Die Aufstellung gestaltete sich unabhängig vom Hörraum relativ unproblematisch. Die AN-K/SPx SE vertrug eine nahe Wand in ihrem Rücken und spielte zwischen 20 und 50 Zentimetern Abstand völlig dröhnfrei, ab ungefähr einem Meter Abstand zur Rückwand wurde der Grundton dann für meinen Geschmack etwas zu dünn, insbesondere im größeren Wohnzimmer. Den Basisabstand variierte ich zwischen zwei und zweieinhalb Metern bei drei Metern Hörabstand und relativ starker Einwinkelung auf die Hörposition.
Verstärkerseitig wurden die Audio Notes zunächst von einem Almarro A205A MkII befeuert, einem kleinen Röhrenvollverstärker, der in Pseudo-Triodenschaltung knapp fünf Watt aus jeweils einer EL84 Pentode pro Kanal rausholt. Damit lag er nominell leicht unter den von Audio Note empfohlenen sieben Watt, was mir aber in diesem Mini-Leistungsbereich eher akademischer Natur erschien. Bis zu gehobenen Zimmerlautstärken funktionierte diese Liaison auch im 36 Quadratmeter großen Hörraum wirklich sehr gut, selbst Grund- und Tiefton hatten ausreichend Substanz. Erst beinharte Rockscheiben bei hohen Lautstärken sorgten für ein etwas diffuses und aufgeweichtes Bild im Bassbereich, jetzt schien nämlich mein kleiner Almarro an seine Grenzen zu kommen. Also wechselte ich ihn schnell gegen einen aus meinem Bekanntenkreis geliehenen Audio Note OTO Line PP mit circa neun Watt Ausgangsleistung, die er aus seiner Push-Pull-Schaltung holt. Nun bekam der Audio Note Lautsprecher also doch hauseigene Elektronik dazugesellt. Ein Schelm wer Böses dabei denkt… Und tatsächlich war nun auch grobdynamisch alles voll im Lot. Der Tiefmitteltöner bekam die notwendige Kontrolle, und in Sachen Lautstärke hatte ich jederzeit das Gefühl, über ausreichend Headroom zu verfügen. Nun sind diese feinsinnigen Lautsprecher natürlich keine tumben Haudraufs und viel zu schade, dauerhaft derart gequält zu werden. Aber wat mutt dat mutt, wie wir hier im Norden zu sagen pflegen.
Ich habe schließlich das gesamte Setup ins Obergeschoss gebracht und mein Arbeitszimmer kurzerhand zu einem Hörraum umfunktioniert. Wobei „kurzerhand“ leicht untertrieben ist, dieses Unterfangen hat mich einen satten Nachmittag gekostet. Aber es hat sich gelohnt! In dieser ungefähr 18 Quadratmeter großen Umgebung fühlten sich die AN-K/SPx SE doch merklich wohler und das gesamte Klangbild erschien mir nun sehr harmonisch. Manch einer kennt diesen Effekt des förmlichen „Einrastens“ womöglich. Von der untersten bis zur obersten Oktave klang es sehr stimmig und ausgewogen, ohne dass bestimmte Lagen überbetont oder unterbelichtet erschienen, ich erlebte Neutralität im besten Sinne, aber mit innerer Spannung und ohne jede Langeweile.
© 2024 | HIFISTATEMENT | netmagazine | Alle Rechte vorbehalten | Impressum | Datenschutz
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.