Der PS Audio Stellar Phono gibt sich anschlussfreudig: Natürlich nimmt er es wie in dieser Preisklasse zu erwarten sowohl mit MM- als auch mit MC-Tonabnehmern auf. Erfreulicherweise steht hier für beide Tonabnehmertypen jeweils ein separates Paar Cinch-Eingangsbuchsen bereit. Wer also zwei Arme auf seinem Dreher montiert hat und diese separat anschließen möchte – oder gleich zwei Plattenspieler: Kein Problem, sofern es sich jeweils um eine MM- und eine MC-Tondose handelt. Praktischerweise verfügt der MC-Eingang zwischen den beiden Cinch-Buchsen über zwei kleine mit „Custom Loading“ bezeichnete Potentiometer, mithilfe derer sich die MC-Abschlussimpedanz stufenlos zwischen einem und tausend Ohm einstellen lässt. Die Skalierung ist nicht sehr detailliert, so dass hier ein wenig Fingerspitzengefühl gefordert ist. Wem das zu fummelig ist, der schaltet per Fernbedienung die Funktion „Custom Loading“ einfach aus und beschränkt sich auf die regulär zur Verfügung stehenden festen Stufen 60, 100 oder 200 Ohm respektive 47 Kiloohm, die per LED auf der Gerätefront angezeigt werden. Überhaupt ist die Fernbedienung sehr klar gegliedert und beschränkt sich auf wirkliche sinnvolle Einstellmöglichkeiten, was ich persönlich sehr begrüße. Es ist fast überflüssig zu erwähnen, dass der MM-Bereich grundsätzlich mit den normgerechten 47 Kiloohm abgeschlossen wird, hier gibt es nichts weiter einzustellen.
Auch der gewünschte Verstärkungsfaktor lässt sich für beide Betriebsarten aus der Ferne auf einen von drei möglichen Werten festlegen, der dann auf der Gerätevorderseite ebenfalls per LED angezeigt wird: „High“, „Med“ oder „Low“. Für MM-Tonabnehmer betragen die Verstärkungsfaktoren 44, 50 und 56 Dezibel, im MC-Bereich stehen 60, 66 und 72 Dezibel zur Verfügung, was aus meiner Sicht eine sehr praxisgerechte Auslegung darstellt. Aus dem Gerät hinaus in Richtung Verstärker geht es dann wahlweise via Cinch-Buchse oder per symmetrischem Anschluss. Grundsätzlich begrüßenswert ist übrigens, dass es einen mechanischen Schalter zum Ein- und Ausschalten des Geräts gibt, der allerdings auf der Geräterückseite am rechten Rand neben der Schuko-Buchse für das Netzkabel sitzt. Der Erbsenzähler in mir hätte sich diesen zwecks besserer Erreichbarkeit auf der Gerätefront gewünscht, zum Beispiel auf der linken Seite unterhalb des PS Audio-Logos, wo er auch optisch das minimalistische Design nicht weiter gestört hätte.
Nach dem Einschalten schien mir das Gerät nach ungefähr einer halben Stunde voll da zu sein, sprich: Das Gerät war inklusive aller Baugruppen thermisch stabil. Glücklicherweise handelte es sich bei meinem Testgerät um das private von Jürgen Sachweh vom deutschen PS Audio-Vertrieb HiFi2die4 und somit um ein bereits „eingebranntes“ Exemplar, was mir ein stunden- und tagelanges Einspielprozedere ersparte. Ich hörte einerseits mit dem MM-Tonabnehmer Pro-Ject Pick it PRO, der auch als Ortofon 2M Silver bekannt ist, hier war der niedrigste Verstärkungsfaktor von 44 Dezibel ideal. Andererseits verwendete ich das Ortofon Quintet Red für den MC-Zweig mit dem ebenfalls niedrigsten Verstärkungsfaktor von 60 Dezibel und 100 Ohm Abschlusswiderstand.
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