Die 250 Stunden Einspielzeit sind mittlerweile vorbei und ein neuerlicher Hör-Check ist fällig. Die Basswiedergabe der TD1.2 ist nun präziser und die oberen Frequenzbereiche haben sich deutlich geöffnet. Was bleibt ist ein etwas eingeengter Klangcharakter und eine räumliche Abbildung, die mir einfach nicht exakt genug ist. Auch die Integration zwischen Tiefmittelton- und Hochtonbereich könnte noch homogener sein. Ich gönne der TD1.2 deshalb eine weitere Einspielzeit von etwa 200 Stunden.
In der Zwischenzeit werfen wir noch einen Blick auf die dazugehörigen Ständer. Die Ständer sind ein cleveres Design in Bezug auf Ästhetik und die gewählten Materialien und sie sind so leicht, wie sie aussehen. Der Gedanke dahinter ist, dass der Ständer so wenig Energie wie möglich speichern soll. Die Schwingungsentkopplung erfolgt auf zwei Ebenen mit beweglichen Isolationselementen, die jedes für sich etwas Spiel besitzen. Der Lautsprecher sitzt nicht direkt auf der oberen Platte, sondern ist durch kleine, auf Metallkugeln gelagerte Scheiben vom Ständer entkoppelt. Der Ständer selbst wird über vier Füße in einer Kugel- und Pfannenanordnung vom Fußboden entkoppelt. Der gesamte Ständer ist allerdings weniger starr, als man normalerweise erwarten würde und erinnert mich an eine Art Blattfeder. Verstärkt wird dieser Eindruck durch das hohe Gewicht der Lautsprecher, welche die Ständer bei der leichtesten Berührung schwingen lassen. Ein weiterer Aspekt ist die Höhe der Ständer, die mit ihren 78 Zentimetern die Lautsprecher optisch ungewöhnlich hoch stehen lassen. Ein Quercheck bei der in Dirk Sommers Hörraum stehenden Børresen Acoustics 05 Silver Supreme Edition ergibt allerdings ziemlich genau den gleichen Abstand zwischen der Unterkante des Bändchen-Hochtöners vom Fußboden.
Nachdem ich zwischenzeitlich den Eindruck gewonnen habe, dass die TD1.2 jetzt von Tag zu Tag immer noch besser werden, scheint mir der richtige Zeitpunkt gekommen, sich mit der Aufstellung der TD1.2 intensiver zu befassen. Als optimal erweist sich in meinem Hörraum eine große Basisbreite von mehr als drei Metern. Das ist mehr als sonst bei mir üblich, dafür will die TD1.2 stark eingewinkelt werden. Hier ist etwas Geduld erforderlich, um das richtige Verhältnis von Basisbreite und Einwinklung zu finden. Dann allerdings rastet das Klangbild regelrecht ein und wir werden mit einer außergewöhnlich breiten Klangbühne ohne das gefürchtete Loch in der Mitte belohnt. Im nächsten Schritt beschäftigen wir uns noch mit dem richtigen Neigungswinkel, der bei der TD1.2 aufgrund des Abstrahlverhaltens des Bändchens ebenfalls unsere Aufmerksamkeit erfordert. Je nachdem, ob unsere Hörposition eher hoch oder niedrig ist, müssen die Lautsprecher möglicherweise stärker nach vorne oder hinten geneigt werden. Dies ist hörbar, wenn den Höhen entweder ein wenig Energie fehlt oder umgekehrt, wenn die Höhen zu intensiv sind. Wenn Sie niedrig sitzen, versuchen Sie, den Lautsprecher hinten leicht anzuheben – wenn Sie hoch sitzen, stellen Sie die Neigung mehr nach hinten ein. Der richtige Neigungswinkel beeinflusst darüber hinaus auch die Abbildungspräzision.
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