J.S. Welches Ihrer Produkte verkauft sich denn am besten?
C.J. Also schon der kleine Wandler mit dem Laufwerk zusammen.
J.S. Welche neuen Geräte wird es zukünftig von AcousticPlan geben?
C.J. Ende des Jahres oder Anfang nächsten Jahres kann der neue Hybridvollverstärker ausgeliefert werden. Dann habe ich vor, den 6L6 Push-Pull Vollverstärker fertig zu machen.
J.S. Lautsprecher werden keine mehr gebaut?
C.J. Nein. Ich hatte verschiedene Modelle angeboten, am besten hatte mir dabei der 6.5“ Lowther gefallen, da hatte ich aber wohl zu viel reklamiert und zurückgeschickt, so dass ich von dort keine Chassis mehr bekommen habe. Zudem braucht man bei größeren Modellen viel Platz, man muss verschiedene Furniere anbieten und dann kommt ein Kunde und will genau das Furnier, welches ich gerade nicht habe und irgendwann hatte ich keine Lust mehr. Später war ich in Südkorea gewesen und habe dort die Western Electric 16A gehört und dann war für mich klar, da brauche ich nichts mehr machen.
Wirft man einen Blick in das Lager, kann man einen Hang zu historischen Bauteilen nicht übersehen. So gibt es neben NOS Röhren auch historische Jensen 12“ Feldspulen-Bässe, Transformatoren aus der Western Electric Zeit und jede Menge anderer Preziosen. Alles natürlich fein säuberlich geordnet. An den neuen Modellen 46C und Aruna – und auch aus den Gesprächen mit Jäckle – kann man erkennen, dass die Performance der alten Western Electric Modelle nicht spurlos an dem Entwickler vorbeigegangen ist. Auf einem der Labortische steht ein Paar Monoblöcke aus „prähistorischen Tagen“, es werden offensichtlich auch Reparaturaufträge für antike Geräte angenommen. Wenn etwas Zeit ist, wie Jäckle betont. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass hier das Hobby zum Beruf wurde.
Resümierend lässt sich feststellen, dass sich Jäckle mit seiner Firma so eingerichtet hat, wie er überzeugt ist, dass es für die Herstellung eines Qualitätsproduktes erforderlich ist. Er macht alles selbst, hat damit alles unter Kontrolle, kein Gerät verlässt die Firma, das nicht seinen hohen Ansprüchen genügt. Marketing, Wachstum, Kostenreduktion, Benchmarking sind alles Begriffe, die hier nichts verloren haben. Vielleicht liegt das alles doch nicht so sehr an den Weinbergen, sondern eher an der Technikgeschichte der Bodenseegegend. Seeblick mit Weitsicht, wie die Werbeprosa der Stadt Friedrichshafen verspricht.
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