Der Plattenteller hat eine Masse von 6,5 Kilogramm, besitzt aufgrund der Massekonzentration am Rand aber das Trägheitsmoment eines Tellers von acht Kilogramm. Die Resonanzfrequenz wird durch eine Einlage aus einem Werkstoff hoher Dichte gezielt bedämpft. Dieses nicht näher spezifizierte Material, das auch in der Plattenklemme Verwendung findet, stellt den Kontakt zur Platte her, dient also als „Matte“ . Dabei habe er aber genau darauf geachtet, dass das Laufwerk nicht überbedämpft klinge, merkt Micha Huber an.
Dass ich bisher noch nicht näher auf den Riemen eingegangen bin, hat einen guten Grund: Im Zuge der beständigen Verbesserung seiner Produkte experimentierte Micha Huber während der Testphase unseres Exemplars mit neuen Riemen und sandte mir zwei davon zu, ohne allerdings zu sagen, welchen der beiden er favorisiere und ob sie überhaupt besser seien, als der rote, bisher eingesetzte. Der intern #40 bezeichnete, schwarze Riemen ist dem roten deutlich überlegen: Beim bewährten Groove-Test, Keith Jarretts „God Bless The Child“ gewinnt das Stück – natürlich nach vorheriger penibler Einstellung der Drehzahl mit Allnics Speenic – deutlich an Drive, es gibt sogar einen Hauch mehr Luft um die Instrumente und die Becken kommen noch minimal differenzierter. Noch besser aber gefällt mir der Riemen #50: Eine Spur mehr Druck im Tieftonbereich erinnert an die Wucht von Reibrad-Laufwerken, der Groove zieht einen unwiderstehlich in seinen Bann und der Hochtonbereich wirkt eine Spur weniger gleißend – was wohl daran liegen dürfte, dass nun im Tieftonbereich ein etwas stärkeres Gegengewicht vorhanden ist. Das alles ändert zwar nicht grundsätzlich etwas an der Qualität des Laufwerks, liefert aber den kleinen Extra-Kick: Beim Testmodell bleibt es bei Riemen mit der internen Bezeichnung #50.
Wie schon erwähnt hatte ich erfreulicherweise die Möglichkeit, den TTT-C über einige Monate hören zu können. Auch ohne Vergleich zum LaGrange wurde dabei deutlich, dass der Thales zu den ausgesprochen wenigen Laufwerken zählt, die dem Klang einer Schallplatte oder dem eines Tonabnehmer so gut wie keinen eigenen Stempel aufdrücken. Er zeigt zuverlässig an, wie gut oder schlecht Interpreten, Toningenieur und Presswerk gearbeitet haben – und das in aller Klarheit. Da gibt es weder einen beschönigenden Weichzeichnereffekt noch die manchmal durchaus angenehme Extraportion Tiefbass, mit der einige Masselaufwerke verwöhnen. Ich gebe gerne zu, dass ich mir bei der ein oder anderen nicht gerade perfekten Scheibe ein wenig mehr Spektakel gewünscht hätte, als diesen Spitzenlaufwerk (fast) ohne Eigenschaften bietet. Das war allerdings vor dem Experiment mit den Riemen. Auch wenn es sich lediglich um Nuancen handelt: Mit einem kleinem bisschen mehr Schub im Bass und dem packenden Drive Dank des neuen Riemens macht mir der Thales noch mehr Spass. Aber diese wohltuenden Zugaben sind so perfekt dosiert, dass sich der TTT in puncto Neutralität noch immer von euphonischen Konkurrenten absetzt.
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