Plixir ist der Markenname des Unternehmens Sound Affairs Pte Ltd in Singapur und existiert seit 2014. Dahinter steht als Firmengründer und Mastermind James Soh, der es seit 2003 vor allem mit dem Tuning bereits herstellerseitig gut konstruierter Hifi-Komponenten zu Ansehen brachte. Er ist Musiker und spielt Tuba in der bedeutendsten Blaskapelle Singapurs, den Philharmonic Winds, die er mit gegründet hat. Sein beruflicher Werdegang führte über Philips in Singapur, wo er an der Entwicklung von SACD-Spielern maßgeblich beteiligt war, über Behringer und dem Audio-Halbleiter-Hersteller Cyrrus Logic. Bei Behringer entwickelte er Gitarren-Verstärker, bei Cyrrus Logic war er an vielen Projekten der modernen Audio-Technologie, wie zum Beispiel DSP-Systemen, beteiligt. Für James Soh ist sauberer Strom die fundamentale Voraussetzung für authentische Musikwiedergabe. Fehler, die über das Stromnetz entstehen, sind im weiteren Verlauf einer Audio-Kette nicht wieder gutzumachen. Neben sauberem Strom ist auch die Langzeitqualität der Produkte seiner Marke Plixir ein wichtiger Aspekt für James Soh. Deshalb werden die symmetrisch aufgebauten Stromaufbereiter, AC-Stromkabel und Netzteile mit hochwertigen Bauteilen gefertigt. Die symmetrische Beschaltung des Ringkerntrafos soll die elektromagnetischen Störeinflüsse sehr niedrig halten, der nachgeschaltete zweistufige Spannungsregler soll für eine wirksame Unterdrückung des elektronischen Rauschens sorgen. Ein dreistufiges elektrisches Filter minimiert das effektive Rauschen in den Elite-BDC-Linearnetzteilen auf unter ein Millivolt.
Im ersten Hörtest ließ ich das einfache Elite-BDC-2A12V mit dem hochwertigen Statement DC-Kabel gegen das Ferrum Hypsos antreten. Eric Burdons Album War als Qobuz-Stream in CD-Qualität sollte als erstes zur Wahrheitsfindung beitragen. Im Gegensatz zum Keces P28 seinerzeit war nun mit dieser Musik ein ganz deutlicher Klangunterschied auszumachen, den ich so beschreiben möchte: Das Hypsos schafft eine wunderbar tief geordnete imaginäre Bühne, trennt Gesang und alle Instrumente sauber und macht auf diese Art die Musik leicht zugänglich. Das Plixir Elite BDC mit dem Statement DC kann dies nur minimal weniger gut, verleiht jedoch Eric Burdons Stimme und auch den Instrumenten in allen Stücken des Albums mehr Körper und Farbe. Der Sachlichkeit und Ordnung des Ferrum stellt es diese Klangfülle in mich begeisternder Weise gegenüber, und zwar, ohne Feinheiten zu übertünchen und somit unhörbar zu machen. Dem Plixir verleiht diesem Album Lebhaftigkeit, so dass die Musik packend und mitreißend rüberkommt. War ist ein sauber und durchgezeichnet aufgenommenes Album. Es hat in der Qobuz-Version nicht den dicklichen Sound vieler Rockalben dieser Ära. Darum überprüfe ich meinen Eindruck mit anderer, dichter arrangierter Musik. Clara Schumanns Klavierkonzert in A-Moll, vorgetragen von Isata Kanneh-Mason und dem Royal Liverpool Phiharmonic Orchestra, Qobuz Stream 24/96, ließ dann auch die Unterschiede deutlich kleiner werden, weil hier die analytische Qualität des Hypsos Boden gut macht. Übertreffen konnte es das Plixir aber dennoch nicht. Denn in meiner, durchaus analytischen Audio-Kette, waren die Streicher damit sanfter und mit mehr Schmelz ausgesprochen angenehm zu erleben. Auch die Tonalität des Flügels gefiel. Überhaupt ist dies die überzeugende Stärke des Plixir: prächtige, authentische Klangfarben gepaart mit zartem Schmelz im Präsenz- bis Hochtonbereich. In keinem Segment des Frequenzspektrums übertreibt das Plixir. Es sorgt stets für eine ruhige, räumliche und transparente Wiedergabe. Mit seinem üppigen Reichtum an Klangfarben begeisterte es mich erneut, als ich die sehr gut aufgenommene Einspielung von Shchedrins Carmen-Suite für Perkussion und Streicher nach George Bizet ebenfalls von Qobuz streamte, diesmal in 24/48. Mariss Jansons und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks lassen hier ein Feuerwerk an Farben und feiner Dynamik erklingen, sodass das Plixir Elite den D/A-Wandler gleichermaßen strahlend wie authentisch reproduzieren ließ.
Da stellt sich mir die Frage, inwieweit das Statement DC-Kabel an diesem Ergebnis beteiligt ist, das bei einem Meter Länge immerhin knapp 190 Euro kostet. Und so wechselte ich dann auf das zum Lieferumfang gehörende Standard-DC-Kabel. Wirklich groß war der Unterschied nicht, und so finde ich den Erwerb des Statement DC nicht zwingend. Zwar verloren das Carmen-Album und auch andere Musikstücke mit dem Standardkabel unbestreitbar an Tiefe der imaginären Bühnen sowie auch ein klein wenig an Filigranem, dafür lieferte es aber etwas mehr Punch im Grundton. Unbeachtet des höheren Preises würde ich dem Statement DC den Vorzug geben. Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass ich mir bei diesem oder auch bei vorausgegangenen Netzteil-Tests gewünscht habe, die unterschiedlichen DC-Kabel auch mit den jeweils anderen Linearnetzteilen gegenzuchecken. Dies ist nicht machbar, da die Netzteile ihrerseits unterschiedliche Anschlüsse besitzen. Lediglich das Keces P28 und das Antipodes Audio S60 machten dies durch gleiche Anschlüsse, nämlich die gebräuchlichen mit 2,5 Millimeter, möglich.