Die röhrenbestückte, kombinierte EternalArts-Hochpegel-/Kopfhörervorstufe HLP-P gibt es inzwischen als MkII Version und sie ist auf Wunsch auch mit einer Phonoplatine erhältlich. Da wird es für einen Analogie mich zur Pflicht, diese aus Hannover stammende Pretiose von Dr. Burkhardt Schwäbe näher in Augen- und Ohrenschein zu nehmen.
In der HiFi-Szene ist der mit seiner Firma EternalArts im norddeutschen Hannover-Isernhagen ansässige Dr. Schwäbe für seine außergewöhnlichen Verstärkerschaltungen bekannt. Ich persönlich erinnere mich zum Beispiel noch gut an die Grundig FineArts Serie gegen Ende der 1980er-Jahre, für die er verantwortlich war. Die Grundphilosophie dieser Geräte diente quasi als Nukleus für die Gründung seiner eigenen Manufaktur, in dessen Zentrum die Entwicklung einer OTL-Röhrenendstufe (Output TransformerLess) nach dem Vorbild von Julius Futterman stand. In der Folge entwickelte Schwäbe viele weitere Geräte, so zum Beispiel auch Kopfhörerverstärker in OTL-Technik. Diese bildeten die Basis für die hier von mir getestete Vorstufe HLP-P MkII, da sie – absolut naheliegend – um eine entsprechende Hochpegelstufe erweitert wurden, um so einen vollwertigen Vorverstärker zu erhalten. Da darf für Vinyl-Enthusiasten natürlich auch eine Phono-Option nicht fehlen, die es mittlerweile in Form eines zusätzlichen Phono-Moduls gegen einen Aufpreis von 500 Euro zu erwerben gibt. Das Basismodell EternalArts HLP als kombinierte Hochpegel-/Kopfhörervorstufe kostet also 3000 Euro, das Sondermodell HLP-P (mit dem Zusatz MkII) inklusive MM-/MC-Modulplatine entsprechend 3500 Euro.
Die HLP-P MkII verfügt über drei Hochpegeleingänge sowie einen Phonoeingang und basiert konzeptionell auf der Schaltung eines Kopfhörerverstärkers mit entsprechender Spannungsstabilisierung. Das Knifflige an der Schaltungsweiterentwicklung war, die unterschiedlichen Anforderungen beider Betriebsarten – Stromlieferfähigkeit für Kopfhörerverstärkung einerseits und stabile Spannung für Signalvorverstärkung zur Ansteuerung von Endstufen andererseits – unter einen Hut zu bekommen. Ohne vorgreifen zu wollen, darf ich jetzt schon verraten, dass das hervorragend gelungen ist, und der Einfachheit halber möchte ich an dieser Stelle die aufschlussreiche Schaltungsbeschreibung direkt aus dem Geräte-Manual zitieren:
„Über ein Potentiometer gelangt das Signal auf das Gitter der Triode in der Kombi-Röhre. An ihrer Kathode befindet sich ein RC-Glied mit einstellbarem R, um die Verstärkung der Triode regeln zu können. Die Anode steuert sodann über ein RC-Glied das Steuergitter der Pentode. Durch deren Kathodenfolgerschaltung wird ein niedriger Innenwiderstand erreicht. An der Kathode wird nun das Signal ausgekoppelt, wobei durch einen Kondensator Gleichstromanteile beseitigt werden. Über eine Sicherung und zwei Z-Dioden als Überspannungsschutz gelangt es sodann zum Ausgang. Die Umschaltung von der Betriebsart Vorverstärker auf Kopfhörerverstärker erfolgt durch einen klassischen aus der Studiotechnik bekannten 'Schlafaugenschalter'. Als Besonderheit befindet sich eine Stabilisator-Röhre in der Schaltung, die die Anodenspannungen der Triode-Pentode unabhängig von ihrer Aussteuerung konstant hält. Letztere ist gleichspannungsgeheizt über RC-Glied und doppelte Pufferung. Auch ihr Schirmgitter wird über eine RC-Siebung versorgt. Ziel war hohe Störspannungsfreiheit des Vorverstärkers.“
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