Am Abend nach dem Schließen der High End war wieder einmal Stig Bjørge, der Inhaber der Firma Lyra, die in Japan die renommierten Tonabnehmer gleichen Namens fertigt, in meinem Hörraum zu Gast. Aber diesmal ging es nicht um eine seiner analogen Pretiosen. Stig verlangte nach Batterien verschiedener Größen, entnahm seinem Koffer eine Schaltung ohne Gehäuse, einen – wie man auf den ersten Blick erkennen konnte – recht heftig modifizierten Wandler, eine Spannungswandler sowie ein Handvoll SD-Karten. Nachdem er alles soweit verkabelt hatte, verbanden wir den Wandler mit meiner Anlage, Stig schob eine SD-Karte in die Ansammlung von Platinen, Musik erklang und das Display zeigte die in diesem Falle magische Zahl 11,3. So beeindruckend die Versuchsanordnung auch musizierte, nach vier Messetagen stand uns weder der Sinn nach langen Fachgesprächen noch nach vergleichendem Hören – da schien uns das ein oder andere frisch gezapfte Thoma-Märzen einfach verlockender. Und deshalb hat Stig die wichtigsten Fakten eines der wohl zukunftsträchtigsten Projekte in der Digitaltechnik später kurz schriftlich zusammengefasst. Hier die Übersetzung seiner Beschreibung eines SD-Karten-Transports samt passendem Wandler mit aberwitzigen Abtastraten:
von Stig Bjørge
Der SDTrans384, der früher SDTrans192 genannt wurde, ist ein MicroSD Memory Card Transport mit I2S-Ausgang über eine HDMI-Schnittstelle. Diese I2S-über-HDMI-Verbindung ist mit der von PS Audio kompatibel und wird mit Zustimmung von PS Audio verwendet. Zum Transport gibt es einen eigenen Thread.
Die ursprüngliche Idee war es, mit dem batteriebetriebenen MicroSD Memory Card Transport eine komplett nebengeräuschfreie Umgebung zur Wiedergabe hochaufgelöster WAV-Dateien zu schaffen. Üblicherweise spielen selbst Audiophile solch hochwertige Dateien direkt mit ihrem Computer ab und zwar meist über USB-Interfaces. Aber ein Computer ist eine sehr geräuschvolle Umgebung und nicht gerade ideal, wenn es darum geht, höchste Wiedergabequalität zu erreichen. Musikserver basieren ebenfalls auf Computern, und selbst wenn sich einige Hersteller Mühe geben und bessere Netzteile und andere Filtertechnik einsetzen, kommt man um die Tatsache nicht herum, dass auch Musikserver Computer mit lauten Komponenten sind.
Ein weiterer Grund für die Verwendung von MicroSD Memory Cards ist es, alle beweglichen Teile wie sich drehende Scheiben bei der CD, der DVD oder bei Festplatten zu vermeiden. Deshalb haben auch einige Hersteller von Computern und Musikservern begonnen, in ihren Geräten Solid State Drives (SSD) einzusetzen, die ebenfalls auf Halbleiterspeichern beruhen und keine sich drehenden oder überhaupt beweglichen Teile besitzen. Es ist unbestreitbar, dass die Musik einer gut gerippten CD – indem man beispielsweise das weltweit bekannte Programm Exact Audio Copy verwendet – auf eine MicroSD Memory Card oder SSD übertragen und in der ruhigstmöglichen Umgebung wie beispeisweise auf dem SDTrans384 abgespielt eine höhere Klangqualität bietet als dieselbe CD in einem CD-Player, und zwar deshalb, weil man eine geräuschvolle Umgebung mit Motoren zum Drehen der Scheiben und Laser, die die ganze Zeit in Bewegung sind, um die sich drehende Scheibe zu lesen, vermeidet.
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