tests/25-01-21_spl
 

SPL Performer s900

21.01.2025 // Wolfgang Kemper

SPL, ursprünglich als Hersteller professioneller Audio-Komponenten für den Einsatz in Tonstudios weltweit etabliert, erweitert seine Professional Fidelity Linie, die auf den audiophilen Anwender zugeschnitten ist, um die leistungsstarke Stereo-Endstufe s900. Die wurde, typisch für SPL, ohne Schnickschnack auf Musikalität und Betriebssicherheit gezüchtet.

Optisch fällt die perfekt verarbeitete s900 durch ihr schmales Gehäuse auf und reiht sich so mit ihrer Breite von 278 Millimeter in die gesamte Produktlinie ein. Der s900 Endstufe sollte man auch Beachtung schenken, wenn ein Endverstärker für die Kombination mit einer Vorstufe eines anderen Herstellers gesucht wird. Im Hinblick darauf ist der kanalgetrennte, rückseitige Eingangsempfindlichkeits-Schalter ein begrüßenswertes Feature. Denn er ermöglicht die Absenkung der Sensibilität sowohl am symmetrischen XLR-Eingang wie auch an dem alternativ per Relais und Kippschalter wählbaren unsymmetrischen Cinch-Eingang um bis zu 5,5 Dezibel in 0,5-Dezibel-Schritten, also in elf Schritten. Dies ist deshalb sehr von Nutzen, weil so das Zusammenspiel mit dem Lautstärkeregler eines Vorverstärkers auch hinsichtlich des Wirkungsgrades der Lautsprecher optimiert und ein vernünftiger Regelbereich geschaffen werden kann. Auch bei Bi-Amping kann diese Pegelanpassung wichtig sein, weil dank ihrer das Verhältnis von Bass zu Mittelhochton fein justiert werden kann.

Deutlich tiefer als breit ist das sauber gearbeitete Gehäuse mit reichlich Öffnungen unten und oben zur Lüftung
Deutlich tiefer als breit ist das sauber gearbeitete Gehäuse mit reichlich Öffnungen unten und oben zur Lüftung

Die Rückseite des s900 erklärt sich selbst. Die hochwertigen Lautsprecheranschlüsse für die Aufnahme von Bananas, von blanken Kabelenden in der 4-Millimeter Bohrung oder von Gabelschuhen indizieren schon äußerlich die Verwendung erstklassiger Bauteile, die sich erst recht im Inneren finden. Die angeschlossenen Lautsprecher müssen eine Impedanz von mindestens zwei Ohm haben. Nützlich ist auch der 3,5-Millimeter-Klinken-Trigger-Eingang, der mit der üblichen Schaltspannung von zwölf Volt den s900 über ein anderes Gerät, meist wohl ein Vorverstärker, ein- und ausschaltbar macht, wobei dann nur sparsame 0,3 Watt für die Sensorschaltung konsumiert werden. Ein harter Netzschalter ist auch vorhanden, und zwar rückseitig oben rechts. Er ist auch von vorn gut erreichbar, wenn Platz über dem Gerät ist, was ohnehin für die Kühlung wichtig ist. Bei SPL erfuhr ich, dass bewusst auf einen Netzschalter vorne verzichtet wird, weil ansonsten die damit verbundene Leitungsführung störend auf die gesamte Elektronik wirke. André Inderfurth von SPL wies mich auch darauf hin, dass der s900 im Eingang ein DC-Filter besitze, was natürlich trotzdem eine saubere Stromzuführung sinnvoll macht.

Auf der schwarzen, silbernen oder roten massiven Front – das Gehäuse selber ist stets schwarz – gibt es kein Bedienelement. Dort informieren in der Mitte drei LEDs über den Betriebszustand. Wenn nur die mittlere mit der Bezeichnung PWR rot leuchtet, ist alles gut und spielbereit. Im Standby leuchtet sie ganz dezent. Protect und Temp zeigen jedoch ein Problem an: Die Protect LED leuchtet bis zur Signalfreigabe wenige Sekunden beim Einschalten, zeigt aber auch an, sobald die Leistungsstufe des s900 abschaltet, weil DC-Spannung anliegt. Temp indiziert eine Überhitzung. Bei 70 Grad Celsius schaltet der Performer ab und automatisch wieder ein, sobald er auf 55 Grad abgekühlt ist. Beides glaube ich dem Entwickler Bastian Neu und möchte es im Test nicht so weit treiben. Im normalen Betrieb entwickelt der s900 eine nur leichte handwarme Oberflächentemperatur bei freier Aufstellung.


  • English Electric EE1 Plus

    Schon wieder ein Netzwerk-Isolator von English Electric? Vor erst einer Woche stellte ich hier den EE1 vor, nun geht es um die Plus-Version. Ja, zweimal English Electric nacheinander, weil wir gern aktuell sind: Die Chord Company wird den EE1 Plus auf der am 21.02. beginnenden Bristol Hifi Show präsentieren. Gleichzeitig geht dieser Artikel online. Das konnte natürlich nur klappen, weil Mika Dauphin, dessen Drei-H-Vertrieb hierzulande die Produkte der Chord Company – und damit auch die…
    21.02.2025
  • Göbel High End Divin Comtesse

    The Divin Comtesse had been introduced by Oliver Goebel at last year's High End show: The two speakers, which are petite by Goebel High End standards, filled the large room impressively with sound in conjunction with a subwoofer. Series production has now taken off, so a pair also found its way into my listening room – but it had to wave farewell soon. The Comtesse is the smallest model in the Divin series and thus…
    20.02.2025
  • Ortofon SPU GTX E

    Die ersten Bilder der Prototypen der beiden SPUs mit integriertem Übertrager und sphärischer respektive elliptischer Nadel waren an dieser Stelle nach der High End 2023 zu sehen. Doch die akustischen Eigenschaften der ersten Gehäuse kollidierten mit Ortofons Perfektionismus. Nun hat eine stark überarbeitete Version Serienreife erlangt. Auch wenn ich glücklicher Besitzer des ein oder anderen SPUs bin, bin ich kein so beinharter und traditionell orientierter Fan dieser Analog-Legenden, dass es für mich gleich ein sphärischer…
    18.02.2025
  • English Electric EE1

    In digitalen Wiedergabeketten kann man gar nicht genug Maßnahmen gegen hochfrequente Störungen ergreifen. Dazu muss man nicht gleich in ein aufwändiges Switch investieren, um beispielsweise Verunreinigungen über das Ethernet von der Kette fernzuhalten. Meist hilft auch eine galvanische Trennung wie sie der English Electric EE1 bewerkstelligt. Wie Roland Dietl schon vor fast fünf Jahren bei seinem Test des 8Switch erläuterte, ist English Electric eine Marke von „The Chord Company“, unter der die Kabelspezialisten Elektronik wie…
    14.02.2025
  • Westend End Audio Systems LEO

    Es war der Anspruch von Westend Audio Systems, mit dem LEO nicht mehr und nicht weniger als den besten 300B-SE-Vollverstärker der Moderne zu entwickeln. Und „den besten“ bezieht sich dabei nicht nur auf die revolutionäre Röhrenschaltung und den überlegenen Klang, sondern auch auf Gehäuse und Ausstattung. Ist ihnen das gelungen? Zugegeben, ich habe es mir leicht gemacht: Die Einleitung oben entstammt der Beschreibung des LEO auf der Webseite von Westend Audio Systems (im Folgenden kurz…
    11.02.2025
  • Göbel High End Divin Comtesse

    Oliver Göbel stellte die Divin Comtesse auf der letztjährigen High End vor: Die beiden für Göbel-High-End-Verhältnisse zierlichen Lautsprecher haben in Verbindung mit einem Subwoofer den großen Raum beeindruckend beschallt. Nun hat die Serienproduktion begonnen und ein Pärchen den Weg in meinen Hörraum gefunden, doch musste es noch einmal umziehen. Die Comtesse ist das kleinste Modell der Divin-Serie und damit auch der Einstieg in das gesamte Lautsprecher-Portfolio von Göbel-High-End. Der Firmeninhaber erklärte, dass seine Vertriebe im…
    28.01.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.