Freundlicherweise hat mir die audioNEXT GmbH, der für Deutschland zuständige Vertrieb, mit dem von uns bereits getesteten Cen.Grand 9i-92SAIII gleich einen passenden Kopfhörerverstärker mitgeliefert. Womöglich damit der schusselige Autor nicht auf blöde Gedanken kommt und die Klinkenstecker in MacBooks, Tablets und alle anderen verfügbaren Buchsen hineinstöpselt, sondern bitteschön einen adäquaten Antrieb nutzt. Natürlich habe ich das alles trotzdem ausprobiert, einfach aus Spaß an der Sache und für Quervergleiche hinsichtlich qualitativ unterschiedlicher Zuspieler, doch dazu später mehr.
Der E3 von Dan Clark Audio ist ein geschlossener Kopfhörer mit magnetostatischem Antrieb und kostet 2460 Euro. Damit ordnet er sich preislich eher in der mittleren Oberklasse der Amerikaner ein, verspricht aber dennoch die kompromisslose Top-of-the-Line Performance der teuersten Modelle. Das soll unter anderem durch den Einsatz des zum Patent angemeldeten AMTS (Acoustic-Metamaterial-Tuning-System) gelingen, das auch in den großen Modellen Stealth, Expanse und Corina eingesetzt wird und fürderhin im E3 in besonderer Weise angepasst wurde. Dabei handelt es sich um ein sehr kleines wabenförmiges Element, das zwischen Wandler und Ohr platziert wird und Wellenleiter, Diffusionskontrolle und Resonatoren in einer kompakten Struktur integriert, die stehende Wellen eliminieren und den Frequenzgang im Hochtonbereich linearisieren soll. Diesbezüglich loben sich die Ingenieure von Dan Clark Audio in für sie schon fast bescheidener Zurückhaltung, sie seien doch nur bescheidene Magier, aber keine großen Zauberer. So geht echtes Understatement.
Ein weiteres technisches Feature stelle der neue Planar-Magnet-Antrieb der mittlerweile fünften Generation dar, der sich durch ein innovatives Spannsystem für die Membran auszeichne, das für noch geringere Verzerrungen sorge. Außerdem werde ein neues Membranmaterial verwendet, das in Verbindung mit einer optimierten V-Planar-Rändelung für einen sehr glatten Frequenzgang über das gesamte Hörspektrum sorge. Ich setze diese Herstellerangaben in den Konjunktiv und reiche sie blind durch, denn zerstörungsfrei überprüfen kann ich diese freilich nicht. Beim planaren magnetostatischen Prinzip im E3 kommen starke flächige Neodym-Dauermagnete zum Einsatz, zwischen denen die dünne Folienmembran zum Schwingen angeregt wird. Die auf die Folie aufgebrachten elektrischen Leiterbahnen erhöhen deren Gewicht nur unwesentlich, so dass kaum Nachteile gegenüber dem elektrostatischen Prinzip zu erwarten sein sollten. Theoretische Vorteile hingegen wären eine vergleichsweise niedrige Impedanz und eine höhere Empfindlichkeit, so dass grundsätzlich auch ein praktikabler mobiler Einsatz möglich sein sollte.
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