tests/21-08-13_ifi
 

iFi ZEN Stream

13.08.2021 // Finn Corvin Gallowsky

Die Analogfraktion bleibt hart, trotzdem gibt es kaum mehr einen HiFi-Liebhaber, der nicht streamt. Das vor wenigen Jahren noch recht spärliche Streamer-Angebot verschiedener Hersteller explodiert dementsprechend. Preisgünstige und gleichzeitig hochwertige Standalone-Streamer sind abgesehen vom Selbstbausektor noch eher dünn gesät.

Mit dem ZEN Stream füllt iFi audio diese Lücke. Die ZEN Serie ist für ihr besonders attraktives Preis-Leistungsverhältnis bekannt, wie ich selbst durch meine Tests des ZEN DAC und ZEN CAN feststellen konnte. Der ZEN Stream bleibt im wahrsten Sinne des Wortes linientreu. Das auf einem 64-Bit-Quad-Core-Prozessor aus der ARM-Cortex-Familie basierende Innenleben findet im bekannten, elegant geschwungenen Gehäuse Platz. Der sehr kleine, praktischen ZEN-Formfaktor bleibt dem Streamer erhalten. Auf der Vorderseite befinden sich lediglich ein Ein-/Ausschalter und ein Knopf zum Herstellen einer Netzwerkverbindung, mit jeweils einer kleinen Statusleuchte. Die LEDs, die Netzwerkzustand und Bitrate anzeigen, sind für meinen Geschmack hingegen etwas groß geraten. Alle relevanten Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des Geräts: die Buchse für die WLAN-Antenne, ein kleiner Wahlschalter für verschiedene Betriebsmodi, zwei USB-A-Anschlüsse für je einen DAC und ein Laufwerk, ein USB-C-Anschluss für Firmware-Updates, eine LAN-Buchse, ein Reset-Knopf und der 2,5-Millimiter-DC-Anschluss. Die USB-Anschlüsse sind mit iFis Active Noise Cancellation II aktiv gefiltert und der S/PDIF-Anschluss verfügt über iFis iPurifier. Hinter den klangschönen Eigennamen verbergen sich letztendlich Technologien, die Störfreiheit und gemeinsam mit der internen Clock auf Femto-Niveau niedrigsten Jitter sicherstellen sollen. Das im Lieferumfang enthaltene iFi-iPower-Netzteil lässt mit einer Kabellänge von 2 Metern eine sehr flexible Positionierung zu.

Nach der Ersteinrichtung startet der Stream in deutlich unter einer Minute
Nach der Ersteinrichtung startet der Stream in deutlich unter einer Minute

Gleichermaßen flexibel lässt sich der Stream ansteuern, ist er einmal mit dem heimischen Netzwerk verbunden. Spotify und TIDAL erkennen den ZEN Stream als Zielgerät, direkt in der App auf dem Smartphone oder Computer. Qobuz streamt bisher nur von Apple-Geräten via Airplay direkt aus der App, auf Android gehen Qobuz-Nutzer bisher leer aus. In einer Roon-Umgebung funktioniert der kleine Streamer als Bridge, also als virtuelles Hardwaregerät, das direkt aus der Hauptinstanz von Roon angesteuert werden kann. An der Roon-Ready-Zertifizierung wird gearbeitet. Einzig die Unterstützung von Chromecast fehlt bisher vollkommen, soll aber nachgeliefert werden. Gerade diese Option wird noch deutlich mehr Streaming-Optionen eröffnen, als der Streamer ohnehin schon bietet. DLNA/UPnP mit einschlägigen Apps wie BubbleUPnP funktioniert ebenfalls. Mit NAA steht dem ZEN Stream schlussendlich eine etwas exotischere Betriebsart zur Verfügung, bei der Signalysts-HQPlayer die Audiodaten verarbeitet, in einem Datenstrom verpackt an den ZEN sendet. Dem Nutzer steht folglich vollkommen frei, mit welcher Software-Lösung er den ZEN Stream ansteuern möchte. Mittels des rückseitigen Wahlschalters kann man den Betriebsmodus des Streamers auf einen bestimmten Anwendungsbereich limitieren. Alle nicht relevanten Programme werden dann abgeschaltet. Die Wiedergabequalität des Streamers soll so noch weiter optimiert werden. Für den gesamten Test habe ich mich auf die All-in-One Betriebsart beschränkt, da gerade die Flexibilität den Streamer so attraktiv macht. iFi bietet zusätzlich eine browser-basierte Lösung zur Steuerung des ZEN Stream an, es besteht aber, von der unkomplizierten Ersteinrichtung des WLANs mal abgesehen, kein Nutzungszwang. Eine eigene iFi-App befindet sich in Entwicklung. Unabhängig davon, welche Streaming-Methode man nutzt, beherrscht der ZEN bis zu 384 Kilohertz bei 32 Bit und DSD256. MQA wird zur Dekodierung durch einen MQA-fähigen DAC durchgereicht.

Der Lieferumfang besteht aus Netzteil, WLAN-Antenne, kurzem LAN-Kabel und einem Einstell-Hilfsmittel
Der Lieferumfang besteht aus Netzteil, WLAN-Antenne, kurzem LAN-Kabel und einem Einstell-Hilfsmittel


  • Silversmith Audio Fidelium

    Im kommenden Januar wird Silversmith Audio 25 Jahre alt. Wer ist dieser bei uns recht unbekannte amerikanische Hersteller und was fertigt man dort? Es handelt sich um Lautsprecherkabel ganz besonderer Art, nämlich sehr flach und sehr breit. Bei Flachkabeln denke ich bislang zuerst an die hochwertigen Produkte von Nordost, ebenfalls aus den USA kommend. Die konstruktiven Unterschiede zu den Kabeln von Silversmith Audio sind jedoch fundamental, denn diese bestehen aus einem einzigen Leiter pro Kabel…
    15.11.2024
  • Ferrum WANDLA HP / GoldenSound Edition

    Während der Messe in Warschau stellte Ferrum seinen WANDLA – nomen est omen – in einer Version mit integriertem Kopfhörerverstärker vor. Ein Exemplar konnte ich nach der Show gleich mitnehmen. Eine Chance, die ich mir natürlich nicht entgehen ließ, vor allem, da mir der Kollege Finn Corvin Gallowsky beim Test des reinen Wandlers zuvorgekommen war. Bisher haben wir Ihnen teils allein, teils in Kooperation miteinander fast alle Ferrum-Komponenten vorgestellt: Es begann mit dem Hybridnetzteil HYPSOS,…
    12.11.2024
  • MSB Technology Cascade DAC

    Around four years ago, I reviewes the great Reference DAC, which could be equipped with various input and output modules. Shortly afterwards, MSB added the Digital Director to its converters, a concept that Jonathan and Daniel Gullman explained to Roland Dietl. The culmination of the various new approaches is now the Cascade DAC. For example while the modules for the digital inputs of the Reference DAC, which can be used to configure the converter according…
    08.11.2024
  • Western Electric 91E

    Unter Röhrenfreaks gibt es wohl kaum eine bekanntere Marke als Western Electric. Die Erfinder der Triode 300B, der wohl berühmtesten Audioröhre, haben mit dem 91E eine moderne Inkarnation des Urahns 91A, dem 1936 entwickelten Verstärker für Kinosysteme, kreiert. Selten stellte sich bei mir so viel Vorfreude auf einen Test ein! So schwer es mir auch fällt: Ich muss mich zwingen, zunächst die langweiligen Formalitäten abzuhandeln. Es gibt zu diesem Gerät doch so Einiges zu erzählen,…
    05.11.2024
  • AIM UA3

    Bei Hifistatement bin ich nicht gerade bekannt dafür, dass ich mich für Tests von Kabeln besonders aufdränge. Beim Top USB-Kabel UA3 des japanischen Herstellers AIM war das diesmal anders. Diese Kabel wollte ich unbedingt ausprobieren. Der Grund ist ganz einfach. Vor einiger Zeit habe ich mich an dieser Stelle mit den LAN-Kabeln von AIM beschäftigt, die mich mit ihrem konstruktiven Aufbau und natürlich mit ihren klanglichen Qualitäten sehr überzeugt haben. Bei meinen damaligen Recherchen zum…
    25.10.2024
  • Phonar Veritas p4.2 Next

    Als vor sieben Monaten die Phonar Veritas p9.2 SE bei mir zum Test standen, war ich von ihren musikalischen Qualitäten so angetan, dass sie mich zum Kauf veranlassten. Nun steht im selben Hörraum ein Paar Phonar Veritas P4.2 Next für 2000 Euro und lässt mich staunen. Ähnlichkeiten und Unterschiede beim Vergleich sind bemerkenswert. Regelmäßige Leser von Hifistatement wissen längst, dass heutzutage schon für relativ kleines Geld sehr gut klingende Lautsprecher zu bekommen sind. Oft handelt…
    22.10.2024

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.