Unsere AN-K/SPx SE verfügt über einen dreiviertel Zoll Kalottenhochtöner sowie einen acht Zoll Tiefmitteltöner mit beschichteter Papiermembran und Kupferschwingspule, die in ein geschlossenes Gehäuse aus Birkenmultiplex und Hochglanzfurnier mit knapp 20 Litern Nettovolumen geschraubt sind. Die Frequenzweiche befindet sich im Gehäuseinneren, die eingesetzten Spulen sind aus Silber und die interne Verkabelung hört bezeichnenderweise auf – natürlich – AN-SPx. Die Empfindlichkeit dieses Sechsohmers gibt Audio Note mit 90 Dezibel pro Watt und Meter an und empfiehlt als Antrieb einen Verstärker mit mindestens sieben Watt Ausgangsleistung. Die Fertigungsqualität ist übrigens superb, wie man das für diesen Preis erwarten darf. Punkt. Soweit die profanen technischen Fakten, die natürlich zu der Frage führen, warum man sich für 14.000 Euro eine Kompaktbox kauft anstatt sich gleich einen ausgewachsenen, kühlschrankgroßen Standlautsprecher in die gute Stube zu wuchten. Die Antwort ist natürlich ebenso bestechend einfach wie logisch: Die Audio Note AN-K/SPx SE schickt sich an, die perfekte Lösung für kleinere Räume zu sein, dafür ist natürlich auch ein immenser Bauteileaufwand betrieben worden, um das Maximum aus diesem Kabinett herauszuholen. Um dies auszuloten, habe ich natürlich auch entsprechend unterschiedliche Wohnraumsituationen ausprobiert, doch dazu später mehr. Denn eine weitere Zutat fehlt ja noch.
Da wir uns aus klanglichen Gründen fürderhin hüten werden, diese schmucken Pretiosen in ein Bücherregal zu quetschen oder auf anderen irgendwie geeignet erscheinenden Oberflächen zu positionieren, braucht es zum vernünftigen Tönen natürlich einen passenden Lautsprecherständer, um die Chassis ungefähr auf Ohrhöhe zu hieven und außerdem einen stabilen Stand zu gewährleisten. Hier hält Audio Note eine passende Offerte in Form der Lautsprecherständer AN-K Stands bereit, die es entweder in schwarz oder weiß gibt, wobei der Kunde zwischen mattem und glänzendem Oberflächenfinish wählen kann. Für ein Pärchen dieser Ständer werden 930 Euro aufgerufen. Mitgeliefert wird eine entsprechende Menge Bleischrot, das es jeweils in die vier Beine zu füllen gilt. Das dadurch erreichte hohe Gewicht dieser durch den stolzen Besitzer selbst zusammenzubauenden Teile garantiert einen wackelfreien Stand und lässt etwaigen Resonanzen keine Chance, umher zu vagabundieren. Je nach Untergrund lassen sich Füße oder Spikes in die Gewindebuchsen in der Bodenplatte schrauben, um die Ständer sauber „ins Wasser“ zu bringen.
Wer Audio Note kennt, weiß, wie wichtig ihnen der Kettengedanke ist. Natürlich hätte ich Stefan Wörmer bitten können, mir gleich die ganze Rutsche an Kabeln, Quellgeräten und Verstärkern für einen kompletten Anlagentest mit bereitzustellen, doch genau das wollte ich nicht! Jeder Segler, Seefahrer oder zumindest maritim affine Mensch kennt die Navigationsmethode der Kreuzpeilung, die ich hier im übertragenen Sinn anwenden wollte. Sprich: Ich wollte diesen Lautsprechern mit unterschiedlichen Zu- und Mitspielern zu Leibe rücken, um ein möglichst objektives Bild der Qualitäten zu bekommen. Dabei verfolgte ich im Wesentlichen den Gedanken, dass sich kaum jemand – so begeistert er von einer Audio Note Kette auch sein mag – nach erfolgter Hörsession sofort für den Kauf einer kompletten Anlage der Marke entscheiden wird – ich kann mich da aber natürlich auch täuschen. Denn das kann schließlich schnell einen finanziellen Aufwand im mittleren fünf- oder gar sechsstelligen Bereich bedeuten, zumal jeder, der in diesen Gewässern fischt, wahrscheinlich eine bestehende Anlage zu Hause hat, die er eher Gerät für Gerät durchtauschen wird. Was liegt da also näher, als mit den Lautsprechern zu beginnen? Wie schlägt sich unser Audio-Note-Lautsprecher nun also in einer Fremdgeräteumgebung?
Stichwort Umgebung: Ich habe die Lautsprecher in zwei Räumen ausprobiert. Einerseits im circa 36 Quadratmeter großen Wohnzimmer, an das sich in L-Form „ums Eck“ noch ein offener Küchenbereich von ungefähr 16 Quadratmetern anschließt. Nur widerwillig und murrend ließen sich hierzu meine Dynamikks! Model 12 von ihren angestammten Positionen in die entfernten Raumecken schieben, um den Audio Notes Platz zu machen. In dieser Raumsituation ist durchaus Substanz gefragt, um gerade auch in den unteren Oktaven druckvoll Musik in den Raum zu pumpen. Andererseits bin ich mit dem gesamten Equipment in mein Arbeitszimmer mit 18 Quadratmetern und Dachschräge umgezogen.
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