Lasst uns zurückkehren zu Petra und Dan. Nach der Tour saßen wir zusammen und sprachen sehr lange über allerlei Dinge – Familie, Hobbys, Reisen… Diese sind echte Menschen mit echter Lebenserfahrung und echten Leidenschaften. Ich fühlte mich wie bei bei einem informellen Treffen mit den Nachbarn in der Eckkneippe oder dem lokalen Burger-Treffpunkt. Audio war nur eines von vielen wichtigen Themen. Vergesst die Sache mit der Ikone. Für mich war es offensichtlich, dass diese Bodenständigkeit und wahre Neugier definitiv der Schlüssel zu ihrem Erfolg sind. Sie sind gute Zuhörer und verstehen ganz klar, was der Markt verlangt. Das wiederum ist die Ursache für die starke Verbindung zu Ihren Händlern und Kunden. Es stellte sich heraus, dass Dan und ich mindestens eine Sache gemeinsam haben: Unsere Väter hatten beide großen Einfluss auf unsere Liebe zur Musik. Als er elf oder zwölf Jahre alt war, hat sich sein Vater in mehrere Do-It-Yourself-Projekte verliebt. Darunter befanden sich Audio-Kits für Klipschhorn-Lautsprecher und einen Dynaco Verstärker. Ab einem gewissen Punkt übernahm Dan das Projekt und arbeitete zusammen mit seinem High-School-Lehrer, um die Grundlagen von Elektronik und die schwierigen Bauanleitungen zu verstehen. Der Rest ist Geschichte. Ich erinnere mich auch daran, wie ich neben meinem Vater an der Werkbank saß und Fundamentales dabei lernte, als er an seinem Heathkit-Verstärker und den AR Lautsprecher Kits arbeitete. Ich werde niemals den Geruch des Lötkolbens vergessen und die sich stapelnden Stummel der Chesterfield Zigaretten im Aschenbecher.
Ein Thema, das ich faszinierend fand, ist die nie endende Herausforderung, diese Industrie wachsen zu lassen und die Begeisterung bei einer neuen Generation von High End Liebhabern zu wecken. Generation Y (Millennials) und Generation Z sind die Neuen. Es scheint, dass Sie sich stark für Computer-Audio, Streaming und Kopfhörer engagieren und zudem ihre komplette Musikbibliothek in ihrem Handy oder Notebook haben. Einige sind der Meinung, dass die kürzlich erfolgte Kauforgien bei hochpreisigen Kopfhörern und Kopfhörerverstärkern ein erster wichtiger Schritt sind, aber es gibt noch viel Arbeit zu tun. Petra und Dan sind der festen Ansicht, dass es einen Bedarf dafür gibt, Dinge einfacher zu machen, und dafür zu sorgen, dass das Musiksystem auf fortschrittliche und mühelose Weise in ein Wohnambiente und den Hörraum integriert wird. Das ist ihre Vision für ein Momentum Lyfestyle (Mlife) Portfolio. Ihr erstes Produkt ist ein Mlife Vollverstärker – 48.000 Dollar –, der bei der CES 2015 vorgestellt wurde. Basierend auf den Momentum Vollverstärker mit 200 Watt an 8 Ohm stellt er neue Streaming-Funktionalitäten wie Bluetooth und Airplay zur Verfügung. Android- und IOS-Anwendungen sind zusammen mit vTuner, Tidal, Spotify, Pandora und mehr verfpgbar. Formate wie DSD, WAV, FLAC und PCM bis zu 24-bit/192 Kiilohertz werden unterstützt. Ein fünf Zoll LCD-Display steht auf der Frontplatte für das Menu und für Musikinformationen zur Verfügung. Diese Einzellösung ist eine Möglichkeit das zu bieten, was Dan „extreme Bequemlichkeit“ beim Zugang zu Musikservices nennt, die Heranwachsende bereits lieben, aber die zusammen mit einer hoch auflösenden audiophilen Performance den entscheidenden und eigentlichen Wow-Effekt auslösen. Eine große Strategie! Ich bin schon sehr gespannt ,welches MLife Produkt als nächstes von D'Agostinos Team kommt. Seine Erfolgsbilanz lässt vermuten, dass es etwas ganz Besonderes sein wird!
Wie bei Geoffrey Chaucer in seinem vor vielen Jahrhunderten geschriebenen Gedicht „Troilus und Cressida“ müssen alle Dinge zu Ende gehen und ich war traurig Carefree/Arizona hinter mir zu lassen. Petra, Dan und das ganze D'Agostino Team waren wunderbare Gastgeber und setzten Maßstäbe für Gastlichkeit und Freundlichkeit. Ich lernte eine Menge aus diesem kleinen Abenteuer und ich denke, es vermittelte dem Rezensenten außerordentlich wertvolle Perspektiven. Ich freue mich schon enthusiastisch, auf meinen nächsten Fabrikbesuch in naher Zukunft und denke an Kalifornien und warmes Wetter! Ich werde die Leser auf dem Laufenden halten.
Ich muss noch erwähnen, dass ich Dan fragte, welcher Krell Verstärker sein Favorit war. Ich dachte das dies sicher für viele Krell-Fans faszinierend wäre, die wie ich an solchen Insider-Einblicken interessiert sind. Seine Antwort: Die Krell Audio Standard (KAS) 2. Ich wollte ihm nicht den Arm verdrehen, damit er das erklärte, da ich dachte, ich verlangte etwas von ihm, wie etwa Kinder miteinander zu vergleichen. Die KAS war ein reiner Class-A-Monoblock mit 200 Watt an 8 Ohm und wurde Anfang der Neunziger Jahre hergestellt. Der Verkaufspreis lag damals bei 22.000 Dollar. Als ich im Internet danach suchte, fand ich heraus, dass dies ein ziemlich rarer Verstärker ist und er auch der Favorit vieler begeisterter Krell-Anhängern mit umfangreichen Sammlungen und / oder einer Historie von Krell-Besitztümern ist. Die Performance wurde als körperhaft mit enormen Bass, einer mühelosen Darbietung und großer Raumtiefe beschrieben. Das klingt wie etwas, auf das man ein Auge werfen sollte. Nichts als ein Klassiker, der noch immer die Glocke zum läuten bringt!
Informationen
Dan D´Agostino Master Audio Systems
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