Die technischen Besonderheiten dieser Aufnahme sind auch Teil der Erklärung dafür, dass Sie solange auf einen weiteren Download in Hifistatement warten mussten: Wie schon in den Grundlagen berichtet, benutze ich seit Anfang des Jahres statt einer Nagra LB das aktuelle Topmodell der schweizer Nobelmarke: die Nagra VI. Die Zahl steht dabei nicht nur für die sechste Generation von mobilen Aufnahmemaschinen, sondern auch für die Anzahl der zur Verfügung stehenden Kanäle. Und beim Konzert von Vincent Klink und Patrick Bebelaar haben ich zwei Kanäle für das PianoMic-System vom Earthworks im Flügel genutzt, einen weiteren für ein DPA 4099 Anclip-Mikro am Bassflügelhorn und zwei weitere für das Neumann SM 69, das als Raummikrofon diente. Da die Nagra zwar auf sechs Kanäle aufzeichnet, aber nur vier Mikrofonverstärker an Bord hat, lief das DPA-Mikro über eine Bryston BMP2.
Diese Art der Aufnahme erlaubt es, das Verhältnis der beiden Instrumente zueinander und den Anteil des Raumhalls ganz bequem im heimischen Hörraum einzustellen – vorausgesetzt natürlich, man hat das entsprechende, mehrkanalig Programm dazu. Seit dem Sommer liegt dann auch ein soundBlade HD auf dem Desktop meines iMac, aber weder hatte ich die Zeit dazu, es zu installieren noch die über 300 Seiten des Manual durchzuarbeiten. Daher verstaubten die schönsten, vier- bis sechskanalig aufgezeichneten Konzerte – wie etwa der absolut fantastische Solo-Piano-Abend mit Joanne Brackeen – auf der Festplatte. Erst später fiel mir dann auf, dass der virtuelle Mixer in der Nagra nicht nur während der Aufnahme, sondern auch zum Mischen der aufgezeichneten Kanäle auf den Stereo-AES/EBU-Ausgang genutzt werden kann. An diesen habe ich dann den TASCAM DA-3000 angeschlossen und ganz normale wav-Files erstellt, die anschließend mit dem bewährten zweikanaligen soundBlade editiert wurden. Hier sind sie – endlich!
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