Diese Strahlkraft und Farbigkeit des Cen.Grand DAC erinnern mich ein wenig an Filmmaterial mit erhöhter Farbsättigung und besonderer Farbbrillanz aus Zeiten der analogen Fotografie. Damit ließen sich Landschaftsaufnahmen in besonders satten und kräftigen Farbtönen machen. Das Schöne ist, dass dieser vollmundige Klangcharakter nicht zu Lasten von Auflösung und Detail geht. Im Gegenteil: Die Wiedergabe bleibt zu jeder Zeit klanglich enorm geschlossen, ohne dass feinste Details verloren gehen, die so wichtig für das Musikerlebnis sind. Der Cen.Grand DAC gibt in der „Simple Symphony, op 4 - Boisterous Bourree“ von Benjamin Britten gespielt von den TrondheimSolistene (The Nordic Sound - 2L audiophile reference recordings – 24/352) das stupende Wechselspiel zwischen den einzelnen Instrumenten des Orchesters mit ihrer imponierenden Feindynamik in bestechender Weise wieder, wobei auch noch so feine Details dieser Aufnahme, wie das filigrane Pizzicato der einzelnen Streichergruppen oder der leichte Nachhall der Kirche, jederzeit hörbar bleiben. Mein PS Audio DirectStream DAC hat vielleicht noch etwas mehr „Luft“ um die einzelnen Instrumente und auch die räumliche Tiefe ist etwas ausgedehnter. Im Gegenzug gefällt mir beim Cen.Grand DAC besser, dass die Breite der Bühne eher etwas größer und die räumliche Begrenzung nach hinten fester umrissen ist. Insgesamt klingt der PS Audio schlanker und etwas mehr aufgelöst. Der Cen.Grand kombiniert dagegen vollmundige Klangfarben mit Eleganz und Kraft – letztlich eine Geschmacksfrage. Mit den verschiedenen Filtereinstellungen habe ich mich – offen gestanden – nicht allzu intensiv befasst, da ich deren klangliche Auswirkungen als eher gering empfunden habe. Für mich ist das Filter 2 ein guter Kompromiss. Mehr Auswirkung hat die Frage, ob wir immer jedes Datenmaterial auf DSD1024 hochrechnen lassen sollen oder nicht – der Cen.Grand DAC lässt uns ja eine gewisse Wahlfreiheit. Für PCM-Daten ist für mich die Frage schnell beantwortet: Hier bevorzuge ich DSD1024 gegenüber DSD512 oder darunter, weil damit der gerade beschriebene klangliche Abdruck des Cen.Grand DAC einfach am konsequentesten zur Geltung kommt.
Bei Ausgangsmaterial im DSD-Format stellt sich das Ganze etwas anders da. Hören wir dazu in das Album Paul Bedal - Guitar Quartet – (International Phonograph, Inc. (Pure DSD) – DSD256 - HDTT12736), einer Jazz-Aufnahme, die bei Pro Musica Chicago direkt auf einem Studer/Revox Custom 8-Track-Deck mit Vintage-Mikrofonen aufgenommen wurde. Die einzelnen Stücke sind anspruchsvoll, aber keine allzu schwere Kost. Die Aufnahme ist hervorragend und der Klavierklang bestechend eingefangen. Die Hochrechnung auf DSD1024 tut hier für meinen Geschmack jetzt einfach zu viel des Guten, so dass insbesondere die Natürlichkeit des Klaviers und die Luftigkeit der Aufnahme etwas verloren gehen. Das gilt ebenso für gute Aufnahmen im Format DSD128, wie die „Suite Española“ - in der Version von High Definition Tape Transfers (Albéniz Suite Española - Frühbeck De Burgos New Philharmonia (Pure DSD) – DSD128 - HDTT7447). In „Sevilla“ (Sevillanas) wird eine lyrische Melodie in die Form eines Tanzes andalusischer Herkunft im typischen Flamenco-Rhythmus gegossen. Hier glänzt der Cen.Grand DAC ganz besonders mit seinen großartigen Farbenreichtum und seiner kraftvollen Wiedergabe, die perfekt zum Charakter des Stückes passen. Auch hier verschiebt die Hochrechnung auf DSD1024 die Klangcharakteristik für mein Empfinden zu sehr in Richtung Klangfarben, die mir dann einfach nicht mehr realistisch erscheinen wollen. Gut, dass wir die Wahl haben: der „Non Rising“-Modus macht also gerade bei DSD oberhalb von DSD64 durchaus Sinn.
Gehört mit
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Computer | Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2012R2 und 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, JPLAY USB Card, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil Diretta Lucia Piccolo Bridge, LattePanda Alpha 864s mit Intel 8th m3--8100y mit Diretta Target Bridge oder Volumio mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil |
Software | JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, Upplay, JRiver Media Center 24, MinimServer, Roon Server, Volumio |
LAN Switch | SOtM sNH-10G i |
10-MHz-Clock | SOtM SCLK-OCX10 |
USB | SOtM USB Hub tX-USBultra |
D/A-Wandler | PS Audio DirectStream DAC |
Plattenspieler | Platine Verdier |
Tonarm | Souther TRIBEAM |
Tonabnehmer | Clearaudio Veritas |
Vorstufe | Erno Borbely , Omtec Anturion |
Endstufe | Stax DA-80m, Omtec CA 25 |
Lautsprecher | Børresen 01 Cryo Edition, 2 x Velodyne Subwoofer DD-10+, Audioplan Kontrapunkt IV |
Kabel und Zubehör | Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000 |
Herstellerangaben
Cen.Grand DSDAC 1.0 Deluxe Model
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Digital-Eingänge | S/PDIF (AES, optical fiber, RCA, BNC bis 24/192kHz und DSD64), USB-PC “B” Type (bis 24/384KHz und DSD64/128/256nativ) |
Analog-Eingänge | 1x XLR symmetrisch, 1x Cinch unsymmetrisch |
Analog-Ausgänge | 1x XLR symmetrisch, 5 Vrms, 1x Cinch unsymmetrisch, 2,5 Vrms |
Regelbereich Lautstärke | 65dB bis ~ 4dB |
Gewicht | 12 kg |
Abmessungen | 430 mm x 360 mm x 100 mm (B x T x H) |
Preis | 6.500 Euro |
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
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Web | www.audionext.de |