Doch JPLAY wäre nicht JPLAY, wenn mit der App nicht auch ein audiophiler Anspruch verbunden wäre: Die App soll eine deutlich bessere Klangqualität liefern. Moment mal, wenden Sie jetzt ein, habe ich nicht gerade geschrieben, dass die JPLAY App nicht im Signalweg liegt. Ja das ist richtig, aber Netzwerk-Audio ist leider kompliziert. JPLAY nimmt für sich in Anspruch, den Netzwerkverkehr zwischen der App und dem Renderer auf ein absolutes Minimum zu reduzieren und so für geringstmögliches „Netzwerkrauschen“ zu sorgen, was sich positiv auf die Klangqualität auswirken soll. Andersherum: Hohe Netzwerkauslastung verursacht unerwünschte Störungen, die der Klangqualität abträglich sind. Hierzu gibt es in der JPLAY App in den Einstellungen für den jeweiligen Renderer den Punkt „Update-Intervall“. Hier können wir einen Wert zwischen 1 und 12000 eingeben. Der Wert bestimmt die Zeitabstände, in denen ein Fortschritts-Update vom Renderer an die App gesendet wird, wobei 1 der kürzeste und 12000 der längste Zeitabstand ist. Sie runzeln weiterhin die Stirn: Können die paar Informationen, die vom Renderer beim Abspielen eines Stücks zurück an die App gesendet werden, einen hörbaren Einfluss haben? Ja, können Sie. Um dem nachzugehen, habe ich die oben beschriebene UPnP-Konfiguration verwendet. Ein kleiner EdgeRouter X von Ubiquiti stellt die Verbindung ins Internet her. Vom Router geht es in den Silent Angel Switch Bonn NX. Am Switch hängen der Server, die Diretta Lucia Piccolo Bridge sowie ein kleiner TP-Link WR902, der das iPad über WiFi einbindet. In dieser Konfiguration fließen sowohl reine Steuerungsdaten als auch hochempfindliche Audio-Daten über das Netzwerk.
Schon vor längerer Zeit habe ich festgestellt, dass JPLAY Femto bei mir mit unterschiedlichen Control Apps immer ein wenig anders klingt. Die Unterschiede sind subtil, aber klar hörbar. Ich habe dies immer ein wenig darauf zurückgeführt, dass JPLAY Femto wohl besonders empfindlich auf unterschiedliche Apps reagiert. Mit der JPLAY App und einem Intervall-Wert von 12000 höre ich mit meinem „Sensibelchen“ jetzt nochmals deutlichere Unterschiede als zu vor. Bei „The very thought of you“ mit Emilie-Claire Barlow (Jazz Ballads - 2xHD 24/44,1) überrascht mich die bessere Natürlichkeit und Klarheit, mit der die Sängerin in meinem Hörraum steht. Setzen wir den Intervall-Wert auf 1 zurück, mag es auf den ersten Blick sogar beeindruckender klingen, ist doch die Sängerin nun mit einem gewissen „Etwas“ umgeben, das aber im direkten Vergleich dann doch eher eigentümlich auf mich wirkt und die gerade so hervorgehobene Natürlichkeit etwas verloren gehen lässt. Dieser klangliche Effekt ist für mich inzwischen immer ein klares Anzeichen für wie auch immer geartete, digitale Störgeräusche.
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