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Ayon S-5

09.02.2013 // Jürgen Saile

J.S.
Sie bieten mittlerweile eine ganze Palette unterschiedlicher Geräte an, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Entwicklungen alle von einem Designer kommen. Haben Sie hierfür verschiedene Spezialisten, oder werden manche Entwicklungen als Auftrag vergeben?

G.H.
Ja, wir haben dafür unterschiedliche Spezialisten, anders ließe sich unsere Produktvielzahl gar nicht entwickeln. All diese Spezialisten sind echte Koryphäen auf ihrem Gebiet und sind doch in der Summe dem berühmten Ayon-Sound untergeordnet. Ich denke niemand hat in den letzten 20 Jahren so konsequent den Ayon-Sound der eigentlich kein typischer Sound ist, verfolgt wie wir. Einfach modernste Technik kombiniert mit der unwiderstehlichen alten Röhrentechnik und so eine Klangwiedergabe realisiert, die es so vorher nicht wirklich gab. Schnell, offen, transparent, holographisch und flüssig mit ergreifenden Klangfarben, hinzu eine Basskontrolle, die Röhren lange Zeit verwehrt war und mit all den musikalischen Attributen, die einfach Emotionen wecken. Ich denke der Ayon Slogan „Timeless Design – Magic Sound“ sagt viel über diesen Charakter aus.

Gerhard Hirt und der Autor
Gerhard Hirt und der Autor
J.S.

Mittlerweile wird ja fast alles in China produziert, mit offensichtlich sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Wenn ich mir das aufwändige Design Ihrer Geräte ansehe, kann ich mir nicht vorstellen, dass diese im Land der Mitte hergestellt werden?

G.H.
Das ginge auch gar nicht oder nur, wenn ein Großteil unserer Techniker nach Fernost übersiedeln würde. Und selbst dann würde es da immer noch enorme Probleme geben. Unsere Röhrengeräte haben zum Beispiel „High-Tech“-Elektronik   wie das MCU gesteuerte AUTO-FIXED-BIAS System oder das Röhrentestprogramm oder das interne Diagnostiksystem oder ein sehr aufwendiges, Software-gestütztes Röhren-Schutzschaltungssystem an Bord. Da bedarf es einer ständiger Weiterentwickelung und einer enorme Qualitätskontrolle und eines noch viel aufwendigeren Testverfahrens. All das ist nur mit sehr erfahrenen Röhren-Technikern hier vor Ort möglich.

J.S.
Ayon ist ja eher als Röhrenspezialist bekannt, mit der Digitaltechnik haben Sie sich auf völliges Neuland begeben. Wie viel Entwicklungsarbeit steckt in einem Gerät wie dem S-5?

G.H.
Im S-5 steckt eine fast dreijährige Entwicklungsarbeit mit all unserem Know-How, das wir uns über die letzten sieben Jahre am Digitalsektor angeeignet haben und nicht zu vergessen eine mittlerweile 20-jährige Röhrenerfahrung. 

J.S.
Die Ausgangsstufe im S-5 ist ja sehr aufwändig gebaut und kann auch für andere Analoggeräte benutzt werden. Auf welchem Level würden Sie diese im Vergleich zu Ihren regulären Vorstufen einordnen?

G.H.
Auf die S-5 Analogausgangsstufe sind wir schon ein wenig stolz: keine wie immer geartete Gegenkoppelung, keine Kompensationsglieder, der absolut kürzeste 6H30 Signalweg, was am schwierigsten zu realisieren war. Denn je kürzer – desto schwieriger. Die Ausgangsstufe des S-5 kann sich locker mit den absolut weltbesten Röhrenvorstufen messen. 

J.S.
Beim S-5 fehlt der oft anzutreffende „Computersound“ völlig. Woran liegt das? Oder ist das Betriebsgeheimnis?

G.H.
Als wir den ersten Ayon CD-Player CD-1 auf den Markt brachten, waren sehr viele von der außergewöhnlich musikalischen Klangqualität begeistert, obwohl wir damals „herkömmliche“ Digital-Technik verwendenden. Wir haben sehr schnell erkannt, dass der Klang nicht aus dem Digitalteil kommen kann. Wir taten das, was wir am besten konnten, nämlich ordentliche Netzteile mit Chokes und Röhrengleichrichtung und „kürzeste“ Röhrenausgangsstufen bauen, und wir  investierten all unsere Aufmerksamkeit in diese Bereiche. Beim S-5 haben wir alles „Analoge“ und „Digitale“ auf die absolute Spitze getrieben und mit acht symmetrisch aufgebauten BB1704 DAC-Chips kombiniert. Als Draufgabe eine duale elektronisch-analoge Lautstärkeregelung, die wiederum über eine autarke Stromversorgung verfügt.


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