Der massive, mehrere Kilo schwere Plattenteller ist etwa sechs Zentimeter hoch und verjüngt sich auf den letzten Millimetern nach oben ganz minimal, was das Wechseln von Platten während des laufenden Betriebs erleichtern soll. Ich kann das aus der praktischen Erfahrung bestätigen. In der schwarzen Ausführung besteht der Plattenteller aus dem Spezialkunststoff POM (Polyoxymethylen), während bei beim Bianco der Teller aus Acryl gefertigt ist. Der Antrieb des Strato ist vollständig unter dem Plattenteller verborgen. Wir heben deshalb vorsichtig den Plattenteller ab, um uns das Innenleben des Strato genauer anzuschauen. Der Plattenteller thront auf einem massiven Subteller. Wenn wir diesen auch noch abnehmen, erkennen wir einen massiven Aluminiumblock, der auf sechs flachen Gummifüßen ruht und darüber von der Laufwerkzarge und dem Tonarm entkoppelt ist. In der Mitte ragt aus dem Aluminiumblock eine Stahlspindel heraus, in die oben eine Keramikkugel eingepresst ist. Darauf rotiert der Subteller über eine in seiner Unterseite integriert Lagerbuchse. Spindel und Lagerbuchse sind ölgeschmiert. Wir sprechen bei dieser Konstruktion von einem hydrodynamischen Invers-Lager.
Der Subteller selbst besteht wiederum aus zwei Hälften, Transrotor Magnetic Drive genannt oder kurz TMD, die auf einer gemeinsamen Achse sitzen. Die untere Hälfte wird dabei nach dem Subteller-Prinzip über Riemen angetrieben. Die obere Hälfte trägt den eigentlichen Plattenteller. Die Kopplung zwischen beiden Hälften erfolgt über Neodym-Magneten, die in beiden Hälften eingelassen sind. Die Stärke der Magneten ist dabei so dimensioniert, dass einerseits die Drehbewegungen der angetriebenen unteren Hälfte sicher auf den oberen Teil übertragen werden, sich andererseits aber noch eine leichte radiale Beweglichkeit, man könnte auch Schlupf sagen, ergibt. Wir können diesen Effekt leicht nachvollziehen, wenn wir die untere Hälfte des Subtellers festhalten und die obere Hälfte verdrehen: nach Überwindung eines gewissen Anfangswiderstands – das ist die gerade beschriebene leichte Beweglichkeit – rastet das Oberteil nach einer Drittelumdrehung wieder sanft ein, wenn die Magneten erneut vollständig übereinander stehen. Damit keine Missverständnisse aufkommen: die beiden Hälften stehen in mechanischem Kontakt und werden mit einem Kugellager zentriert. Die Aufgabe der Magnete ist nicht, die obere Hälfte des Subtellers auf dessen unterer Hälfte schweben zu lassen, sondern die Magnete sollen eine Art Kupplung bilden, die für einen geringfügigen Schlupf zwischen unterer und oberer Hälfte sorgt. Damit sollen minimale Schwankungen des Antriebs nochmals reduziert werden.
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