tests/22-01-21_sotm
 

SOtM ISO-CAT7 Special Edition

21.01.2022 // Dirk Sommer

Vor sechseinhalb Jahren habe ich an dieser Stelle das Vorgängermodell des aktuellen SOtM Ethernet-Isolators, den ISO-CAT6 getestet. In der Zwischenzeit sind die LAN-Verbindungen deutlich schneller geworden, und dem trägt SOtM mit dem ISO-CAT7 Rechnung, Doch vorrangig soll es dabei nicht um Geschwindigkeit, sondern um den Klang gehen.

Beim Blick auf die bei der ersten Beschäftigung mit dem Isolator verwendeten Komponenten der Testanlage bin ich überrascht, wie viel sich an meiner Kette bis jetzt verändert – ja, ich darf wohl sagen: verbessert – hat. Vor allem im Digital-Bereich. Damals stand für die Kollegen und mich noch nicht so eindeutig fest, dass es dem Klang fast immer zugute kommt, wenn man die Aufgaben beim Abspielen von Musik-Files auf möglichst viele Geräte verteilt und dabei auch einen längeren Signalweg billigend in Kauf nimmt. Seit dem waren immer mal wieder Filter, Reclocker und Clocks Thema in Hifistatement. Heute braucht man gewiss niemandem mehr zu erklären, dass das Bemühen um die Wiedergabe von Musik-Daten auf hohem klanglichen Niveau vorrangig ein Kampf gegen HF-Störung und Rauschen ist. Selbst in meiner Kette, wo NAS und Streaming-Bridge nur über Lichtwellenleiter mit dem störungsbehafteten Internet in Kontakt kommen und von einem Switch, bei dem höchster Wert auf Erdungspfade und Filterung gelegt wurde, verbunden werden, haben zusätzliche Filter sowohl vor dem ersten Medienkonverter als auch direkt vor der Streaming-Bridge einen ausgesprochen positiven Effekt, wie die Experimente mit den Waversa LAN-Isolatoren zeigten: Sie überzeugten mich derart, dass ich ein Pärchen erworben habe.

Der SOtM ISO-CAT7 wird mit einen hochwertigen, recht starren Kabel geliefert
Der SOtM ISO-CAT7 wird mit einen hochwertigen, recht starren Kabel geliefert

Doch nun zum SOtM ISO-CAT7: Die zentralen Bauelemente sind vier für die hohe Bandbreite von CAT7-Verbindungen ausgelegte Trenntrafos, jeweils einer für die vier im Kabel einzeln geschirmten Leitungspaare. Hinzu kommen noch Filter aus zwei Dioden und zwölf Kondensatoren. Das opake, rote Kunststoffgehäuse des Isolators besitzt an seinen Schmalseiten je eine RJ45-Buchse. Hier hat sich SOtM erfreulicherweise für die Kompatibilität zu gebräuchlichen Ethernet-Kabeln und gegen die höchsten, mit CAT7 bei der Verwendung von GG45-Anschlüssen möglichen Übertragungsraten entschieden. Zum Lieferumfang des Isolators gehört auch ein ohne Stecker gemessen etwa 22 Zentimeter langes, recht starres, graues LAN-Kabel. Die Farbe ist hier nicht unwichtig, denn, wie man auf der Homepage von SOtM erfahren kann, gibt es noch eine schwarze und eine dunkelgraue Variante. Die drei Kabel sollen sich nicht nur farblich, sondern auch klanglich unterscheiden: Dem schwarzen schreibt SOtM die höchste Auflösung und die dynamischste Spielweise zu, das dunkelgraue soll einen runden und eingängigen Klang besitzen. Dazwischen bewegt sich das graue Kabel, das sich in der Verpackung mit dem Isolator befand, den mir audioNEXT zuschickte.

Auf der Mini-Platine befinden sich die vier nebeneinander liegenden Trenntrafos sowie einige Kondensatoren und zwei Dioden
Auf der Mini-Platine befinden sich die vier nebeneinander liegenden Trenntrafos sowie einige Kondensatoren und zwei Dioden

Als erstes stelle ich den ISO-CAT7 vor eine fast unmögliche Aufgabe: Ich probiere ihn hinter dem zweiten Medienkonverter und vor dem Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme aus. Durch den Lichtleiter ist der Rest der Wiedergabekette galvanisch vom Router getrennt. Was sollte der zusätzliche Isolator da noch bewirken? Mit einem etwas größeren, imaginären Raum und noch etwas mehr Druck bei der Wiedergabe hätte ich jedenfalls nicht gerechnet. Schon an dieser Stelle bringt der ISO-CAT7 deutlich mehr Wohlklang. Als Teststück diente übrigens wieder einmal Ravi Shankars „West Eats Meat“ vom Album TanaMana. Aber ich habe außer Weltmusik – im positiven Sinne – auch Großorchestrales und ein Jazz-Trio gehört: Mit dem ISO-CAT7 beginnt die Bühne ein Stückchen weiter hinter der Boxenebene, und die Durchzeichnung gelingt noch ein Spur feiner: Die Instrumente umgibt mehr Luft. Ohne Isolator erscheint die Wiedergabe hingegen direkter, was vielleicht bei Rockmusik auch seinen Reiz haben mag.


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