Die Geschichte darTZeels und einige der sehr eigenständigen, in einem Fall sogar weltweit patentierten technischen Lösungen bei den Geräten der Schweizer Nobelmarke erläuterte Firmeninhaber Hervé Delétraz im zuvor veröffentlichten, ausführlichen Interview. Mindestens ebenso spannend sind aber praktische Erfahrungen mit der Vor- und Endstufe.
Die Lektüre des ersten und zweiten Teil des Interviews kann ich nur empfehlen: Zum einen unterscheidet sich Hervé Delétraz' beruflicher Werdegang von dem der meisten Eigner von Hifi- oder High-End-Firmen, denn für ihn stand es schon vor der Entscheidung für einen Studiengang fest, dass er in Zukunft Audio-Elektronik entwickeln wollte, was nach einigen Umwegen dann ja auch – wie der exzellente internationale Ruf darTZeels zeigt – ausgezeichnet geklappt hat. Technik-Fans werden die Überlegungen, die zu seiner patentierten Verstärkerschaltung geführt haben, ebenso interessieren wie die Gründe für die Entwicklung der Zeel-50-Ohm-BNC-Verbindung für Signale auf Line-Level. Mich hat nicht zuletzt Hervé Delétraz' völlig unprätentiöse Beschreibung seiner sich im Laufe der Zeit verändernden musikalischen Vorlieben und seine recht ungewöhnliche Auswahl der Spielpartner für seine darTZeel-Elektronik sowohl in der Firma als auch im heimischen Hörraum für ihn eingenommen: Freude an der Musik, statt die geringste Spur von audiophilem Dünkel!
Bevor Sie mich jetzt aufgrund dieser positiven Voreingenommenheit eines zu unkritischen Blickes auf NHB-18NS und NHB-108 verdächtigen, kann ich Sie beruhigen: Diese wird vom Design – oder konkreter: von der Farbgebung – der darTZeel-Gehäuse mehr als ausgeglichen. Verarbeitet sind Vor- und Endstufe hingegen, selbst wenn man die Preisregionen berücksichtigt, in denen sie sich tummeln, wirklich herausragend. Allein die Griffe – beim Gewicht der Boliden eigentlich ein überaus nützliches Ausstattungsmerkmal – dürften zumindest an den Innenseiten ein wenig handschmeichlerischer sein. Dass sie die Ein- und Ausgangsbuchen auf den Rückseiten und die auf das nötigste reduzierten Bedienungselemente auf den Fronten schützen, ist ebenso sinnvoll wie die Gummiringe in den Knöpfen der Impulsgeber für die Eingangswahl und die Lautstärke. Der entsprechende Knopf ist aber nicht trivial mit „Volume“ überschrieben, sondern firmiert unter „Pleasure Control“, wobei man je nach Drehrichtung die Wahl zwischen „Less“ und „More“ hat. Ebenso augenzwinkernd – oder extrem selbstbewusst? – hat Hervé Delétraz die Kürzel der Modellbezeichnung für seine Vor- und Endstufen gewählt: „NHB“ gefolgt von einer Zahl oder Buchstaben/Zahlenkombination, wobei „NHB“ für „Never Heard Before“ steht.
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