Dirk Sommer

Wie bei großen riemengetriebenen Laufwerken üblich befindet sich der Motor in einem separaten Gehäuse. Um das je nach oberem Tellereinsatz bis zu 30 Kilogramm schwere Drehteil in Schwung zu bringen, wird ein mächtiger Wechselstrom-Synchronmotor eingesetzt. Er läuft mit maximalem Drehmoment, bis der Teller die Sollgeschwindigkeit erreicht hat. Sobald dann „Lock“ im Display erscheint, wird die Speisespannung reduziert, um vom Motor induzierte Schwingungen vom Teller fernzuhalten. Der Motor liefert nur noch soviel Drehmoment, wie zur Aufrechterhaltung der Drehzahl notwendig ist – und das ist bei dem beinahe reibungslosen Lager und dem hohen Trägheitsmoment des Tellers sehr wenig. Die Drehgeschwindigkeit wird von einem Sensor unterhalb des Tellers ermittelt. Durch diese Art der Motorsteuerung will man nicht nur eine akkurat eingehaltene Geschwindigkeit, sondern gleichzeitig auch eine außerordentliche Laufruhe erreichen.

Einer der drei Luftfederfüße: Die Menge der eingefüllten Luft bestimmt die Resonanzfrequenz
Einer der drei Luftfederfüße: Die Menge der eingefüllten Luft bestimmt die Resonanzfrequenz

Auch wenn das Hauptchassis nahezu völlig von seiner Stellfläche entkoppelt ist, treibt TechDAS einen enormen Aufwand, um vom Motor verursachte Vibrationen so klein wie möglich zu halten: Da ist zum einen die schon erwähnte Minimierung des Drehmoments nach Erreichen der Nenndrehzahl, zum anderen ist der Langsam-Läufer mit der sauber gelagerten, relativ dicken Achse in einer enorm dickwandigen Buchse aus Edelstahl montiert, die an einem Entkopplungselement hängt, das den Kontakt zum eigentlichen Motorgehäuse in Sandwich-Bauweise herstellt. Nur am Rande sei bemerkt, dass die höhenverstellbaren Füße der Motoreinheit mit Sprengringen gegen versehentliches Herausdrehen gesichert sind: ein gewiß nicht klangrelevantes Detail, das aber zeigt, mit welch hoher maschinenbaulicher Perfektion TechDAS hier zu Werke geht.

Hinter dem Typenschild befinden sich die Ventile zur Luftbefüllung der drei Füße. Da ist gefühlvolle Handarbeit gefragt
Hinter dem Typenschild befinden sich die Ventile zur Luftbefüllung der drei Füße. Da ist gefühlvolle Handarbeit gefragt

Bei der schieren Masse des Motors in seinem Gehäuse ist auch nicht zu befürchten, dass der am Motorgehäuse einmal eingestellte Zug des Riemens sich durch leichtes Wandern des Gehäuses verändert. Die Oberfläche des sehr dünnen und vier Millimeter breiten Riemens aus Polyurethan-Fasern ist geschliffen. Der Riemen soll eine absolut stabile Umdrehungszahl garantieren und gleichzeitig dafür sorgen, dass der Teller mit seiner hohen Masse diese auch schnell erreicht. Das erste Ziel wird perfekt erreicht, die Zeit zum Hochlaufen allerdings dürfte zumindest ungeduldigen Zeitgenossen ein wenig lang vorkommen.

Das Motorgehäuse steht in einem von Plastiklehren definierten Abstand zum Chassis. Die Riemenspannung wird mittels der Schraube im Langloch eingestellt
Das Motorgehäuse steht in einem von Plastiklehren definierten Abstand zum Chassis. Die Riemenspannung wird mittels der Schraube im Langloch eingestellt


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