Inzwischen sind die Veritas SE eingetroffen und konnten sich akklimatisieren. Ihr Klangbild im Zusammenspiel mit dem Soulnote A2 habe ich aus meinem Test noch gut in Erinnerung. Das war derart beeindruckend, dass ich mich zum Kauf der Phonar entschloss. Dass der Ultima Integrated dies klanglich nochmal toppen kann, glaubte ich nicht, bis ich die ersten Takte vom per Qobuz gestreamten Album Unplugged (Live) von Eric Clapton hörte. Mit seidig-schönen Obertönen öffnet der Chord die Bühne deutlich in der Tiefe nach hinten und auch ein wenig nach vorne. Er lässt den Gitarren und Claptons Gesang noch mehr Raum. Das Klangbild mit dem A2 ist durchaus begeisternd und hat seine Stärke im Grundton, wo der Soulnote etwas mehr Substanz zu haben scheint. Das kann durchaus gut gefallen, aber der Ultima gewinnt nicht nur bei der Betrachtung seiner räumlichen Fähigkeiten. Ein anderer klanglicher Vorteil ist sein enorm sauberes Klangbild. Der Soulnote musiziert nicht unsauber, aber der Chord gewinnt die Sympathie des Hörers mit einer hervorragenden Akkuratesse und reproduziert die Musik dank seiner Schnelligkeit gänzlich frei von akustischer Schlacke. Er öffnet den Raum, als hätte er mich in die Konzerthalle mitgenommen – das ist ein faszinierender Unterschied. Der Soulnote liefert nicht weniger Details, was ich zum Beispiel auch wieder per Qobuz-Streaming mit dem BeeGees Oldie „New York Mining Desaster 1941“ gecheckt habe. Der Soulnote identifiziert die Stimmen der drei Brüder keinen Deut weniger gut als der Chord. Der Verstärker aus Kent vermittelt aber ein anderes Raumgefühl, sobald dies die Aufnahme hergibt. Der Ultima Integrated klingt im Bass eine Spur weniger trocken als der Japaner. Dies macht den deutlich preisgünstigeren Soulnote bei manchen Bass-Instrumenten sehr reizvoll, doch der Ultima zeichnet hingegen nicht weich oder gar undifferenziert. Seine Diktion resultiert aus seiner enormen Schnelligkeit, die einen plastischen, klangfarbenintensiven Bass erzeugt. Spielfreude, Dynamik und Authentizität machen den musikalischen Charakter des Chord aus. Die Instrumente und Stimmen bringt er in eine faszinierende dreidimensionale Ordnung. Jede Stimme, jedes Instrument wird mit dazu passender Eigenständigkeit auf der Bühne dargestellt, wie gesagt imponierend konturiert und plastisch. Diese Abbildung wirkt keinesfalls zerrissen, sondern organisch verbunden und lässt den Hörer unangestrengt in den Aufnahmeraum hineinhören. Dass dieses Phänomen, dieses besondere Können des Chord Ultima an beiden, so verschiedenen Test-Lautsprechern in gleicher Weise offenbar wird, zeigt eindeutig, dass der Chord und nicht die Lautsprecher diese Kunst beherrscht.
Auch klassische Musik bestätigt dies wunderschön. Es ist ein Vergnügen, den breit gefächerten Streichern mit ihrem zarten Schmelz in der Symphonie fantastique von Hector Berlioz, aufgeführt von den Münchener Philharmonikern unter dem Dirigat von Sergiù Celibidache (Qobuz 24/96) und der großräumigen Darstellung des Orchesters zu lauschen. Kraftvoll vermittelt der Ultima die Energie der tiefen Streicher und zelebriert feinsinnig und plastisch die Holzbläser im dritten Satz oder die bedrohliche Atmosphäre zum Ende. In „Nisa“ aus dem Album Sotho Blue von Abdullah Ibrahim & Ekaya klingen die Bläser energiegeladen und geradezu prachtvoll. Der Chord Ultima scheint das letzte Quäntchen Information aus dem Musik-File herauszuholen – jedenfalls habe ich diese Üppigkeit von Klangfarbe und feindynamischer Entfaltung hier so noch nicht erlebt.
Gehört mit
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CD-Laufwerk | Wadia WT 3200 |
Streamer | PS Audio BridgeII |
DA-Wandler | PS Audio Direct-Stream-DAC mit Trafo-Tuning und Plixir Elite BDC Linearnetzteil für die Analog-Platine |
Vollverstärker | Soulnote A-2 |
Lautsprecher | Analysis-Audio Epsylon, Phonar Veritas P9.2SE |
Zubehör | Audioquest Hurricane HC, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral LS, DH-Labs Silversonic D-150 S/PDIF, MudraAkustik Max Netzleiste und Netzkabel, AHP Reinkupfer- und Synergistic Research Quantum Blue Sicherungen, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Audioquest Fog Lifters |
Herstellerangaben
Chord Electronics Ultima Integrated
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Typ | Stereo Transistor-Vollverstärker |
Frequenzgang | 10 Hz-200 kHz +/- 3 dB |
THD | 0.01 % 20 Hz-20 kHz |
Signal-zu-Rausch-Verhältnis | 90 dB an allen Eingängen Eingangsimpedanz 100 Kiloohm |
Eingangsimpedanz | 100 Kiloohm |
Maximale Eingangsspannung | 3 Volt RMS |
Maximale Spannungsausgabe | 35 Volt RMS |
Verstärkung | 21 dB |
Kanaltrennung | 100 dB |
Betriebsspannung | 80-250 V AC automatische Umschaltung |
Ausgangsleistung | 125 W in 8 Ohm |
Leistungsaufnahme | Standby: 1 Watt |
Leerlauf | 45 Watt |
Betrieb | 200 Watt |
Ausführungen | Schwarz oder Silber, optional Seitenteile aus glänzendem schwarzem Acryl |
Abmessungen mit mitgelieferten Integra-Beinen | 13 cm (H) x 48 cm (B) x 38 cm (T) |
Abmessungen mit optionalen Seitenblöcken (nicht stapelbar) | 11 cm (H) x 43 cm (B) x 38 cm (T) |
Gewicht | 14,75 kg |
Garantie | 5 Jahre |
Preis | 9.990 Euro |
Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
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Anschrift | Mika Dauphin Kedenburgstraße 44 Haus D / 1. OG 22041 Hamburg |
mika.dauphin@drei-h.biz | |
Telefon | +49 40 37507515 |