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AIM Kabel: Interview mit Akira Oshima und Johnny Lee

20.12.2024 // Dirk Sommer, Birgit Hammer (Fotos)

JL: Wir verwenden für das NA6 reines Kupfer und bei der NA9 ist die Reinheit die gleiche. Aber beim NA9 ist der Durchmesser der Drähte dicker. Auch die Isolation ist anders. Für das NA9 verwenden wir unsere proprietäre Isolierung, einen Sauerstoffschaum-Isolator. Das ist auch etwas Besonderes, das wir speziell für das NA9 entwickelt haben. Das macht einen großen Unterschied. das NA9 hat auch eine weitere Abschirmungsschicht. Beim NA6 sind es drei Schichten und beim NA9 sind es vier.
DS: Sind alle Schichten gleich? Ist es Aluminiumfolie oder ein Drahtgeflecht?
JL: Es gibt beides: Aluminiumfolien und Kupferdrahtgeflechte. Beim NA9 gibt es eine spezielle Abschirmung, die „Pulshut” genannt wird. Wir kennen dieses Material, weil wir auf dem Markt für die Industrie tätig sind. Daher haben wir diese Abschirmung auch für das Audiokabel verwendet.
DS: Für die kommenden Testberichte wäre es sehr hilfreich, wenn Sie ein Stück Kabel zur Verfügung stellen würden, das angeschntten ist, dass der Aufbau zu und die verschiedenen Durchmesser zu sehen sind. Es wäre viel einfacher, ein Bild davon zu machen, als es bis ins kleinste Detail genau zu beschreiben. Bitte stellen Sie Krey diese Muster zur Verfügung.
JL: Okay. Das können wir vorbereiten.

Ein Teil der konzentrierten Gespächsrunde
Ein Teil der konzentrierten Gespächsrunde

DS: Bitte tun Sie das schon für unseren Testbericht über das NA10. Gibt es etwas, das Sie unseren Lesern gern mitteilen möchten?
JL: Ich habe das mit Akira abgesprochen: Wir konzentrieren uns darauf, nicht so viel in die Kabel zu stecken. Wir machen es einfach, sehr einfach und zu einem angemessenen Preis. Das gilt auch für die Verpackung. Wir haben zum Beispiel drei verschiedene Serien, drei Preisbereiche. Aber alle Boxen sind gleich. Nur die Aufkleber sind unterschiedlich.
DS: Sie geben also lieber Geld für das Material der Kabel als für edle Boxen aus.
JL: Ja, genau. Möglichst wenig Geld für die Verpackung. Wir entwickeln einen einfachen Aufbau für die Kabel und sorgen für einen guten Klang. Das ist unsere Philosophie.
DS: Gibt es weitere Unterschiede zwischen AIM und den sogenannten audiophilen Kabelherstellern?
JL: Wie gesagt, stellen wir Kabel für den industriellen Markt her. Wir sind darauf spezialisiert, in Japan viele kundenspezifische Anforderungen zur erfüllen. Viele Kunden bitten unser Unternehmen, etwas Neues oder etwas zu entwickeln, das andere Kabelhersteller nicht können. Das unterscheidet uns von anderen.
DS: Wie hoch ist der Anteil der Audiokabel im Vergleich zu dem der Industriekabel?
JL: Im Moment sind es etwa 90 Prozent Industriekabel und 10 Prozent Audiokabel.
KB: Ich denke, für die Leute, die AIM nicht kennen, wäre es interessant, die Geschichte hinter den audiophilen Ethernet-Kabeln zu hören. Zu dieser Zeit war Streaming in Japan noch nicht so populär. Japanische Audiophile konzentrierten sich mehr auf Schallplatten und CDs. Daher war es sehr ungewöhnlich, dass eine japanische Marke Ethernet-Kabel für Audio herstellte.
JL: Das liegt am Hintergrund unseres Unternehmens: Wir stellen digitale Kabel her. Also haben wir die ersten Ethernet-Kabel produziert. Aber als wir mit unseren ersten drei Kabeln begannen, sagten die Leute, dass es keinen Unterschied zwischen ihnen geben würde. Selbst wenn man ein gutes Kabel herstellte, klänge das schlechte Kabel genauso. Aber wir dachten, dass die Verwendung von Abschirmmaterialien aus dem Industriemarkt – und dort gibt es viele gute Abschirmungen – einen Unterschied machen sollte. Also haben wir diese Kabel hergestellt, sie bei uns zu Hause getestet und der Klang war besser. Das war zumindest unser damaliges Gefühl. Also haben wir mit dem neuen Kabel weitergemacht und ein weiteres Ethernet-Kabel, eine weitere Kabelreihe, entwickelt. Und wir machen immer noch weiter.
DS: Vielen Dank für Ihre Ausführungen.


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