Ihnen kommt die Endstufe bekannt vor? Zu Recht. Vor zweieinhalb Jahren habe ich Ihnen SPLs famose Monos vorgestellt, die Unmengen an Leistung zur Verfügung stellen, klanglich rundum überzeugten und die ein verboten gutes Preis/Leistungs-Verhältnis ungemein attraktiv macht. Die Stereo-Endstufe Performer s1200 soll an diesen Erfolg anknüpfen.
Zur positiven Erfahrung mit den Monos aus gleichem Haus kommt die erfreuliche Tatsache, dass die s1200 schon vor Monaten in Gröbenzell eintraf. Das Vorserienmodell entspricht bis auf auf eine kleine, klanglich nicht relevante Änderung der Serie, so dass ich bis jetzt schon ungewöhnlich viele Erfahrungen mit der Stereo-Endstufe sammeln konnte. Das hört sich nach idealen Bedingungen zum Verfassen eines Tests an, doch der Eindruck trügt – zumindest zum Teil. Gut, ich hatte eine Menge Spass, die s1200 erst kurz im Hörraum und anschließend weit länger als üblich im Wohnzimmer zu genießen. So kann ich mit Sicherheit sagen, dass meine Einschätzung nicht auf einem – oft über längere Zeit nicht immer tragfähigen – ersten Eindruck besteht. Eher im Gegenteil: Je länger die SPL in meiner Kette spielt, um so weniger denke darüber nach. Sie erledigt ihre Aufgabe mit unauffälliger Präzision. Was könnte man über eine Endstufe Positiveres sagen? Sie hat im besten Falle die Lautsprecher voll im Griff, kommt nie an ihre Leistungsgrenze und prägt dem Klang – anders als eine Vorstufe – keine eigene Signatur auf. All diese Anforderungen erfüllt die s1200 locker. Da fehlen nur noch ein paar aussagekräftige Klangbeispiele, und der Test wäre fertig – und genau das ist mein Problem.
SPLs wohl einzigartige 120-Volt-Technik, die für das Studio-Equipment entwickelt wurde und bei den Komponenten der „Professional-Fidelty-Linie“ unter dem Namen „Voltair“ firmiert, haben die Kollegen und ich Ihnen nun schon mehrfach nahe gebracht. Den Anfang machte Wolfgang Kemper, der schon 2016 in seinen Artikeln über die ersten beiden Geräte aus SPLs Hifi-Serie, den Director und die Performer s800, recht ausführlich die Vorzüge der hohen symmetrischen Betriebsspannung und der diskret aufgebauten Operationsverstärker-Module, die plus/minus 60 Volt verkraften, darstellte: Voltair sorgt für mehr Headroom, einen größeren Dynamikumfang, weniger Rauschen und Verzerrungen und soll dadurch ein enorm detailreiches Klangbild ohne Hörermüdung garantieren. Die 120-Volt-Technik findet natürlich auch in den verschiedenen Varianten der Phonitor-Kopfhörerverstärker Verwendung. Nicht zuletzt deshalb habe ich Anfang der Jahres einen Phonitor x als Referenz-Verstärker für symmetrisch und unsymmetrisch verkabelte Kopfhörer erworben.
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