Wie dem auch sei, der P-3 ist ein Vorverstärker der Spitzenklasse, der zu den wenigen Geräten dieser Art gehört, die wirklich das „Herz“ der Anlage sind und sich dabei wohlfühlen. Er verdeckt nichts, ist hoch auflösend, hat dabei auch schöne Klangfarben, die an die der besten Röhrenvorverstärker erinnern. Seine Konstruktion ist bemerkenswert in ihrem Wunsch, jedes Detail zu „umarmen“, und sein Aussehen ist in der Tat sehr cool. Das ist High-End zu einem exzellenten Preis.
Der P-3 SPECIAL EDITON ist eines der bestgebauten Audiogeräte, die ich kenne, sowohl in Bezug auf die Mechanik als auch auf die Elektronik. Das Gehäuse wurde so konstruiert, dass die Vibrationen so weit wie möglich gedämpft werden. Es besteht aus starren Aluminiumelementen, die mit dicken Trägern verbunden sind. Die Seiten sind doppelt ausgeführt, und der Boden besteht aus dünnerem Blech. Der Deckel wiederum ist ebenfalls doppelt und wird nicht verschraubt, sondern ruht auf drei Kegeln. Dann gibt es Spikes auf der Unterseite, wobei der mittlere direkt die Aluminiumstruktur trägt, mit der einer der Transformatoren verschraubt ist.
Das Signal geht an symmetrische XLR-Eingänge von Neutrik oder unsymmetrische Cinch-Eingänge. Hier wird es in den speziell für Soulsote gefertigten hermetischen Relais RSR-2-12D in einem Metallgehäuse geschaltet. Die Buchsen wurden nicht direkt an die Rückwand geschraubt, sondern an eine Metallplatte und erst dann über – laut Hersteller sehr teure – Keramik-Unterlegscheiben an die Rückwand. Dies soll Vibrationen reduzieren. Die IEC-Steckdose ist auf eine andere Art und Weise montiert: Sie ist mit einer eigenen, schwimmend mit dem Gehäuse verbundenen Metallplatte verschraubt. Wir merken noch an, dass es sich dabei um eine ausgezeichnete Jodelica-Netzbuchse, das Modell ETP-600CU, handelt. Der Eingangsteil verfügt über eine separate Stromversorgungen nur für die Relais.
Nach Wahl des Eingangs wird das Signal in einer einzigartigen, von Soulnote entwickelten Schaltung abgeschwächt. Es handelt sich um ein diskretes L-Dämpfungsglied, das sich vom klassischen R-2R unterscheidet. Es erfordert mehr Komponenten, ist aber laut Hideki Kato besser. Anstelle von etwa einem Dutzend Widerständen werden dabei bis zu 156 verwenden. Und nicht nur irgendwelche Widerstände. Es handelt sich um absolut einzigartige Widerstände ohne Gehäuse, sogenannte nackte Widerstände. Sie sollen etwa 200 Mal mehr kosten als hochwertige, klassische Elemente dieser Art. Ein Schritt des Abschwächers beträgt 0,5 dB und es stehen 143 Positionen, also ein Regelbereich bis zu -71,5 Dezibel, zur Verfügung. Schaltungen dieser Art werden in Telekommunikationssatelliten verwendet, und die Widerstände stammen aus einem solchen Projekt.
Nach dem Dämpfungsglied am Eingang folgen die Verstärker- und Buffer-Schaltungen. Sie basieren auf bipolaren Transistoren, die in Class A arbeiten – auch hier finden wir die oben erwähnten Widerstände. Soulnote nennt diese Schaltung Type-R, wobei „R“ für „Reference“ steht. Es handelt sich um eine überarbeitete Schaltung. Die Grundversion kam im A-2-Verstärker zum Einsatz. Soulnote gibt an, dass die Type-R-Schaltung gegenüber einer Vakuumröhre deutliche Vorteile habe und sehr einfach sei: Nur vier Transistoren und acht Widerstände pro Kanal würden in einer symmetrischen Schaltung benötigt.
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