Der getestete Vorverstärker gehört zur Flaggschiff-Serie von Soulnote, die mit der Zahl „3“ gekennzeichnet ist. Dazu gehören auch der S-3 ver.2 SACD-Player, der Netzwerk-Player Z-3, der D/A-Wandler D-3 und die Clock X-3 sowie die bald erhältlichen leistungsstarken Monoblöcke, die auf der diesjährigen Tokyo Audio Show vorgestellt wurden. Der P-3 scheint von Anfang bis Ende durchdacht zu sein, nicht nur von der elektrischen, sondern auch von der mechanischen Seite. Es handelt sich um einen Hochpegel-Vorverstärker. Und Punkt. Es gibt keinen Wandler, keinen Streamer, keinen Kopfhörerverstärker, keinen Phono-Vorverstärker und auch keinen Bluetooth-Empfänger. Der P-3 hat nur eine Aufgabe: Das analoge Signal der Quelle aufzubereiten, bevor es in den Endverstärker eingespeist wird. Das heißt: Eingänge umschalten, das Signal abschwächen oder verstärken und es dann ausgeben. Dies ist – anders als man vielleicht denkt – eine äußerst schwierige Aufgabe.
Der P-3 ist ein großes, sehr solide gebautes Gerät mit einem Gewicht von 25 Kilogramm (!) und den Maßen 454 mal 174 mal 430 Millimeter. Er besitzt einen symmetrischen Dual-Mono-Aufbau und arbeitet in Class A ohne negative Rückkopplung. Er bietet vier symmetrische XLR-Eingänge und vier unsymmetrische Cinch-Eingänge. Das Signal wird über drei symmetrische XLR- und einen unsymmetrischen Cinch-Ausgang ausgegeben. Die Eingänge Numero 4, egal ob XLR oder Cinch, können zu Heimkino-Eingängen ohne Lautstärkeregelung umgeschaltet werden. Auf der Rückseite befinden sich außerdem Buchsen für die Kommunikation zwischen den Geräten des Unternehmens.
Die Lautstärkeregelung erfolgt über einen Drehknopf, über dem sich eine mehrteilige Anzeige aus LED-Modulen befindet. Das Display kann ausgeschaltet werden, was vom Hersteller empfohlen wird. Die Informationen werden dann nur einen Moment lang angezeigt, nachdem Sie die Lautstärke geändert haben. Der Drehknopf ist mit einem Encoder gekoppelt, der einen diskret aufgebauten Pegelsteller steuert, der aus einzelnen Relais und Widerständen besteht. Die in Metallgehäusen untergebrachten RSR-2-12D-Relais tragen das Soulnote-Logo, da sie speziell für das Unternehmen hergestellt werden.
Der gewählte Eingang wird durch rote LEDs angezeigt. Interessanterweise werden XLR- und RCA-Eingänge separat ausgewählt. Unter dem Netzschalter befindet sich eine weitere Diode, die blau leuchtet, wenn das Netzkabel richtig angeschlossen wurde. Blaues Licht bedeutet auch, dass die getrennt geführten Signalmassen des linken und des rechten Kanals nicht mit dem Gehäuse des Geräts verbunden sind. Dies ist die wünschenswerte Situation. Man kann mit einem Schalter auf der Rückseite aber auch eine gemeinsam Masse wählen: Dann leuchtet die LED gelb.
Schon nach dieser kurzen Einführung sehen Sie, dass wir es mit einem bemerkenswerten Gerät zu tun haben. Schauen Sie es sich einfach an: Das Gehäuse wird aus Aluminium gefertigt. Er verfügt über ein durchdachtes Design, das auf die schnellstmögliche Ableitung von Schwingungen vom Transformator auf die Standfläche des Geräts abzielt. Deshalb wird der an der Vorderseite sichtbare Dorn nicht in den Boden des Gehäuses geschraubt, sondern in die Plattform, auf der sich der Transformator befindet. Das Gerät steht auf einer mitgelieferten Holzplattform, deren obere Platte „schwebt“, da sie nirgendwo verschraubt ist. All dies trägt dazu bei, Schwingungen zu kontrollieren und zu unterdrücken. Dem gleichen Zweck dienen die schweren Aluminiumplatten, auf die die Ein- und Ausgangsbuchsen geschraubt wurden – und zwar alle, auch die IEC-Buchse für die Verbindung mit dem Netz. Zum Lieferumfang des P-3 gehört eine Metallfernbedienung, die solide, schwer und sehr schön gestaltet ist. Sie steuert nicht nur den Vorverstärker, sondern – wenn vorhanden – auch den SACD-Player, das heißt, sie hat eine ganze Reihe von Tasten.
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