Da die Geräte, die sich technisch und optisch in verschiedenen Variationen konfigurieren lassen, nur auf Bestellung gefertigt werden, bietet DAS den Kunden auch die Möglichkeit, bei Teilen der Montage ihres HD-Players dabei zu sein. Von der Bestellung bis zur Auslieferung vergehen in der Regel vier Wochen. Je nach Auftragslage sind bei DAS bis zu sechs Mitarbeiter tätig, von denen ich beim meinem Besuch direkt vor Weihnachten aber lediglich Ulrich Rockstroh und Andreas Kyriakos angetroffen habe. Ersterer ist Ingenieur für Energie- und Antriebstechnik sowie Diplomingenieur für Elektro- und Computertechnik und vorrangig für den Gehäusebau und die Bildschirme des Model 2 verantwortlich. Letzterer war lange Zeit bei High-Tech-Firmen in den USA unter anderem als Elektroingenieur beschäftigt und frönt bei DAS nun seiner Leidenschaft für Technik und Musik.
Die Gründungsgeschichte von Digitale Audio Systeme unterscheidet sich im Prinzip nicht von der vieler anderer High-End-Hersteller – mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass Alexej Ogorek, der übrigens Mathematik und Volkswirtschaft studierte, die Phase der Garagenfertigung schlicht übersprungen hat: Alles begann vor etwas mehr als acht Jahren, als sein Plattenspieler seine Funktion einstellte. Der Wechsel zur CD wäre für Alexej Ogorek keine Frage der Ideologie gewesen, allerdings klang die CD-Version einer seiner damaligen Lieblingsalben, Haydns Frühe Symphonien unter Dorati, eine Decca-Einspielung aus den 70-ern, soviel schlechter als das Vinyl, dass Alexej Ogorek auf die Idee verfiel, Schallplatten zu digitalisieren.
Er fand dann aber kein adäquates Wiedergabegerät für die Files, obwohl er fast alles ausprobierte, was der Hifi- und der professionelle Markt zu bieten hatte. Es gab für ihn einfach nichts, was die Dateien so warm, involvierend und emotional wie die schwarzen Scheiben zum Klingen brachte. Die Wiedergabe über eine Digitale Audio Workstation oder kurz DAW war zwar einigermaßen akzeptabel, aber eine solche erhielt zum Ogorekschen Wohnzimmer keinen Zutritt. Auch widerstrebte dem DAS-Chef die Navigation per Listen oder Mini-Covern: Die hatte so gar nichts mit dem sinnlichen Genuss beim Umgang mit LPs und ihren oft künstlerisch gestalteten und informativen Covern zu tun. Die Reproduktion von Files war eben kein multimediales Erlebnis, und zur fraglichen Zeit gab es auch noch kein Roon.
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