Die Musik-Server und Musik-Player von Antipodes Audio zählen weltweit zum Allerfeinsten. Zur Firmenpolitik gehört auch die kontinuierliche Verbesserung und deren rasche Weitergabe an die Kunden – ein Konzept, das auf viel Zuspruch stößt, aber auch seinen Preis hat. Heute geht es hier um das Upgrade des Spitzenmodells Oladra.
Zur Technologie des Unternehmens Antipodes Audio habe ich in früheren Testberichten über den EX, den K-50, die S-Serie und den Oladra G3 einiges geschrieben. Ein wesentliches Element im Konzept von Antipodes Audio ist die Oladra-Stromversorgungs-Technologie, die dem Spitzenmodell ihren Namen gibt, aber auch in den untergeordneten Geräten Einzug gehalten hat. Die musikalischen Qualität der Geräte von Antipodes scheint mir in jeder Preisklasse auf höchstem Niveau und dürfte Ihresgleichen suchen. Dem neuseeländischen Unternehmen um Mastermind Mark Jenkins ist der Status quo jedoch nicht genug und man entwickelt kontinuierlich weiter. Dass dies auch mit Preissteigerungen einhergeht, ist bedauerlich, aber auch bei der Situation am Weltmarkt nicht überraschend. Als ich seinerzeit den ersten Oladra mit der damals neuesten G3-Technologie testete, war ich von seinen klanglichen Fähigkeiten so begeistert, dass ich ihn besitzen wollte, obwohl ich ein Jahr zuvor den K-50 erworben hatte, mit dem ich bis zum Rendezvous mit dem Oladra sehr glücklich Musik genossen hatte. Das Bessere war hier des sehr guten Feind, aber eben auch erheblich kostspieliger.
Es ist seit dem gut ein Jahr vergangen, und nun steht ein Upgrade für den Oladra ins Haus, dass nicht nur 4.000 US-Dollar inklusive Transport und Steuer kostet, sondern auch mit der Abwesenheit des Gerätes für etwa drei bis vier Wochen verbunden ist. Denn das Upgrade bedeutet einen Umbau im Werk in Neuseeland. Der aktualisierte Oladra G4 kommt mit einer neuen Seriennummer und der vollen Neugeräte-Garantie an seinen Besitzer zurück. Verändert hat man beim Oladra G4 folgendes: Die Player-Computer-Einheit wurde überarbeitet und soll den Klang erheblich verbessern. Das Motherboard wurde nicht gewechselt, so dass die Rechenleistung die gleiche geblieben ist wie beim Vorgänger. Das könnte die Nutzer der HQ-Player-Software interessieren, die ja, je nach individueller Einstellung, mächtig Rechenleistung beanspruchen kann. Wie mir Antipodes COO Mark Cole auf Nachfrage schrieb, besitzt das Player-Board im G4 jetzt eine Premium-Version der CPU. Klanglich bedeutend sei die komplette Neu-Justierung des Player-Computers im Zusammenspiel mit diesem Hardware-Upgrade. Die Feinjustage der Motherboards ist stets eine der Grundlagen für die Musikalität aller Geräte von Antipodes Audio. Die Speicher- und Cache-Technologie sollen für Server-Board und Player-Einheit erheblich verfeinert sein. Jedoch seien die Verbesserungen beim Player gravierender. Beim Server habe man die Ressourcen vergrößert. Wichtige Hardware-Schnittstellen im G4 arbeiten, so Mark Cole, mit einer neuen Technologie. Der USB-Ausgang sei nun mit einer neuen Isolations-/Takt-/Regenerationstechnologie einschließlich Stromversorgung ausgestattet. Die digitalen Ausgänge S/PDIF, AES/EBU und I2S verwendeten ebenfalls die neue Isolations-/Takt-/Regenerationstechnologie vor der eigenen Reclocking-Stufe einschließlich Stromversorgung. Der G4 besitzt darüber hinaus einen separaten Erdungs-Kontakt wie wir ihn von Phono-Vorverstärkern kennen, und oberhalb der Kaltgeräte-Buchse sieht man nun die eingestellte Netzspannung, hier 230 Volt auf blauem Grund. Wie aufwändig dieses Upgrade im Detail ist, lässt sich kaum erkennen. Vergleicht man die Fotos der G3 und der G4 Versionen, erkennt man kleine konstruktive Unterschiede. Es ist typisch für Antipodes Audio, ein Mehr an Musikalität auch ohne zusätzlichen sichtbaren Aufwand zu erreichen. So ist die Feinabstimmung innerhalb der Rechner ein aufwändiges, zeitintensives Unterfangen mit erheblicher Auswirkung auf den Klang. Sehen kann man dies jedoch nicht. Beim Vergleich zwischen dem K-50 und dem Oladra G3 war seinerzeit sogar weit weniger Materialaufwand als beim Oladra im Innenleben des Gerätes zu konstatieren, was erheblich auf die neue Stromversorgung zurückzuführen war. Dennoch war der Oladra klanglich überlegen. Klang und Musikalität kommen eben nicht von Klotzen sondern von Know-how.
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