Wir schlenderten dann weiter zum Bereich der Leiterplatten. Mir fiel sofort der süße Geruch von Lötkolben bei der Arbeit auf, da wirklich alles per Hand gefertigt wird. Keine Wellenlötanlage in Sicht. Ich war auch beeindruckt von unzähligen Regalen mit Behältern und Bauteilen. Die meisten davon waren Baugruppen, die Militärspezifikationen der höchsten Stufe entsprechen. Ich fragte Dan, ob seine Wahl von Herstellungsstandards oder etwas anderem beeinflusst wird. Es erfreute mich zu hören, dass seine Komponenten nach Spezifikation, Verfügbarkeit und klanglicher Performance gleichermaßen ausgesucht werden. Beim Design seiner Leiterplatten ist Dan ein strenger Befürworter der Durchsteck-Montagetechnik, mit der alle Momentum-Leiterplatten anstatt moderner Oberflächenmontagetechnik ausgestattet sind. Der eine oder andere mag einwenden, dass dies althergebracht sei, da die Durchsteck-Montagetechnik viel zeitintensiver und teurer ist, aber der Gegenwert ist größer. Dan ist entschieden der Meinung, dass dieses Designvariante eine deutlich bessere Lösung in puncto Langzeitstabilität und – am allerwichtigsten – in klanglicher Hinsicht darstellt.
Unser letzter Halt führte uns in den Bereich der Gerätefertigung. Wir fanden wiederum Handfertigung vor, die erhebliche Zeit und Fähigkeiten in Anspruch nimmt um Dans Ansprüchen zu genügen. Die Trafos, die im Momentum Vollverstärker verwendet werden, weckten sofort meine Aufmerksamkeit: Alle Trafos stammen von einem lokalen Zulieferer, der mit Dan zusammenarbeitet, um eine kompakte Einheit zu produzieren, die eine Leistung erzeugt wie bei einem doppelt oder dreimal so großem Teil. Derselbe technische Einfallsreichtum spiegelt sich in dem silberverzinnten Draht wieder, der in Dans Designs durchweg zum Einsatz kommt. Die Anzahl der Litzen und die Dichte pro Kabel mögen exzessiv erscheinen, aber der Klang geht über alles und gibt ihm Recht. Ich entdeckte mehrere Momentum Vollverstärker und Vorverstärker auf den Werkbänken. Und mehr Audio-Juwelen, die das Auge blenden. Bitte beachten Sie auch meinen Test des ersteren in Positive Feedback. Ich fragte Dan wie lange es dauert, von einer verbindlichen Bestellung bis zur Auslieferung. Seine Antwort war eindrucksvoll: zwei bis drei Wochen. Auf der anderen Seite des Gangs wurde gerade ein neuer Cinema Standard Mehr-Kanal-Endverstärker produziert, der ziemlich robust und stattlich aussah. Er ist in einer drei-Kanal- und einer zwei-Kanal-Ausführung erhältlich, jeder Kanal liefert 250 Watt an 8 Ohm, 500 Watt an 4 Ohm und 1000 Watt an 2 Ohm. Die drei-Kanal-Modelle liegen bei 15.000 Dollar, die zwei-Kanal-Ausführungen bei 12.000 Dollar. Ich habe noch keinen Test gelesen, aber ich behaupte einmal, dass das Schaltungsdesign direkt von den Momentum Verstärkern stammt und der Klang dem Familienstammbaum ähnelt: mit jeder Menge Kraft und Transparenz für jede Heimkino- oder Audio-Anwendung. Es war kaum zu übersehen, dass Kühlkörper aus Kupfer im Regal lagen, die für nahezu alle D´ Agostino Produkte verwendet werden. Diese einheitliche Materialwahl ist in Verbindung mit den Venturi-Kühlkanälen in jeder Ausführung eine interessante ästhetische und funktionale Lösung. Der Vorteil ist, dass die Fähigkeit von Kupfer Wärme abzuleiten, um ein vielfaches effizienter ist als die von Aluminium. Kupfer ist jedoch teuer, aber man bekommt das, wofür man bezahlt.
© 2024 | HIFISTATEMENT | netmagazine | Alle Rechte vorbehalten | Impressum | Datenschutz
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.