Für die Musikverwaltung setzt der WminiHPA auf MinimServer, eine mir bestens vertraute und hoch geschätzte Server-Lösung. Nachdem ich eine kleine externe Festplatte über USB an den WminiHPA angeschlossen habe, ist deren Inhalt nicht nur für den Streamer im WminiHPA lesbar, sondern wird auch im Netzwerk freigegeben. Jedes andere UPnP-Gerät kann dann darauf zugreifen. Doch wir bleiben beim WminiHPA. Und der versteht es, mich klanglich zu überzeugen. Die großen Stärken des WminiHPA sind für mich ohne Zweifel die Klangfarben und die Geschlossenheit der Wiedergabe. In der exzellenten Aufnahme des „Concierto de Aranjuez“ von Joaquín Rodrigo mit Narciso Yepes als Solist und dem Orchester Orquesta Sinfónica De La R.TV. Española unter der Leitung von Odón Alonso (Joaquín Rodrigo: De Aranjuez & Fantasía Para Un Gentilhombre - HDTT5307 24/352kHz) erklingt die Solo-Gitarre mit bezaubernder Kraft und dem nötigen Volumen aus dem Mitteltonbereich heraus und steht in einem wundervollen Dialog mit den anderen Soloinstrumenten des Orchesters. Befördert wird dieser Eindruck durch die große Tiefe in der räumlichen Wiedergabe, wobei die in einem Orchester weiter hinten sitzenden Instrumente jederzeit klar zu verorten sind. Die Substanz und Farbe der Instrumente begeistern. Der Streicherklang ist satt und geschmeidig und weit entfernt von jeder digitalen Härte. Ebenso überzeugt die auffallende Klarheit der Wiedergabe. Auf „Wonderland“ von Nils Lofgren (Nils Lofgren: Acoustic Live) wird jede noch so kleine Berührung der Gitarre perfekt eingefangen und der Sänger steht wunderbar losgelöst in der Mitte der Lautsprecher. Aber der WminiHPA ist beileibe kein Langweiler. Im „Pasadoble“ aus dem Album Kind of Spain (Wolfgang Haffner: Kind of Spain – ACT) pulsiert die Rhythmik und bei „I Cant’t Get Next to You“ geht es bei den souligen Grooves und mit der markanten Stimme von Dee Dee Bridgewater richtig zur Sache (Dee Dee Bridgewater: Memphis...Yes, I'm Ready – 24/96kHz).
Wenn die eigene Musikbibliothek sehr groß ist, kann es besser sein, diese aus Performance-Gründen auf einen eigenen Server im Netzwerk auszulagern. Damit wären wir bei der zweiten Konfiguration angelangt. Aber Achtung, diese Konfiguration ist kein Selbstläufer für besseren Klang: man sollte den Netzwerkkomponenten und dem Server erhöhte Aufmerksamkeit schenken. Als Server fungiert mein mit AudiophileOptimizer getunter Musikserver mit XEON Prozessor, Windows Server 2019 im Core Mode und ebenfalls MinimServer. Der kleine Prozessor des WminiHPA wird damit von der Musikverwaltung entlastet und kann sich nun auf seine Aufgaben als Renderer konzentrieren. Alle Geräte sind über LAN-Kabel und den SOtM-Switch miteinander verbunden. In dieser anspruchsvollen Umgebung kann der WminiHPA so richtig zeigen, was in ihm steckt. Bei „I’m Confessin‘” (Jazz at the Pawnshop Volume I - LIM UHD 71) ergibt sich gegenüber der ersten Variante noch mehr Klarheit und Transparenz, so dass der ausgeprägte Live-Charakter der Aufnahme an Intensität gewinnt. Bei „The Man Who Sold The World“ in der Interpretation von Claire Martin mit interessanten Jazz- und Tango-Elementen (Linn Records FLAC Studio Master) stehen Sängerin und Begleitinstrumente klarer gestaffelt und prägnanter im Raum.
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