Ich habe den Arm ja schon Anfang des Jahres zum Ausprobieren bekommen und auch kurz darüber berichtet. Seitdem hat er noch zwei Änderungen erfahren: Dass der Name aus markenschutzrechtlichen Gründen von „VERO“ zu „Thiele TA01“ mit dem Zusatz „ZERO Tracking Error Tonearm“ geändert wurde, hatte ich ja schon erwähnt und ebenfalls, dass Helmut Thiele ein zum Arm passendes Laufwerk – das ich Ihnen wahrscheinlich im Herbst werde vorstellen können – entwickelt hat. Bei diesem Duo führen die Tonarmkabel zu XLR-Buchsen auf der Rückseite des Chassis. Aber wie nimmt ein TA01, der auf einem „fremden“ Laufwerk montiert wird, elektrischen Kontakt mit seiner Umgebung auf? Da der Entwickler über eine komplett eingerichtete Feinmechanik-Werkstatt verfügt, konnte er in diesem Fall auf den Wunsch des Autors eingehen und einen sogenannten SME-Anschluss auf der Unterseite des Arm realisieren. Für die Serien-Modelle wird es jedoch die beiden Terminals TM01 mit XLR-Buchsen und TM02 mit SME- sowie Cinch-Anschluss geben, so dass unter der Montageplattform des Arms keine Veränderungen am Laufwerk vorgenommen werden müssen. Wenn alles klappt wie geplant, werden beim Bericht über das Thiele-Laufwerk übrigens nicht nur ein weiterer TA01 sondern auch ein sehr hochwertiger, neuer Ortofon-Abtaster sowie ein Blue Amp Modell 42 MK III mit von der Partie sein.
Doch zurück zum Thiele TA01 auf meinem Brinkmann LaGrange: Wie schon bei der ersten Vorstellung des Arms zu sehen war, passt die recht raumgreifende Montageplattform des tangential abtastenden Drehtonarms nicht vollständig auf eine der Wechselbasen. Helmut Thiele fertigte daher einen speziellen Aufsatz für die LaGrange-Basis, so dass ich seinen Arm mühelos montieren und dank der mitgelieferten Schablone auch exakt auf dem Laufwerk ausrichten konnte. Die Einstellung der Tonarmhöhe, ihre Verriegelung und die Höhe des Tonarmlifts lassen sich einfach mit ein und demselben Schraubendreher einstellen. Das Gegengewicht, das auch für die Justage der Auflagekraft zuständig ist, wird mittels einer Schraube geschmeidig in Position gebracht. Das Handling und die Verarbeitung des TA01 sind – mit einer kleinen Einschränkung bei der Azimut-Verstellung – ganz hervorragend. Zur Justage des Überhangs liegt ein Aluminiumwinkel mit einer verstellbaren Spitze bei. Der Winkel wird auf auf das Headshell gehalten und der Tonabnehmer in den Langlöchern so verschoben, dass die Nadel der Spitze gegenüberliegt: Innovativ, ungewohnt und spätestens beim dritten Tonabnehmerwechsel ausgesprochen einfach.
Der erste Tonabnehmer, den ich im damals noch mit „Vero“ beschrifteten Headshell montierte, war Einsteins The Pickup, der gut mit mittelschweren bis schweren Armen zurechtkommt. Das tut er auch im TA01: Er demonstriert seine besonderen Fähigkeiten in Sachen Dynamik und Raumdarstellung, verwöhnt mit satten Klangfarben und, obwohl die Tonarmkabel noch kein Bisschen eingespielt sind, kann man ausklingenden Töne sehr lange nachspüren: Auch die Detailwiedergabe überzeugt. Schon der erste Höreindruck macht klar, dass der Thiele TA01 zu den Top-Tonarmen zählt. Aber die Freude währte nicht allzu lange: Der Arm musste zurück zum Hersteller, um eine Ebenholzplatte mit dem korrekten Namen zu bekommen.
© 2024 | HIFISTATEMENT | netmagazine | Alle Rechte vorbehalten | Impressum | Datenschutz
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.