Mit dieser Menge an Testkomponenten gibt es derart viele Kombinationen, dass ich mir Gedanken darüber machen muss, wie ich diesen Test am effektivsten gestalte. Natürlich ist es interessant, alle Komponenten gleichzeitig einzusetzen. Mindestens genauso relevant ist aber die Performance eines jeden einzelnen Geräts. Ich entscheide mich deshalb, Schritt für Schritt eine Komponente nach der anderen in meiner Kette durch EAhibrid zu ersetzen. Abschließend, wenn alle möglichen Komponenten durch EAhibrid ersetzt wurden, werde ich im Ganzen wieder zu meinem gewohnten Setup zurückkehren und ein Fazit ziehen. Schlussendlich stellt sich noch die Frage, ob es sinnvoller ist, bei der Quelle oder Senke mit dem Auswechseln anzufangen und ob die Stromversorgung oder Kabelverbindungen priorisiert werden sollten? Für den gesamten Test habe ich so genau und konzentriert gehört wie selten zuvor, um kleinste Details und Unterschiede erfassen und beschreiben zu können. An mancher Stelle gelingt es gut, an anderer Stelle sind die Unterschiede so gering, dass eher ein Gefühl entscheidet. Meine Anlage hat meiner Meinung nach trotz einiger preiswerter Komponenten einen Stand erreicht, bei dem für einen großen Sprung nach vorne an vielerlei Stellen eine ungleich größere Investition als bisher vonnöten ist. Auf den Test wirkt sich das in zweierlei Hinsicht aus: Einerseits wäre es unrealistisch, Quantensprünge zu erwarten. Andererseits besteht definitiv eine Auflösungsgrenze. Ob sich Unterschiede jenseits dieser Grenze in anderen Anlagen jedoch stärker auswirken, da das Potential der EAhibrid-Geräte erst dann voll ausgenutzt werden kann, oder geringer, weil alle anderen Komponenten dann ohnehin auf einem nochmals höheren Niveau spielen, bleibt auch unklar. Fragen über Fragen. Da ich es nicht komplizierter machen möchte als unbedingt nötig, beginne ich mit den Akkunetzteilen. Ich kann sie an meinem Brooklyn DAC+, am Bonn-N8-Switch, am FRITZ!Box-Router und sogar dem Prime Core A7 Roon-Server einsetzen. Ich verlasse mich im Test auf den Pure Play Mode der Akkunetzteile. Die Pufferung über den Akku soll sämtliche negativen Effekte der Ladeschaltnetzteile im Unlimited Play Mode eliminieren. Außerdem sind Schaltnetzteile meiner Meinung nach nicht partout schlecht, sofern sie in beide Richtungen ausreichend gut gefiltert sind und im Idealfall für Audio-Anwendungen optimiert wurden. In vielen Konstellationen kommt es zudem gar nicht unbedingt auf den Typ des Netzteils an, sondern eher auf ein gutes Zusammenspiel zwischen Netzteil und versorgtem Gerät. Aber wenn ich schon den Aufwand eines eigenen hochwertigen Netzteils für jede Komponente betreibe, möchte ich einfach nicht noch irgendwelche anderen Schaltnetzteile ungewisser Güte in meiner Kette. Ich werde dennoch gegen Ende des Tests einmal alle Akkunetzteile gleichzeitig laden und testen, ob ich einen Unterschied wahrnehmen kann. Wenn man konsequent den Pure Play Mode nutzen möchte, muss man sich auf regelmäßiges Anstecken, Aufladen und Abstecken einlassen. Für alle Vergleiche habe ich ausschließlich in höchster verfügbarer Auflösung von Qobuz gestreamt.
Allein durch ihre Verarbeitung macht der Test der Akkunetzteile Spaß. Mit einem Maß von etwa 28 mal 22 x mal Zentimetern sind sie gut unterzubringen und leichter als man erwartet. Ich setze das erste PureDC-B1 gemeinsam mit einem versilberten OFC-Kupfer-Kabel an meinem DAC ein. Mittels der verschiedenen Schalter konfiuriere ich es auf zwölf Volt im Pure Play Mode. Nach dem Einschalten meldet eine der beiden Dioden auf der Vorderseite den Ladezustand. Cyan zeigt mindestens 90 Prozent Ladung an, Grün zwischen 90 und 20 Prozent, bei Rot wird es kritisch und das Netzteil schaltet bei zu niedrigem Ladestand automatisiert ab. Am Brooklyn DAC+ war erst nach Hörsessions jenseits von vier Stunden Schluss, die Akkus am Server habe ich nicht in einer einzigen Hörsession klein gekriegt. Ein Weiterspielen im Unlimited Play Mode ist jederzeit möglich.
Die Einstiegskombination für den Test ist sogleich die Härteste. Zwischen dem Ferrum HYPSOS und dem EAhibrid PureDC-B1 an meinem Brooklyn DAC+ Unterschiede zu hören, ist eine Herausforderung. In Alan Parsons “As Lights Fall” vom Album The Secret bringt das EAhibrid etwas mehr Ruhe, Luftigkeit und Auflösung. Das Hypsos wirkt etwas energetischer und scheint einzelnen Instrumenten etwas mehr Charakter mitzugeben. Gerade bei diesem Stück ist das Heraushören von klar benennbaren Unterschieden nahezu unmöglich. Mit Agnes Obels „Fuel To Fire“ vom Album Aventine gelingt mir das schon etwas besser: Das EAhibrid stellt das im Stereopanorama vor den Klaviertönen stehende „Klackern“ etwas klarer heraus. Insgesamt bildet das EAhibrid einzelne Instrumente klarer und mit mehr Mikrodetails, dafür aber etwas weniger „farbig“ und nüchterner ab als das Hypsos. Letzteres bleibt für mich das im positivsten Sinne energischer auftretende Netzteil. Wer auf das allerletzte bisschen Auflösung verzichten kann, bekommt vom Hypsos etwas mehr Punch und Präsenz. Das tendenziell eher im Hintergrund stehende, gezupfte Cello wirkt mit dem EAhibrid etwas eigenständiger, das Klopfen auf den Flügelkorpus im späteren Verlauf noch etwas echter. Während das EAhibrid den Kampf um die höhere Auflösung für sich entscheidet, bin ich mir bei der Bühnentiefe nicht ganz sicher. Hier geht es für mich nicht immer nur um absolute Tiefe, sondern auch um Tiefenstaffelung und Glaubwürdigkeit. Müsste ich mich festlegen, würde ich dem EAhibrid eine bessere, noch präzisere Tiefenstaffelung attestieren, für die absolute Tiefe aber ein Patt aussprechen. Das Reinsilberkabel am Akkunetzteil erzeugt noch einmal mehr Auflösung und fächert einzelne Details noch weiter auf, bringt für mich an dieser Stelle aber auch ein bisschen Unruhe durch eine Art „Hyperauflösung“ ins Spiel. Das OCC-Kupfer-Kabel spielt insgesamt etwas flächiger. Die Schlichtheit des versilberten OFC-Kupfers macht mich an dieser Stelle am meisten an.