Der unter anderem mit dem Echo-Jazz Award 2012 ausgezeichnete Drummer heißt Jonas Burgwinkel und sein Projekt Source Direct. Mit von der Partie sind der britische Saxophonist Julian Argüelles, der auch schon mit Carla Bley und Steve Swallow CDs eingespielt hat, Jonas Burgwinkels langjähriger Partner am Bass, Robert Landfermann, und Rainer Böhm am Flügel, den wir bei den Aufnahmen zu Dieter Ilgs LP Otello ein wenig näher kennenlernen durften. Das hochkarätig besetzte Quartett interpretierte Kompositionen des einzelnen Bandmitglieder, aber auch Standards von Billie Holiday und Herbie Hancock. Dabei werden die Vorlagen, wie Jazzthetik es einmal formulierte, dekonstruiert und dennoch völlig auf den Punkt gebracht. Christian Wurm, dessen gelungene Portraits wir hier wieder einmal verwenden dürfen, bezeichnete die wunderbare Musik des Trios in einer längeren Bildunterschrift in der Neuburger Rundschau, die leider keine der sonst an dieser Stelle gern zitieren Konzertkritiken veröffentlichte, als Jazz voller Poesie.
Die Mikrofonierung im Birdland ist inzwischen zur Routine geworden: Als Hauptmikrofon dient entweder ein Neumann SM69 FET, dessen beiden in der Richtcharakteristik aus der der Ferne umschaltbare Mikrofonkapseln als Achten in Blumlein-Konfiguration eine sehr breite Bühnendarstellung garantieren, oder eine Jecklin-Scheibe mit zwei Kugelmikrofonen aus Gefell, die ebenfalls noch das Neumann-Logo ziert. Der Theorie nach, die aber mit vertretbarem Aufwand nur schwer umzusetzen ist, müssten die Signale etwaiger Stützmikrofone gegenüber dem Hauptmikro minimal verzögert werden, um die größere Laufzeit vom Instrument zum Stereomikrofon auszugleichen. Da das bei reinen Analogaufnahmen so gut wie unmöglich ist, verzichten wir auch bei digitalen Mitschnitten für die Statements From Birdland auf diese Manipulation. Bei Source Direct wurde der Bass mit einem MBHO 603 A/KA 200 N Kleinmebranmikro gestützt und der Bösendörfer mit dem bewährten, stereophonen Earthworks PianoMic-System. Wir sind der Meinung, dass auch ohne Laufzeitkorrektur im Millisekundenbereich ein recht realistischer Raumeindruck eingefangen wurde.
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