Die Ohrmuscheln sind mit Gorilla Glas 3 abgedeckt, das auf jeder Seite über zwei kleine Bassöffnungen zur Frequenzganglinearisierung des Tieftonbereichs verfügt, formal wird hier also das geschlossene Prinzip verletzt. Stichwort Gorilla Glas: Die Firma Corning Inc. stellt seit 2005 Glas für Smartphone- und Tablet-Displays her, das besonders stoßfest und kratzunempfindlich ist. Mittlerweile ist die sechste Generation auf dem Markt; die 2013 vorgestellte und beim E3 eingesetzte dritte Generation wurde dank Alkali-Aluminosilikat auf besondere Widerstandsfähigkeit getrimmt. Das Muster unter dem Glas erinnert ein wenig an das Geflecht eines offenen Kopfhörers und soll offenbar DCAs Anspruch, die Vorteile offener Konzepte mit denen geschlossener Systeme zu vereinen, optisch unterstreichen. Überhaupt erschien mir die gesamte Verarbeitungsqualität hervorragend, nicht die kleinste unangenehme Kante störte den fast schon handschmeichlerischen Eindruck.
Dank cleverer Kinematik lässt sich der Kopfhörer zu einer sehr kompakten Einheit zusammenklappen, welche in einer kleinen, maßgeschneiderten Schutzhülle Platz findet. Was mir sehr gut am E3 gefallen hat ist der hervorragende Tragekomfort. Die Polster umschließen die Ohren auf perfekt sanfte Art und der Kopfbügel lässt sich passgenau einstellen. Das vergleichsweise moderate Gewicht von 455 Gramm, das elastische Kopfband sowie der geringe Anpressdruck sorgen für eine gleichmäßige Druckverteilung, was ein ermüdungsfreies Langzeithören erlaubt.
Nach einigen Stunden Einspielzeit am Cen.Grand 9i-92SAIII hatte sich der Dan Clark Audio E3 offensichtlich ausreichend aufgewärmt, gedehnt und gestreckt, so dass ich den Hörmarathon starten konnte. Spontan fühlte ich mich hinsichtlich Offenheit und Transparenz an meinen alten Stax SR-5 Gold BL erinnert, den ich früher einmal besessen hatte, was ich in dieser Form von einem geschlossenen Kopfhörer nicht erwartet hatte. Es war außerordentlich bemerkenswert, wie nahe der E3 an die Luftigkeit und Leichtigkeit offener Systeme herankommt. Ich holte das Album Urban Hymns (Virgin, 1997) von The Verve aus dem Plattenschrank und hörte den Track „Lucky Man“, ein grandioser Song, von dem Bono sich einmal wünschte, er hätte ihn geschrieben. Ich wurde von der Lässigkeit dieses Songs einfach mitgerissen, Auflösung, Dynamik, Rhythmik, das alles war ungemein packend.
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