tests/21-08-13_ifi
 

iFi ZEN Stream

13.08.2021 // Finn Corvin Gallowsky

Passenderweise steht während des Testzeitraums ein Besuch bei Redaktionskollege Wolfgang Kemper an. So teste ich den ZEN Stream nicht nur in meiner eigenen Kette, sondern kann seine Qualitäten auch gemeinsam mit Wolfgang in seiner deutlich aufwendigeren Anlage evaluieren. Die Einrichtung des ZEN Stream geht dabei leicht von der Hand. Möchte man ihn an einer LAN-Verbindung nutzen, konfiguriert er sich beim ersten Hochfahren selbst, sofern eine LAN-Verbindung gesteckt ist. Auch die Verbindung mit einem WLAN-Netz mit 2,4- oder 5 Gigahertz gestaltet sich recht einfach. Nach dem ersten Einschalten des Streamers benötigt dieser einige Zeit zum Hochfahren. Ist er hochgefahren, leuchtet die linke LED, je nach Netzwerkstatus weiß, cyan, grün, gelb oder rot. Rot bedeutet keine Netzwerkverbindung und ist die erwartete Farbe beim allerersten Gerätestart. Hat man es zu diesem Punkt geschafft, muss die Verbindungstaste auf der Front des Geräts für länger als zwei Sekunden gedrückt gehalten werden, um den Streamer in den Einrichtungssmodus zu versetzen. Man findet ihn jetzt als reguläres WLAN-Netzwerk am PC oder Smartphone und kann sich mit ihm verbinden, um dann mittels der browser-basierten Bedienoberfläche die WLAN-Einrichtung abzuschließen. Dazu öffnet man den Browser seiner Wahl und tippt „http://ifi.local“ oder die IP-Adresse 192.168.211.1 ein. In der sich öffnenden Oberfläche navigiert man zu Einstellungen, dann Netzwerkeinstellungen und kann dort sein Heimnetzwerk wählen und sein Netzwerkpasswort eingeben. Nach Bestätigung verlässt der Streamer den Einrichtungsmodus und ist ab dann als Streamer im Heimnetzwerk verfügbar.

Für maximale Unempfindlichkeit gegenüber Faktoren wie Temperatur, Spannungsschwankungen und zur Vorbeugung von Einstreuungen ins Audiosignal und Mikrofonie nutzt iFi hochwertige Kondensatoren der Klasse C0G
Für maximale Unempfindlichkeit gegenüber Faktoren wie Temperatur, Spannungsschwankungen und zur Vorbeugung von Einstreuungen ins Audiosignal und Mikrofonie nutzt iFi hochwertige Kondensatoren der Klasse C0G

In der Stereokette von Wolfgang beginnen wir mit dem Betrieb per LAN, da sein Netzwerk-Setup dank Ansuz PowerSwitch A2 und Digitalz A2 Netzwerkkabel das Maß der Dinge darstellt. An den USB-Anschluss des Streamers hängen wir den Mutec Reclocker MC-3+ USB, welcher das Signal an den PS Audio Direct-Stream-DAC weitergibt. Wir streamen erste Stücke von Qobuz via BubbleUPnP und der ZEN Stream macht seinen Job unheimlich gut. Die Wiedergabe klingt frisch, rhythmisch beweglich und agil und verfügt über eine gute Feindynamik. Im Vergleich zu Wolfgangs getuntem NUC fällt der ZEN Stream auch mit dem mitgelieferten Netzteil keinesfalls stark ab. Einzig der Hochtonbereich weist einen Anflug von Härte auf. Obwohl der Streamer konstruktionsbedingt wenig empfindlich auf verschiedene Netzteile reagieren sollte, verschwindet die Härte im Hochton vollständig, nachdem wir auf das Linearnetzteil von Wolfgangs NUC umsteigen. Das Ferrum HYPSOS macht sich erwartungsgemäß ebenfalls sehr gut mit dem ZEN Stream. Auch wenn hier, wie bereits öfter in der Vergangenheit, Gerätepreis und Netzteilpreis in einem starken Missverhältnis stehen, lässt sich nicht von der Hand weisen, dass das HYPSOS überdurchschnittliche Ergebnisse liefert. Wer das Maximum möchte, zahlt eben auch den dementsprechenden Preis. Man muss allerdings fairerweise hinzufügen, dass das iFi-Netzteil mit gewaltigem Abstand der Preis-Leistungs-Sieger ist. Denn der qualitative Abstand zu den anderen zwei Netzteilkandidaten ist deutlich geringer als in anderen von mir getesteten Geräte- und Netzteilkonstellationen. Da der DC-Eingang des Streamers 9 bis 15 Volt aufnimmt, haben wir es uns nicht nehmen lassen, mit verschiedenen Eingangsspannungen zu experimentieren – HYPSOS sei Dank. Auch hier tut sich klanglich noch etwas, allerdings in denkbar kleinster Ausprägung. Die Auswirkung beschränkt sich hauptsächlich auf die empfundene musikalische Spannung und macht die Wiedergabe wahlweise etwas zurückhaltender oder explosiver.

Der Umstieg auf die WLAN-Verbindung ist eine echte Überraschung. Während die kabelgebundene Netzwerkverbindung sich erst mit anderem Netzteil am Streamer freispielen konnte und vollumfänglich in die Kette Wolfgangs integrierte, sitzt bei der WLAN-Verbindung bereits mit dem iFi-Netzteil alles auf den Punkt. Bei vielen Geräten ist die WLAN-Schnittstelle eine echte Schwachstelle und von vielen Herstellern gar kategorisch gemieden, am ZEN Stream überzeugt sie jedoch auf ganzer Linie.

Mit dem kleinen Plastikschraubendreher lassen sich rückseitig die Exklusiv-Betriebsmodi des Streamers umstellen
Mit dem kleinen Plastikschraubendreher lassen sich rückseitig die Exklusiv-Betriebsmodi des Streamers umstellen


  • Silversmith Audio Fidelium

    Im kommenden Januar wird Silversmith Audio 25 Jahre alt. Wer ist dieser bei uns recht unbekannte amerikanische Hersteller und was fertigt man dort? Es handelt sich um Lautsprecherkabel ganz besonderer Art, nämlich sehr flach und sehr breit. Bei Flachkabeln denke ich bislang zuerst an die hochwertigen Produkte von Nordost, ebenfalls aus den USA kommend. Die konstruktiven Unterschiede zu den Kabeln von Silversmith Audio sind jedoch fundamental, denn diese bestehen aus einem einzigen Leiter pro Kabel…
    15.11.2024
  • Ferrum WANDLA HP / GoldenSound Edition

    Während der Messe in Warschau stellte Ferrum seinen WANDLA – nomen est omen – in einer Version mit integriertem Kopfhörerverstärker vor. Ein Exemplar konnte ich nach der Show gleich mitnehmen. Eine Chance, die ich mir natürlich nicht entgehen ließ, vor allem, da mir der Kollege Finn Corvin Gallowsky beim Test des reinen Wandlers zuvorgekommen war. Bisher haben wir Ihnen teils allein, teils in Kooperation miteinander fast alle Ferrum-Komponenten vorgestellt: Es begann mit dem Hybridnetzteil HYPSOS,…
    12.11.2024
  • MSB Technology Cascade DAC

    Around four years ago, I reviewes the great Reference DAC, which could be equipped with various input and output modules. Shortly afterwards, MSB added the Digital Director to its converters, a concept that Jonathan and Daniel Gullman explained to Roland Dietl. The culmination of the various new approaches is now the Cascade DAC. For example while the modules for the digital inputs of the Reference DAC, which can be used to configure the converter according…
    08.11.2024
  • Western Electric 91E

    Unter Röhrenfreaks gibt es wohl kaum eine bekanntere Marke als Western Electric. Die Erfinder der Triode 300B, der wohl berühmtesten Audioröhre, haben mit dem 91E eine moderne Inkarnation des Urahns 91A, dem 1936 entwickelten Verstärker für Kinosysteme, kreiert. Selten stellte sich bei mir so viel Vorfreude auf einen Test ein! So schwer es mir auch fällt: Ich muss mich zwingen, zunächst die langweiligen Formalitäten abzuhandeln. Es gibt zu diesem Gerät doch so Einiges zu erzählen,…
    05.11.2024
  • AIM UA3

    Bei Hifistatement bin ich nicht gerade bekannt dafür, dass ich mich für Tests von Kabeln besonders aufdränge. Beim Top USB-Kabel UA3 des japanischen Herstellers AIM war das diesmal anders. Diese Kabel wollte ich unbedingt ausprobieren. Der Grund ist ganz einfach. Vor einiger Zeit habe ich mich an dieser Stelle mit den LAN-Kabeln von AIM beschäftigt, die mich mit ihrem konstruktiven Aufbau und natürlich mit ihren klanglichen Qualitäten sehr überzeugt haben. Bei meinen damaligen Recherchen zum…
    25.10.2024
  • Phonar Veritas p4.2 Next

    Als vor sieben Monaten die Phonar Veritas p9.2 SE bei mir zum Test standen, war ich von ihren musikalischen Qualitäten so angetan, dass sie mich zum Kauf veranlassten. Nun steht im selben Hörraum ein Paar Phonar Veritas P4.2 Next für 2000 Euro und lässt mich staunen. Ähnlichkeiten und Unterschiede beim Vergleich sind bemerkenswert. Regelmäßige Leser von Hifistatement wissen längst, dass heutzutage schon für relativ kleines Geld sehr gut klingende Lautsprecher zu bekommen sind. Oft handelt…
    22.10.2024

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.