Angetrieben wird der Plattenteller des TTT über einen Riemen von einem bürsten- und eisenlosen Gleichstrommotor mit elektronischer Kommutierung, den der Hersteller nach Wünschen von Micha Huber modifiziert. Auf der Motorachse sitzt ein Pulley, der aus einem Drehteil mit deutlich größerem Durchmesser herausgearbeitet ist. Das gesamte Teil besteht aus Bronze, wiegt über 100 Gramm und wirkt als Schwungrad. Aufgrund des Übersetzungsverhältnisses zum Subteller entspricht dies einer Erhöhung der Schwungmasse des Tellers um 1,5 Kilogramm. Eine komplett neue und eigenständige Entwicklung ist das spezielle Entkopplungselement, das die Übertragung von Vibrationen auf das Chassis verhindern und den Motor dennoch frei von jeglicher axialen Bewegung in seiner Position fixieren soll. Die Regelelektronik wurde eigens für den TTT entwickelt: Eine sogenannte „Closed Loop Steuerung“ hält die Motordrehzahl konstant: In einer Rückkopplungsschleife werden die Werte des Motors mit einer sehr präzisen Referenzspannung verglichen, was den Antrieb deutlich exakter machen soll als das sonst übliche PPL-System mit Quarz-Oszillator. Die Energie dafür liefern vier Lithium-Eisenphosphat-Akkus, die keinerlei vibrierenden Teile enthalten. Das macht es möglich, die Akkus wie die Steuerungselektronik im Chassis des TTT unterzubringen.
Ein zugekauftes Ladegerät kann permanent mit dem Laufwerk verbunden bleiben. Ob die Akkus geladen werden oder das Laufwerk komplett vom Netz getrennt wird, entscheidet der Benutzer mittels eines dreistufigen Schalters: Ladung, Aus und Betriebsbereitschaft stehen zur Auswahl. Es ist also nicht möglich, den Motor bei leeren Akkus mit dem Strom aus dem Ladegerät zu betreiben. Das wäre zwar technisch problemlos möglich, ist von Micha Huber aber nicht gewünscht, da er auf die völlig Trennung vom Netz beim Betrieb des Laufwerkes Wert legt. Eine Ladung der Akkus soll für 16 Stunden Dauerbetrieb ausreichen, so dass man nie in die Verlegenheit geraten dürfte, ohne Strom dazustehen. Ich habe den TTT über Monate in Betrieb gehabt, ohne jemals die Kapazität der Akkus auszuschöpfen oder auch nur die beiden Leuchtringe um die Schalter für die beiden Geschwindigkeiten gleichzeitig blinken zu sehen: Das signalisiert nämlich, dass die Akkus nach etwa einer weiteren Stunde Spielzeit leer sein werden. Üblicherweise blinkt nur der Ring um den Schalter für die gewählte Umdrehungszahl während der Hochlaufphase des Motors: Wenn die Sollgeschwindigkeit erreicht ist und der Motor zur Aufrechterhaltung der Bewegung weniger Strom bekommt als zum Hochdrehen des Tellers, leuchtet der Ring dauerhaft.
Das Lager des Thales bezeichnet Micha Huber als eine Hommage an traditionelle Handwerkskunst, denn hier handelt es sich um eine in der Industrie über 50 Jahre bewährte Konstruktion, der man sich mit dem Wissen eines Uhrmachers annehme: Die Achse besteht aus hartverchromtem Kohlenstoff-Werkzeugstahl, dessen Oberfläche von Hand mit Lindenholz und Diamantpaste poliert wurde. Die Achse läuft in zwei Sinterbronze-Buchsen, in die ein spezielles Öl eingebracht wurde, so dass ein jahrzehntelanger Betrieb ohne jegliche Wartung garantiert sein soll. Die Achse ist vertikal auf einer gehärteten Stahlkugel gelagert. Das Lagergehäuse wurde – wie übrigens auch die Säulen zur Verbindung des Entkopplungselementes für den Motor mit dem Chassis – aus Gusseisen hergestellt. Diesem Werkstoff schreibt Micha Huber außerordentliche Dämpfungseigenschaften zu, die verhindern sollen, dass Lager- oder Motorvibrationen auf das Chassis übertragen werden.
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