tests/23-11-28_absolare
 

Absolare Integrated

28.11.2023 // Roland Dietl

Einer der drei Füße aus der Nähe: massive vierlagige Konstruktion aus Glocken-Bronze mit spezieller Resonanzabstimmung
Einer der drei Füße aus der Nähe: massive vierlagige Konstruktion aus Glocken-Bronze mit spezieller Resonanzabstimmung

Der Eingang der Röhrenstufe ist direkt gekoppelt, während ausgangsseitig über einen Kondensator an eine Transistor-Zwischenstufe angedockt wird, die keine Spannungsverstärkung hat und lediglich der Impedanz-Anpassung zwischen dem Ausgang der Röhrenstufe und dem Eingang der Transistor-Endstufe dient. Bei der eigentlichen Endstufe handelt es sich um eine mit komplementären bipolaren Transistoren aufgebaute Brückenschaltung, die pro Kanal 150 Watt Dauerleistung an 8 Ohm (oder 200 Watt an 4 Ohm) bereitstellt. Die negativen (schwarzen) Lautsprecherterminals liegen deshalb elektrisch nicht auf Masse und dürfen auf keinen Fall mit der Gehäusemasse oder gar untereinander verbunden werden. Die Halbleiter-Endstufe weist nur eine sehr geringe Spannungsverstärkung auf und die Spannungsgegenkopplung ist gerade so hoch ausgelegt, als dies für die Ansteuerung komplexer Lautsprecherlasten erforderlich ist.

Das übersichtliche Anschlussfeld des Integrated: zwei unsymmetrische (Cinch) und zwei symmetrische (XLR) Line-Eingänge, „GAIN“-Schalter, Lautsprecherklemmen, Sicherung und Netzschalter
Das übersichtliche Anschlussfeld des Integrated: zwei unsymmetrische (Cinch) und zwei symmetrische (XLR) Line-Eingänge, „GAIN“-Schalter, Lautsprecherklemmen, Sicherung und Netzschalter

Der „GAIN“-Schalter auf der Rückseite dient zur Anpassung von nicht standardmäßigen Spannungspegeln an den Eingängen. Wenn die Eingangspegel korrekt sind, sollte er bei unsymmetrischen Cinch-Eingängen auf „high“ und bei symmetrischen XLR-Eingängen auf „low“ gestellt werden. Der Integrated verfügt über individuell gefilterte und/oder geregelte Stromversorgungen für jeden Schaltungsteil, also für die Röhrenhochspannung, Heizelemente, Koppelsektion, Halbleiterausgangssektion und Steuerelektronik. Zwei dicke Ringkerntransformatoren, die durch eine dicke Metallplatte von der Verstärkersektion abgeschirmt sind, bilden ein grundsolides Fundament. Von dort geht es in zwei Netzteilplatinen, die mit schnellen Gleichrichter-Dioden und großzügigen Siebkapazitäten aufgebaut und für kurze Wege in der Nähe der Leistungsverstärkerplatinen angeordnet sind.

Der Integrated von innen: links die beiden Ringkern-Transformatoren, in der Mitte die Endstufensektion sowie die Netzteilplatinen und rechts die Röhreneingangssektion
Der Integrated von innen: links die beiden Ringkern-Transformatoren, in der Mitte die Endstufensektion sowie die Netzteilplatinen und rechts die Röhreneingangssektion

Der Minimalismus im Schaltungsdesign wird von einem „Cost-no-Object“-Ansatz bei den verwendeten Bauteilen begleitet – soll heißen, wenn schon nur wenige Bauteile notwendig sind, dann Bitte diese nur in herausragender Qualität. Die Liste der Bauteile liest sich wie ein Who's Who der hochwertigsten Komponenten von Anbietern aus der ganzen Welt. Beispiele gefällig? Im gesamten Signalweg werden als Koppelkondensatoren Silber/Gold/Öl-Typen von Mundorf verwendet, die Carbon-Film-Widerstände von Amtrans stammen ebenso wie die Teflon-Röhrensockel von Yamamoto aus Japan und die Übertrager sind von Jensen aus den USA. Für die Röhren kommen selbstverständlich nur ausgesuchte NOS-Varianten zum Einsatz. Ich könnte beliebig fortfahren, aber ich denke, Sie können sich jetzt schon einen recht guten Eindruck vom getriebenen Aufwand machen. Getoppt wird das Ganze dann noch durch die Verkabelung. Für die gesamte interne Verdrahtung werden sündhaft teure Kabel der Schwesterfirma Echole verwendet. Das Markenzeichen von Echole-Kabeln ist die Verwendung einer proprietären Silber-, Gold- und Palladiumlegierung. Damit möchte man die klanglichen Vorteile der verschiedenen Metalle kombinieren. Während Silber Transparenz und harmonische Auflösung bringt, soll Gold natürliche Wärme und Körper hinzufügen und Palladium den letzten Schliff geben, der dem Bassfundament Textur, Agilität und musikalische Performance verleiht. Die Kabel von Echole gibt es in verschiedenen Qualitätsstufen, die alle eine Silber-, Gold- und Palladiumlegierung verwenden, wobei sich das Verhältnis der Metalle innerhalb jeder Stufe unterscheidet. Die höchste Qualitätsstufe hat den höchsten Palladium- und Goldanteil, während die niedrigste den geringsten Anteil aufweist.


  • Taiko Audio Olympus XDMI + I/O XDMI

    TAIKO AUDIO wurde von Emile Bok gegründet, der im Alter von zwölf Jahren seinen ersten Lautsprecher baute. Im Jahr 2008 entwarf und produzierte er seine ersten Audioprodukte. Heute bietet das Unternehmen vor allem einen Audio File Server/Transport namens Olympus an, eines der fortschrittlichsten und teuersten Produkte seiner Art. Einem Unternehmen einen Namen aus einer Fremdsprache zu geben, ist etwas völlig Natürliches. In Polen ist es fast ausnahmslos Englisch: Orange, 11 Bit Studios, Arctic Paper. Wenn…
    18.04.2025
  • Senna Sound Orca und Onyx

    Der serbische Hersteller Senna Sound ist neu am Markt, hat aber eine sehr nahe, ja ursprüngliche Beziehung zu dem Röhrenverstärker-Spezialisten Trafomatic Audio. Von den drei Senna-Sound-Erstlingen stehen hier der Vorverstärker Orca und die Endstufe Onyx zum Test. Das dritte Gerät wäre der Phono-Vorverstärker Phönix. Diesen bietet der deutsche Importeur Audio Offensive für 2150 Euro an. Vor- und Endstufe Orca und Onyx kosten zusammen 5850 Euro. Aus mindestens zwei Gründen sind sie optisch ungewöhnlich. Ihre kleinen…
    15.04.2025
  • Cayin Jazz 100

    Mit dem Jazz 100 bringt Cayin einen puristischen Röhrenvollverstärker in Class-A Schaltung auf den Markt, dessen direkt geheizte Single-Ended-Triode 805A feiste 35 Watt Ausgangsleistung an die Lautsprecherklemmen bringt. Nicht nur das Interesse von Klanggourmets mit erhöhtem Leistungsbedarf ist geweckt, sondern vor allem meins! Als bekennender Fan der Marke Cayin war die Vorfreude nach der Ankündigung groß, den Jazz 100 für einen Test zur Verfügung gestellt zu bekommen. Zwar gaben auch schon etliche andere Geräte des…
    11.04.2025
  • XACT PhantomTM USB und LAN

    Netzwerk- und Streaming-Spezialist Marcin Ostapowicz baut sein Angebot immer weiter aus: Es begann mit Upgrade-Baugruppen für audiophil verwendete Computer und den entsprechenden Kabeln von JCAT und der JPLAY-App. Unter dem Markennamen XACT gibt es inzwischen zwei Server, Gerätefüße und nun auch zwei High-End-Datenleitungen: PhantomTM USB und LAN. Bisher wurden Kabel ausschließlich unter dem Label JCAT angeboten. Mit dem USB- und dem Reference LAN-Kabel beschäftigte sich Roland Dietl schon vor rund neun Jahren und war davon…
    04.04.2025
  • Aavik SD-880 Streamer/DAC

    Endlich ist es soweit und ich kann Ihnen den Streaming-DAC SD-880 von Aavik vorstellen. Eigentlich war geplant, den Bericht zeitnah im Anschluss an Dirk Sommers Beschäftigung mit der Vorstufe C-800 und dem Endverstärker P-880 zu bringen, aber es hat dann doch länger gedauert, bis ein Gerät seinen Weg zu uns fand. Das Schöne für einen Autor bei Hifistatement ist, dass man regelmäßig Zugang zu absoluten Spitzenkomponenten bekommt, die ohne Kompromisse bei Qualität und Preis den…
    01.04.2025
  • Lumin T3X

    Der neue Lumin T3X Netzwerkplayer ist das Nachfolgemodell des hochgelobten Lumin T3 Netzwerkplayers und wartet mit einem neuen linearen Netzteil mit Ringkerntransformator und der Möglichkeit einer optischen Netzwerkverbindung auf. Der LUMIN T3X High-End-Netzwerkstreamer besitzt ein massives Aluminiumgehäuse, das die internen Komponenten vor mechanischen Vibrationen und elektromagnetischen Störungen schützt. Das neu entwickelte lineare Netzteil beinhaltet einen speziell gewickelten, großzügig dimensionierten Ringkerntransfo. Das Netzteil ist durch ein extra Metallgehäuse von den übrigen elektronischen Komponenten getrennt, hierdurch sollen…
    28.03.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.