Um Musik geht’s dann zuerst im „kleinen“ Hörraum mit seinen 50 Quadratmetern. Der ist zwar auch mit sich harmonisch ins Erscheinungsbild einfügenden Akustikelementen optimiert, doch die Grundvoraussetzungen für guten Klang hat Oliver Göbel schon mit der Festlegung seiner Abmessungen vor Baubeginn geschaffen. Als Quelle dienen hier Streams von Tidal und Qobuz, die die Elektronik von CH Precision empfängt und wandelt. Die Daten kommen über einen Lichtwellenleiter, die Medienkonverter stammen von ADOT, die Linearnetzteile von Plixir. Als Vorstufe ist die große Riveria APL01, die jeweils 100 Watt in Class-A stellen die beiden Riviera AFM100 Special Edition bereit, die die Noblesse ansteuern, die von zwei Sovereign begleitet werden. Oliver Göbel beginnt die Vorführung mit zwei Gesangs-Stücken seiner Wahl, bei denen mir sofort auffällt, dass die nicht gerade zierlichen Noblesse akustisch völlig verschwinden. Sehr beachtlich! Den Effekt kenne ich von meinen vergleichsweise kleinen – und deutlich günstigeren – Epoque Aeon Fine. Bei der beträchtlichen Physis der Noblesse beeindruckt dies aber umso mehr. Dass klanglich noch ein gutes Stückchen mehr geht als in meinem Hörraum, muss ich dann einsehen, als ich per iPad einige von meinen Lieblingstücken streame – und das gilt für alle mir bekannten Hifi-Kriterien. Sehr angenehm überrascht bin ich von den Klangfarben und der emotionalen Spielweise der Kette – Attribute, die ich im alten Showroom in Alling immer ein bisschen vermisst habe. Mich macht die Anlage im kleinen Hörraum rundum glücklich. Ich wüsste nicht, was man da noch besser machen könnte. Wenn eine Noblesse finanziell in Reichweite ist, sollten Sie nicht versäumen, dieses traumhafte Musikerlebnis in Landshut einmal selbst zu erleben.
Im 110 Quadratmeter großen Hörraum thronen der Wadax Reference Streamer und DAC. Die analogen Signale bereiten hier die Vor- und Mono-Endstufen der 10-eer Serie von CH Precision für die monumentalen Göbel Majestic auf. Nennen Sie irgendeine beliebige Hifi-Disziplin: In jeder übertrifft diese Kette die im gegenüberliegenden 50-Quadrat-Meter-Hörraum. Vor allem gibt es hier eine noch bessere Durchzeichnung, noch mehr Klarheit, noch einen Tick mehr Präzision. Ich bin allerdings von den Dimensionen der Abbildung und dieser Fülle an Informationen so überwältigt, dass ich mich nicht so leicht in die Musik fallen lassen kann, wie bei der Kette gegenüber. Da ging es viel schneller, die Unmengen an allerfeinster Technik um mich herum zu vergessen. Die Majestic und die großen CH Precision verlangen dem Hörer aber einfach mehr ab. Um von Staunen darüber, was klanglich alles möglich ist, zum reinen Genuss zu kommen, müsste ich mich wohl ein wenig länger einhören. Aber davor werde ich mich hüten. Denn dann brauche ich anschließend meine eigene Kette gar nicht erst wieder einzuschalten.
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