Wie die Leser von Positive Feedback aus meiner Ankündikung unserer Kooperation und die Leser von hifistatement.net bestimmt wissen, betreibe ich zusammen mit meiner Gattin ein kleines Schallplattenlabel mit dem Namen sommelier du son – ja, wir produzieren wirklich noch Schallplatten aus Vinyl. Dafür verwenden wir aber keine bekannten Aufnahmen, die wir dann als Reissue neu herausbringen. Wir nehmen Konzerte zeitgenössischer Musiker selbst mit Tonbandmaschinen auf, verzichten möglichst auf jedes Mastering und lassen die Mitschnitte dann auf Lackfolien zur Plattenproduktion überspielen.
Mehrspuraufnahmen verbietet sich dabei aus wirtschaftlichen Gründen: Wollte man wie auf dem Höhepunkt der Analogtechnik bis zu 24 Spuren – von den heute durchaus gebräuchlichen 96 Kanälen wagte damals niemand auch nur zu träumen – mit der üblichen Studiogeschwindigkeit aufzeichnen, belaufen sich allein die Materialkosten auf über 300 Euro – für 15 Minuten. Dem steht dann leider eine im Vergleich zu früher doch recht überschaubare Auflage der zu produzierenden Scheiben gegenüber. Aber der Verzicht auf die Mehrspurtechnik sollte keinesfalls als Nachteil verstanden werden: Wie in der Vor-Beatles-Ära muss man „nur‟ wie damals während des Konzertes die Signale aller verwendeten Mikrofone im richtigen Lautstärkeverhältnis auf den rechten und linken Kanal verteilen. Das hat allerdings den Nachteil, dass jeder noch so kleine Fehler – sei er nun künstlerisch oder technisch – auf dem Zwei-Spur-Band verewigt ist und sich nachträglich nicht mehr korrigieren lässt.
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