Bevor ich nun überlege, wo ich einen oder zwei LAN-Isolator-Ext1 integriere, beginne ich mit einem Minimal-Aufbau und dem USB-Kistchen von Waversa: Ich schleife es zwischen einem MacBook Pro und dem Mytek Brooklyn DAC+ ein, der mit einen Sendy Audio Peacock verbunden ist: Auch ohne den Waversa klingt Arild Andersens „Raijin“ vom Album Mira nicht schlecht, aber sobald der Isolator mit im Spiel ist, wirken die Instrumente nicht mehr wie auf einer Linie zwischen den Ohren aufgereiht, sie nehmen Gestalt an, man hört deutlich ihre Interaktion mit dem Raum, der Hochtonbereich wirkt viel luftiger und natürlicher. Zuvor kam er stumpfer und matter rüber. Nein, da braucht man keine zwei Minuten lang zu hören, um den USB-Isolator-Ext1 nicht aus dieser Minimal-Konfiguration entfernen zu wollen! Dennoch gönne ich mir noch einen zweiten Vergleich: Dazu starte ich Richard Wagners „Ritt der Walküren“ aus dem Symphonischen Ring mit den Duisburger Philharmonikern unter Jonathan Darlington: Ohne den Waversa lässt mich die Interpretation trotz ihrer Dramatik ziemlich unbeteiligt. Mit dem Isolator beginnt der Raum zu atmen, die Instrumente bekommen den ihnen eigenen Glanz zurück. Ein paar zusätzliche Details treten plötzlich hervor und die Musik zieht mich in ihren Bann. Die Unterschiede sind alles andere als marginal: Man könnte meinen, einen besseren – und teureren – Wandler zu hören.
Ebenso wie den USB-Isolator hatte ich die beiden LAN-Modelle in die jeweilige Kette integriert und den dreien eine 24-stündige Einspielzeit gegönnt. Eines der LAN-Module saß dabei zwischen dem Audioquest Diamond, das mit dem Router verbunden war und dem ADOT Medienkonverter, das zweite am Ende des Ansuz Digitalz D-TC Supreme, das die Signale vom PowerSwitch zum Auralic Aries G2.1 transportiert. Währen des Schreibens lief ein weiteres der vielen ECM-Highlights, Tord Gustavsens Being There in der 96-Kilohertz-Version. Gut, ich habe die Kette im Arbeitszimmer längere Zeit nicht mit der Audio-Exklusiv-Vorstufe R7 und wegen der vielen Tests mit Kopfhörern einige Tag überhaupt nicht gehört. Aber so sauber, mit so extrem lang ausklingenden Tönen, so offen, räumlich ausgedehnt und rhythmisch spannend hatte ich die Wiedergabe nicht in Erinnerung. Aber ich werde jetzt nicht hudeln und die LAN-Isolatoren nach und nach wieder entfernen. Ich nehme beide heraus und suche dann die wirkungsvollste Position für einen Waversa, bevor ich auch den zweiten wieder installiere.
Doch bevor ich damit beginne, möchte ich kurz anmerken, dass durch den Verzicht auf die beiden LAN-Isolatoren die Größe der abgebildeten Instrumente ein wenig schrumpft, ebenso wie der wohl am Mischpult entworfene Aufnahmeraum. Der gesamten Präsentation wird eine Spur Offenheit und Leichtigkeit genommen. Um die Wirkung eines Isolators nachzuvollziehen und dafür die beste Position in der Kette zu ermitteln, greife ich dann wieder auf meine – inzwischen sicherlich auch Ihnen – wohlbekannten Teststücke zurück. Damit wird schnell deutlich, dass ein einziger Isolator direkt vor dem Aries G2.1 schon mehr als 50 Prozent dessen bringt, was mit zweien zu erzielen war: Abbildungsgröße, Bühnentiefe, Luftigkeit im Hochtonbereich und rhythmische Spannung legen nun wieder merklich zu. Einen großen Teil dieser klanglichen Vorzüge erhält man auch, wenn der eine Isolator statt vor der Streaming-Bridge am Ende des Kabels sitzt, das den Medienkonverter mit dem PowerSwitch verbindet. Die Unterschiede sind wirklich marginal. Aber wenn der Waversa direkt vor dem Aries eingeschleift ist, wirkt der Hintergrund noch schwärzer, die Wiedergabe einen Tick entspannter, ohne dadurch an Spannung zu verlieren. Überraschenderweise macht sich der Isolator zwischen Medienkonverter und Router ebenso positiv bemerkbar wie zwischen dem zweiten Konverter und dem PowerSwitch.
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