Der kompakte Formfaktor ist für mich hingegen das nächste Testargument. Mein Hörraum ist nicht der größte und so bin ich froh, bei jeder Komponente ein bisschen Platz sparen zu können. Die Verarbeitung des Servers ist durchweg gut. Dass man es nicht mit dem Vollaluminiumgehäuse des Flaggschiffs zu tun hat, merkt man kaum. Der Lautstärkeregler rastert satt, alle Anschlüsse sind sauber eingefasst, das Display ist makellos. Obwohl das Gehäuse überwiegend silbern ist, kann ich mich durchaus mit ihm anfreunden. Display und Gehäuse verschmelzen so besser miteinander, als wenn das Gehäuse gänzlich schwarz wäre. Dennoch fände ich persönlich eine zweite Farbvariante reizvoll.
Die Inbetriebnahme gestaltet sich für mich absolut selbsterklärend. Der Rose RS250 verfügt neben einem Einschalter nur über einen Lautstärkeregler. Alles andere wird per Touchdisplay am auf Android basierenden Betriebssystem geregelt. Zu viele Optionen gibt es ohnehin nicht. In den Einstellungen wähle ich mein WLAN und gebe den Netzwerkschlüssel ein. Ein erhöhter Stellplatz des Geräts erleichtert die Eingabe ungemein. Was zunächst sehr praktisch klingt, ist doch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Ein Touchdisplay mit dem ausgestreckten Zeigefinger zu bedienen, bin ich nicht wirklich gewohnt. Bei Smartphone und Notebook ist der Bildschirm leicht in die am angenehmsten zu bedienende Position zu bringen. Beim Rose muss sich der Finger dem Gerät anpassen, vorausgesetzt, man möchte das Gerät nicht mit der anderen Hand anwinkeln, was noch etwas eigenartiger als kleine Fingerakrobatik anmutet. Ich gewöhne mich schnell an die etwas ungewohnte Finger-Bedienbildschirm-Koordination und tippe ohnehin ab der ersten Sekunde kaum daneben. Die Bedienung an sich ist dabei absolut flüssig und unterscheidet sich, mal abgesehen von der leicht anderen Handhaltung und einer anderen Bedienoberfläche, überhaupt nicht von der Bedienung eines Android Smartphones. Gerade hat sich der RS250 mit meinem Netzwerk verbunden, schon wird mir ein Systemupdate angeboten. In Sekunden runtergeladen und in etwa drei Minuten installiert, hält es kaum auf. Im Testverlauf mache ich noch weiteres Update. Bei Rose scheint großer Wert auf stetige Verbesserung des Betriebssystems gelegt zu werden.
Schnell kann ich feststellen, dass, obwohl es sich um ein bereits im Betrieb gewesenes Ausstellungs- und Pressemodell von audioNEXT handelt, keine Festplatte verbaut ist. Empfehlenswert ist natürlich eine schnelle und lautlose 2,5-Zoll-SSD-Festplatte, obgleich auch eine 2,5-Zoll-HDD bis 10 Terabyte verbaut werden kann. Der Einbau einer Festplatte ist sinnvoller als der Betrieb eines USB-Sticks an der rückseitigen USB-Schnittstelle, da insgesamt nur zwei USB-Schnittstellen vorhanden sind. Eine ist für den Betrieb eines DACs vorgesehen, die andere bietet sich für das Erweiterungslaufwerk RSA780 an, um mit dem Rose auch CDs spielen und rippen zu können. Der Einbau einer Samsung 860 Pro mit 256 Gigabyte aus meinem Fundus ist ebenfalls selbsterklärend. Den kleinen Deckel auf der Unterseite des, natürlich abgeschalteten, Servers aufschrauben, die Festplatte im Deckel so mit vier kleinen Schräubchen befestigen, dass sie später zum fest im Server verbauten Anschluss passt, wenn man den Deckel wieder einsetzt. Zuschrauben, Festplatte in den Einstellungen gegebenenfalls formatieren und fertig. Damit sie im Netzwerk sichtbar wird, bietet sich der Einsatz des Netzwerkprotokolls SMB an, das in den Einstellungen aktiviert werden muss. Es muss eine ID und ein Passwort vergeben werden. Am heimischen Computer lässt sich mittels der Eingabe der IP-Adresse des Rose und anschließender Eingabe der gesetzten ID und des Passworts auf das inzwischen im Server verbaute Laufwerk zugreifen. Vorausgesetzt beide Geräte befinden sich im selben Netzwerk. Die IP des Rose lässt sich selbstverständlich im Menü desselben ablesen. Unter Windows muss die IP angeführt von \\ direkt im Explorer und nicht im Browser eingegeben werden. Unter Mac erfolgt die Eingabe im Finder bei „Gehe zu“ und „mit Server verbinden“. Dort muss dann angeführt von smb:// die IP angegeben werden. So zumindest habe ich es im macOS-Benutzerhandbuch nachgelesen. Selbst besitze ich ja keinen Mac. Egal ob Windows oder Mac, hat alles geklappt, kann der Speicher des RS250 mit Daten direkt vom Computer oder anderen Netzwerkquellen beladen werden.
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