tests/25-01-28_goebel
 
Test.
Deutsch English|

Göbel High End Divin Comtesse

28.01.2025 // Dirk Sommer

Oliver Göbel stellte die Divin Comtesse auf der letztjährigen High End vor: Die beiden für Göbel-High-End-Verhältnisse zierlichen Lautsprecher haben in Verbindung mit einem Subwoofer den großen Raum beeindruckend beschallt. Nun hat die Serienproduktion begonnen und ein Pärchen den Weg in meinen Hörraum gefunden, doch musste es noch einmal umziehen.

Die Comtesse ist das kleinste Modell der Divin-Serie und damit auch der Einstieg in das gesamte Lautsprecher-Portfolio von Göbel-High-End. Der Firmeninhaber erklärte, dass seine Vertriebe im außereuropäischen Ausland sich einen weniger raumgreifenden Lautsprecher gewünscht hätten, da ein Teil der Kunden dort zwar die audiophilen Ansprüche, die finanziellen Mittel, nicht aber den Platz für größere Schallwandler habe. Daher sei es bei der Entwicklung der Comtess vor allem darum gegangen, einen Großteil der klanglichen Fähigkeiten der bisherigen Mitglieder der Divin-Linie bei geringerem Volumen zu realisieren. Die Weiche der Comtesse sei genauso aufwendig aufgebaut wie die der Marquis. Der 8-Zoll-Langhub-Tieftöner sei ähnlich kostspielig wie das 12-Zoll-Chassis des nächstgrößeren Modells, Mittel- und Hochtöner sind identisch und die Einsparungen aufgrund des etwas kleineren Gehäuses nahezu vernachlässigbar. Die Comtesse bietet ungewöhnlich viel Göbel-High-End-Technologie zum vergleichsweise moderaten Preis.

Die Comtesse im Flightcase auf dem Treppensteiger
Die Comtesse im Flightcase auf dem Treppensteiger

So ist der Mitteltöner der Divin Comtesse ein speziell für die bayrische High-End-Schmiede entwickeltes 8-Zoll-Chassis, in das laut Produkt-Broschüre die patentierte Göbel®-Biegewellentechnologie implementiert wurde, die auf den Prinzipien der Klangerzeugung durch Musikinstrumente basiere und das Ergebnis von über 15 Jahren Entwicklungsarbeit sei. Die habe man investiert, um einen möglichst natürlichen Klang zu erzielen. Den Hochtonbereich übernimmt ein AMT – oder Air Motion Transformer –, an den ein aus einem massivem Aluminiumblock gefräster Waveguide angepasst wurde. Der spezifische Kurvenverlauf dieses Waveguides sorge für eine makellose Zusammenführung aller Chassis zu einem homogenen und natürlichen Klangbild. Im Tieftonbereich soll ein Göbel® 8-Zoll-Long-Throw-Tieftöner eine absolut homogene Schallabstrahlung und eine ebensolche Stimulation der Raummoden erreichen. Dieses speziell für Göbel gefertigte Chassis, wurde so auf der Frontschallwand mit „Constraint Layer Damping“, bei dem sich Schichten unterschiedlicher Materialien gegenseitig bedämpfen, so platziert, dass ein absolut sanfter Übergang des 8-Zoll-Mitteltöners zu den tiefen Frequenzen des Langhub-Tieftöners geschaffen wird. Beim Gehäuse soll die Verwendung mehrlagiger tropenfester Materialien das ideale Verhältnis von Steifigkeit und Dämpfungsverhalten garantieren und die gewählte, rein funktionale Form jegliche Beugungen, Resonanzen und energiespeichernde Effekte eliminieren.

Der Treppensteiger in Aktion
Der Treppensteiger in Aktion

Das Topmodell der Devin-Serie, die Majestic, wird in sechs Flightcases geliefert, wie ich bei einem Besuch des Firmensitzes erfahren habe. Auch bei Göbel High Ends bisher günstigstem Lautsprecher, der Comtesse, gehört ein in Deutschland gefertigtes Flightcase zum Lieferumfang. Zur Anlieferung hatte Oliver Göbel dankenswerterweise einen elektrischen Treppensteiger mitgebracht, so dass die beiden Schallwandler ohne Schlepperei in den Hörraum gelangten. Nachdem sie dort ungefähr an den bewährten Stellen standen und mit Göbel-Lautsprecherkabeln mit Einsteins The Poweramp verbunden waren, ließ ich Oliver Göbel mit einem iPad mit Qobuz-Zugang allein im Hörraum zurück. Er braucht einfach Ruhe, seine Test-Tracks und jede Menge Zeit, um seine Schallwandler so aufzustellen, dass sie ihr volles Potential entfalten. Nun gut, ein Grund für meinen temporären Rückzug könnte natürlich auch sein, dass unter seinen Test-Files eine Reihe mit Gesang war…


  • Melco S1 und C1-D20 SFP+ Direct Attach Network Cable

    Während der letzten High End plante Melco, das LAN-Switch S1 noch Ende des Jahres auszuliefern. Nun dauerte es mit der Fertigstellung ein wenig länger, einerseits mit der des Produkts, andererseits mit der dieses Berichts. Ich wartete vergeblich auf technische Erklärungen, nutzte die Zeit aber, um die zahlreichen Möglichkeiten des S1 auszuprobieren. Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, zuvor ein derart reichhaltig ausgestattetes Switch gesehen zu haben: Neben den sieben RJ45-Anschlüssen für Ethernet-Kabel…
    22.04.2025
  • Taiko Audio Olympus XDMI + I/O XDMI

    TAIKO AUDIO wurde von Emile Bok gegründet, der im Alter von zwölf Jahren seinen ersten Lautsprecher baute. Im Jahr 2008 entwarf und produzierte er seine ersten Audioprodukte. Heute bietet das Unternehmen vor allem einen Audio File Server/Transport namens Olympus an, eines der fortschrittlichsten und teuersten Produkte seiner Art. Einem Unternehmen einen Namen aus einer Fremdsprache zu geben, ist etwas völlig Natürliches. In Polen ist es fast ausnahmslos Englisch: Orange, 11 Bit Studios, Arctic Paper. Wenn…
    18.04.2025
  • Senna Sound Orca und Onyx

    Der serbische Hersteller Senna Sound ist neu am Markt, hat aber eine sehr nahe, ja ursprüngliche Beziehung zu dem Röhrenverstärker-Spezialisten Trafomatic Audio. Von den drei Senna-Sound-Erstlingen stehen hier der Vorverstärker Orca und die Endstufe Onyx zum Test. Das dritte Gerät wäre der Phono-Vorverstärker Phönix. Diesen bietet der deutsche Importeur Audio Offensive für 2150 Euro an. Vor- und Endstufe Orca und Onyx kosten zusammen 5850 Euro. Aus mindestens zwei Gründen sind sie optisch ungewöhnlich. Ihre kleinen…
    15.04.2025
  • Cayin Jazz 100

    Mit dem Jazz 100 bringt Cayin einen puristischen Röhrenvollverstärker in Class-A Schaltung auf den Markt, dessen direkt geheizte Single-Ended-Triode 805A feiste 35 Watt Ausgangsleistung an die Lautsprecherklemmen bringt. Nicht nur das Interesse von Klanggourmets mit erhöhtem Leistungsbedarf ist geweckt, sondern vor allem meins! Als bekennender Fan der Marke Cayin war die Vorfreude nach der Ankündigung groß, den Jazz 100 für einen Test zur Verfügung gestellt zu bekommen. Zwar gaben auch schon etliche andere Geräte des…
    11.04.2025
  • XACT PhantomTM USB und LAN

    Netzwerk- und Streaming-Spezialist Marcin Ostapowicz baut sein Angebot immer weiter aus: Es begann mit Upgrade-Baugruppen für audiophil verwendete Computer und den entsprechenden Kabeln von JCAT und der JPLAY-App. Unter dem Markennamen XACT gibt es inzwischen zwei Server, Gerätefüße und nun auch zwei High-End-Datenleitungen: PhantomTM USB und LAN. Bisher wurden Kabel ausschließlich unter dem Label JCAT angeboten. Mit dem USB- und dem Reference LAN-Kabel beschäftigte sich Roland Dietl schon vor rund neun Jahren und war davon…
    04.04.2025
  • Aavik SD-880 Streamer/DAC

    Endlich ist es soweit und ich kann Ihnen den Streaming-DAC SD-880 von Aavik vorstellen. Eigentlich war geplant, den Bericht zeitnah im Anschluss an Dirk Sommers Beschäftigung mit der Vorstufe C-800 und dem Endverstärker P-880 zu bringen, aber es hat dann doch länger gedauert, bis ein Gerät seinen Weg zu uns fand. Das Schöne für einen Autor bei Hifistatement ist, dass man regelmäßig Zugang zu absoluten Spitzenkomponenten bekommt, die ohne Kompromisse bei Qualität und Preis den…
    01.04.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.