The Link RCA Interconnect, The Wave Speaker Cable, High Performance Power Cord, Performance 75-Ohm Digital Link, USB Digital und Hardwired Ethernet: Dies sind die Kabel, die ich mir als ein „Stage 1“-Gesamtpaket für diesen zweiteiligen Test zusammengestellt habe. Im zweiten Teil folgt dann als mögliches Update meine persönliche „Stage 2“.
In der Vorbereitung für diesen Test habe ich mit dem Vertriebschef von G8 & friends, Werner Möhring, der hierzulande für Transparent verantwortlich ist, beraten, wie man einen Kabeltest mal etwas anders angehen kann. Ich war grundsätzlich überrascht, zu welch moderaten Einstiegspreisen Transparent Signalkabel anbietet. Mit dem Strom-Portfolio und dem Powerwave hatte ich mich bereits beschäftigt und wusste daher, dass der Einstieg zumindest in diesem Bereich etwas hochpreisiger angesiedelt ist. Das Besondere am Transparent-Portfolio ist – zumindest wenn man von der sehr günstigen Hardwired-Serie absieht – die Möglichkeit, sukzessive Serie um Serie aufzusteigen und seine bisherigen Kabel zu besonderen Konditionen eintauschen zu können. Außerdem verfügen Transparents Kabel, ebenfalls ab einer bestimmten Qualitätsstufe, über ein Kompensationsnetzwerk: Für jedes Kabel wird die klangliche Ideallänge ermittelt und alle anderen Kabellängen mit der Netzwerkkomponente so abgestimmt, dass sie möglichst der klanglichen Ideallänge entsprechen.
Deshalb haben Werner und ich beschlossen, für diesen Test nicht ein bestimmtes Kabel in den Fokus zu stellen, sondern ein realistisches Szenario abzubilden. Wir möchten zwei vollständige Transparent Kabelsets verschiedener Preisklassen im Test gegenüberstellen. Bei der Zusammenstellung des günstigeren „Stage 1“ Sets, habe ich darauf geachtet, ein gutes Preisverhältnis zum Rest meiner Anlage einzuhalten, habe aber trotzdem nicht zwangsläufig immer auf das jeweils günstigste Kabel aus dem Angebot zurückgegriffen. „Stage 2“ fällt preislich dann doch deutlich ungezügelter aus, aber es soll ja ein Upgrade darstellen und würde, wenn man bereits Besitzer von Transparent-Kabeln kleinerer Serien ist, günstiger werden als ihr Neupreis. Werner war es dabei wichtig, bestmögliche Grundbedingungen zu schaffen und damit führt kein Weg an einem Powerwave und Transparents Stromkabeln vorbei. Dieser nicht unerhebliche Kostenpunkt ist in beiden Fällen die Grundlage für die zusammengestellten Sets. Zugegeben, bereits in „Stage 1“ sprengt diese Investition den Kostenrahmen, aber eine ähnlich solide Stromversorgung erfordert auch bei anderen Herstellern eine entsprechende Investition. Ich benötige insgesamt vier Netzkabel. Eins für meine Endstufe, eins für das Hypsos Netzteil meines DACs, eins für meinen Reclocker und eins für das Keces P3 Netzteil, das sowohl meinen LAN-Switch als auch meinen Silent Angel Transport Munich M1T speist. Der Silent Angel ist übrigens die Datenschnittstelle in meinem Audiosystem, die ich über Netzwerk mit Roons RAAT-Datenstrom versorge. Mein selbstgebauter Roon-Rock-Server hängt neben meiner Fritzbox im Flur und kann somit zumindest nicht direkt mein Audio-Setup verunreinigen und bekommt deshalb auch keine Kabel-Upgrades spendiert. Für die übrigen Komponenten habe ich vier High Performance Power Cords in beiden Stages gewählt. Sie verfügen zwar noch nicht über ein Kompensationsnetzwerk, aber ich wollte die Kosten für die Stromversorgung nicht noch weiter in die Höhe treiben. Das einfachere Performance Cord ist in Deutschland gar nicht regulär erhältlich, sondern nur als günstigste Zuleitungsoption für den Powerwave erhältlich und dient für „Stage 1“ als Zuleitung der Wahl. Im Signalbereich sind Kabel mit Kompensationsnetzwerken schon deutlich günstiger zu haben. Ein Paar The Link RCA-Kabel kostet 160 Euro für einen Meter und ein Paar The Wave Speaker Cable 370 Euro bei drei Metern. Beide Kabel sind somit für meine „Stage 1“ gesetzt. Zusätzlich spendiere ich den Bi-Wiring Terminals mit der Basic-Ausführung hochwertige Kabelbrücken. Zur Vervollständigung fehlen nur noch die Digitalkabel. Für die S/PDIF-Verbindung von Reclocker und DAC wähle ich ein Performance 75-Ohm Digital Link zum Preis von 130 Euro. Da Transparent nur ein einziges USB-Kabel anbietet, muss es für „Stage 1“ und „Stage 2“ herhalten. Für die Ethernetverbindung zwischen Switch und Reclocker stehen ebenfalls nur zwei Kabel zur Auswahl. Das sehr günstige Hardwired Ethernet ist dementsprechend zwangsläufig die Basis für „Stage 1“. Lässt man den Powerwave und die Stromkabel außen vor, entspricht dieses Kabelsetup einer Investition von etwa 1.350 Euro und steht somit in einem guten Verhältnis zum Rest meiner Anlage. In „Stage 2“ bleibt also noch Luft für einen Griff ins nächsthöhere Regalfach. Das Schöne ist wie bereits erwähnt, dass in einem realen Szenario die Investition für die „Stage 1“ nicht einfach verpufft oder man sich umständlich um den Wiederverkauf der Kabel bemühen muss, sondern sie zu speziellen Konditionen für ein Upgrade auf eine höhere Serie eintauschen kann.
In den von mir gewählten Serien für „Stage 1“ ist die Verarbeitung grundsolide. Besonders die Stromkabel sind überaus massiv, und dementsprechend sind beim Verlegen kleine Radien nicht möglich. Dafür fallen die Stecker nicht zu schwer aus und ziehen auch leichtere Komponenten nicht gleich aus dem Regal. Allgemein machen sie bereits einen exklusiven Eindruck. Die von mir gewählten Signalkabel fallen etwas schlichter aus. Auf Geflechtschläuche muss man, vom USB-Kabel abgesehen, verzichten, dafür sind ihre Ummantelungen großzügig ausgeführt und ich habe das Gefühl, Qualität in den Händen zu halten. Die Cinch-Stecker greifen fest, an den fragil befestigten Buchsen meiner Endstuge sogar etwas zu fest und stellen so einen optimalen Kontakt her. Hervorzuheben sind die Bananenstecker des The Wave Lautsprecherkabels. Sie sind grundmassiv und bieten dank ihrer kleinen Spannzunge perfekten Halt. Das Kabel selbst ist überraschend flexibel und somit sehr angenehm zu handhaben.